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Groll, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Groll(e)s · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
eWDG

Bedeutung

verhaltener Zorn, stiller Hass
Beispiele:
ein bitterer, böser, dumpfer, heimlicher, versteckter Groll
Groll gegen jmdn. sammelt sich an
jmdn. erfasst, packt der Groll
Groll empfinden, schüren
den Groll begraben
einen alten Groll aufwärmen
gehobeneinen alten Groll gegen jmdn. hegen
einen Groll auf jmdn. haben
saloppeinen Groll in sich hineinfressen
saloppseinen Groll auf einen andern abladen
seinen Groll an jmdm. auslassen
seinen Groll verbergen, sich [Dativ] nicht (an)merken lassen
jmds. Groll hervorrufen
mit Groll an jmdn. denken
ohne Groll von jmdm. scheiden
jmdm. etw. ohne Groll sagen
sie ist voller Groll, von Groll erfüllt
Sie aber verbeißen sich, scheint mir, in Ihren Groll [ A. ZweigJunge Frau215]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Groll · grollen
Groll m. ‘im Innern schwelender Haß, anhaltender Unwille, Verärgerung’, spätmhd. grolle (14. Jh.), frühnhd. Groll(e), die schwache Flexion ist noch im 17. Jh. neben der starken lebendig. Das im Ablautverhältnis zu mhd. grellen ‘laut vor Zorn schreien’, grel ‘rauh, zornig’ (s. grell) stehende Substantiv bezeichnet in älterer Zeit häufig auch den aufwallenden, plötzlich ausbrechenden Zorn. – grollen Vb. ‘Haß empfinden, verärgert sein’, anfangs meist (die entsprechende Lautäußerung mit einschließend) ‘zornig murren, brummen’ (15. Jh.), daher bis heute auch ‘dumpf dröhnen, donnern’. Voraus gehen mit abweichendem Vokal mhd. grüllen ‘höhnen, spotten’, spätmhd. widergrullen n. ‘das Gegengrollen, Gegenwehr’; vgl. weiterhin mnd. grullen, grüllen ‘grollen, murren’. Nhd. grollen ist also wohl lautlich von Groll beeinflußt; möglicherweise vereinigt es aber auch in sich zwei ursprünglich getrennte Verben, von denen das eine als ablautendes Deverbativum unmittelbar zu mhd. grellen (s. oben) gehört und das andere ein Denominativum von frühnhd. Groll darstellt.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Groll · Leidwesen · Missfallen · Missmut · Missvergnügen · Unmut · Verdruss · Verstimmung · Verärgerung · Ärger  ●  Grant ugs., österr., bayr.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Groll‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Groll‹.

Verwendungsbeispiele für ›Groll‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Der Vater war schon vor einigen Jahren gestorben – mit seinem Groll gegen ihn. [Marchwitza, Hans: Roheisen, Berlin: Verlag Tribüne Berlin 1955, S. 62]
Aus Groll befreite er, bevor er ging, den Former Fries aus seiner Haft. [Reger, Erik [d.i. Dannenberger, Hermann]: Union der festen Hand, Kronberg/Ts.: Scriptor 1976 [1931], S. 151]
Der (die) hat aber Gift: jemand hat einen bösartigen Groll. [Röhrich, Lutz: Gift. In: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten [Elektronische Ressource], Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1994], S. 24502]
Der Groll gegen den toten Vater übertrug sich auf den Sohn. [Heuß, Alfred: Das Zeitalter der Revolution. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1963], S. 29591]
Eine Trennung ist nicht der Zeitpunkt, noch mal alten Groll hervorzuzerren. [Die Zeit, 05.01.2000, Nr. 2]
Zitationshilfe
„Groll“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Groll>.

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