Pein, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Pein · wird nur im Singular verwendet
Aussprache
Wortbildung
mit ›Pein‹ als Erstglied:
peinsam · peinvoll
·
mit ›Pein‹ als Letztglied:
Gewissenspein
· Herzenspein · Höllenpein · Liebespein · Seelenpein · Todespein
Bedeutungsübersicht
- [gehoben] (psychischer) Schmerz, Qual
- Beschwernis, Last, Bedrängnis
- [Religion] ⟨die ewige Pein⟩ Höllenstrafe, Höllenqual
eWDG
Bedeutung
gehoben (psychischer) Schmerz, Qual
Beispiele:
seelische, körperliche, schwere, heftige Pein
Pein erleiden, empfinden
jmdn. aus Not und Pein erlösen
das schlechte Gewissen macht, bereitet jmdm. Pein
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Pein · peinigen · Peinigung · peinlich · pingelig
Pein f. ‘Strafe, Qual, Schmerz’, ahd. pīna (8. Jh.), mhd. mnd. pīne, pīn ‘Mühseligkeit, Drangsal, Marter, Not’, asächs. pīna, afries. mnl. pīne, nl. pijn. Das Wort gelangt mit dem Christentum in das Germ. (frühe abgeleitete Formen zeigen im Ahd. verschobenen Anlaut, s. unten). Es ist entlehnt aus mlat. pena ‘Strafe, Buße, Höllenqual, Folter, Mühe, Schwierigkeit’ (dessen geschlossenes, im Vlat. entwickeltes ē mit ahd. ī wiedergegeben wird), lat. poena, griech. poinḗ (ποινή) ‘Sühne, Strafe, Rache’, lat. auch ‘Qual’. – peinigen Vb. ‘Schmerzen zufügen, quälen’, mhd. pīnegen, pīnigen, pīngen, mnd. pīnigen; vgl. älteres ahd. pīnōn und (entsprechend der Lautverschiebung) phīnōn (8. Jh.), mhd. pīnen, nhd. (älter) peinen; dazu Peinigung f. spätmhd. pīnegunge, pīnigunge; vgl. ahd. phīnunga (um 800), spätmhd. pīnunge. peinlich Adj. ‘qualvoll, schmerzlich, unangenehm, beschämend’, älter (in der Gerichtssprache) ‘mit Folterschmerzen verbunden’ (16. Jh.; vgl. peinliche Frage ‘Befragung unter Anwendung bzw. Androhung der Folter’), ‘innerliche Unruhe, Verlegenheit bereitend, innerlich quälend, voller Eifer’ (16. Jh.), danach ‘gewissenhaft, übertrieben sorgfältig’ (Mitte 18. Jh.), mhd. pīnlich ‘schmerzlich, quälend, grausam, straffällig, strafwürdig’. Von Köln aus (seit dem 19., besonders in der 2. Hälfte des 20. Jhs.) verbreitet sich die westd. Form pingelig Adj. ‘übertrieben gewissenhaft, übergenau, kleinlich, heikel’, aus rhein. pingelich, pingelije ‘sehr empfindlich, zimperlich, peinlich genau’ zu Ping(k), der mundartlichen Entsprechung von hd. Pein.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Oberbegriffe |
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Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Pein‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Pein‹.
bereiten
erleiden
erlitten
ersparen
ertragen
ewig
inner
körperlich
lindern
Peinlichkeit
physisch
psychisch
Qual
schwebend
seelisch
unerträglich
Ursache
verursachen
Verwendungsbeispiele für ›Pein‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Was ich heute lachend erzählen kann, das war vor dreißig Jahren eine Pein, über die ich zuweilen vor Wut hätte heulen mögen.
[Ganghofer, Ludwig: Lebenslauf eines Optimisten. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1911], S. 17919]
Der Gang über die Felder ist für die Bauern ohnehin eine Pein.
[Die Zeit, 13.09.2010, Nr. 37]
Nur, ist es nicht eine rechte Pein, sich ein langes Leben lang fast nur um sich selbst zu sorgen?
[Die Zeit, 17.02.2005, Nr. 08]
Mit der Pein meines Herzens mischte sich noch die Qual meiner Arbeit.
[Ganghofer, Ludwig: Lebenslauf eines Optimisten. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1911], S. 26501]
Zwei empfanden keine, zwei jedoch starke Pein, sie baten um schmerzlindernde Mittel.
[Die Zeit, 27.01.1992, Nr. 04]
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