Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

einseitig

einseitig,
μονόπλευρος, nnl. eenzijdig, schw. ensidig,
1)
una tantum parte declivis: einseitiges dach, einhängig. einseitige kopfschmerzen, die nur eine seite angreifen.
2)
in der rechtssprache unilateralis: einseitiger vertrag, durch den sich blosz ein theil verbindet etwas zu leisten.
3)
non ab omni parte ponderans: vielseitigkeit bereitet eigentlich nur das element vor, worin der einseitige wirken kann, dem eben jetzt raum genug gegeben ist. Göthe 21, 50; einseitiges urtheil, einseitiger bericht; jeder einseitige vortrag, er sei noch so vollständig, noch so methodisch gefaszt, kommt uns traurig und steif vor. 36, 211; alle einseitigen abrichtungskünste des menschengeschlechts. Pestalozzi 3, 95; alles einseitige übergewicht einer einzelnen kraft führt zur aufgedunsenheit ihrer ansprüche. 13, 5. s. allseitig, vielseitig.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1859), Bd. III (1862), Sp. 291, Z. 37.

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Zitationshilfe
„einseitig“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/einseitig>.

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