Groll, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Groll(e)s · wird nur im Singular verwendet
Aussprache
eWDG
Bedeutung
verhaltener Zorn, stiller Hass
Beispiele:
ein bitterer, böser, dumpfer, heimlicher, versteckter Groll
Groll gegen jmdn. sammelt sich an
jmdn. erfasst, packt der Groll
Groll empfinden, schüren
den Groll begraben
einen alten Groll aufwärmen
gehobeneinen alten Groll gegen jmdn. hegen
einen Groll auf jmdn. haben
saloppeinen Groll in sich hineinfressen
saloppseinen Groll auf einen andern abladen
seinen Groll an jmdm. auslassen
seinen Groll verbergen, sich [Dativ] nicht (an)merken lassen
jmds. Groll hervorrufen
mit Groll an jmdn. denken
ohne Groll von jmdm. scheiden
jmdm. etw. ohne Groll sagen
sie ist voller Groll, von Groll erfüllt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Groll · grollen
Groll m. ‘im Innern schwelender Haß, anhaltender Unwille, Verärgerung’, spätmhd. grolle (14. Jh.), frühnhd. Groll(e), die schwache Flexion ist noch im 17. Jh. neben der starken lebendig. Das im Ablautverhältnis zu mhd. grellen ‘laut vor Zorn schreien’, grel ‘rauh, zornig’ (s. grell) stehende Substantiv bezeichnet in älterer Zeit häufig auch den aufwallenden, plötzlich ausbrechenden Zorn. – grollen Vb. ‘Haß empfinden, verärgert sein’, anfangs meist (die entsprechende Lautäußerung mit einschließend) ‘zornig murren, brummen’ (15. Jh.), daher bis heute auch ‘dumpf dröhnen, donnern’. Voraus gehen mit abweichendem Vokal mhd. grüllen ‘höhnen, spotten’, spätmhd. widergrullen n. ‘das Gegengrollen, Gegenwehr’; vgl. weiterhin mnd. grullen, grüllen ‘grollen, murren’. Nhd. grollen ist also wohl lautlich von Groll beeinflußt; möglicherweise vereinigt es aber auch in sich zwei ursprünglich getrennte Verben, von denen das eine als ablautendes Deverbativum unmittelbar zu mhd. grellen (s. oben) gehört und das andere ein Denominativum von frühnhd. Groll darstellt.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Groll ·
Leidwesen ·
Missfallen ·
Missmut ·
Missvergnügen ·
Unmut ·
Verdruss ·
Verstimmung ·
Verärgerung ·
Ärger ●
Grant ugs., österr., bayr.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Groll‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Groll‹.
Achilleus
ansammeln
aufgestaut
aufstauen
begraben
besänftigen
Bitterkeit
dumpf
einen
empfinden
entladen
Haß
hegen
hervorrufen
Mißmut
ohnmächtig
Ressentiment
richten
schlucken
spüren
tiefsitzend
unterdrückt
verbergen
Verbitterung
verfliegen
vergessen
verspüren
Zorn
zuziehen
Verwendungsbeispiele für ›Groll‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Der Vater war schon vor einigen Jahren gestorben – mit seinem Groll gegen ihn.
[Marchwitza, Hans: Roheisen, Berlin: Verlag Tribüne Berlin 1955, S. 62]
Aus Groll befreite er, bevor er ging, den Former Fries aus seiner Haft.
[Reger, Erik [d.i. Dannenberger, Hermann]: Union der festen Hand, Kronberg/Ts.: Scriptor 1976 [1931], S. 151]
Der (die) hat aber Gift: jemand hat einen bösartigen Groll.
[Röhrich, Lutz: Gift. In: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten [Elektronische Ressource], Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1994], S. 24502]
Der Groll gegen den toten Vater übertrug sich auf den Sohn.
[Heuß, Alfred: Das Zeitalter der Revolution. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1963], S. 29591]
Eine Trennung ist nicht der Zeitpunkt, noch mal alten Groll hervorzuzerren.
[Die Zeit, 05.01.2000, Nr. 2]
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