Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)
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einthun
einthun
= éin thun, einerlei, gleichviel, schwäb. ei thue: es ist éin thun, ob du kommst oder nicht, ob du gehst oder reitest. nd. een don. 45ᵃ. wie sonst ein ding:
nur diesem ists éin ding
wie ihn die welt auch nennt.
1, 45.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1859), Bd. III (1862), Sp. 321, Z. 5.
einthun
einthun,
indere, nnl. indoen, ein natürliches, edles wort, das, wie andere zusammensetzungen mit thun, heute für gemein gilt. Adelung nimmt dabei überall 'niedrige sprecharten' an.
1)
capere et includere, einfangen, einsperren, eng einbeschlieszen, circumcludere. 127ᵇ. mhd.
so noch heute das vieh einthun, in den stall bringen; die gänslin einthun. 2, 79; einen dieb einthun, gefangen nehmen;
einen einthun, in ein bockshorn zwingen, in angustias compellere. 127ᵇ; den feind einthun, einschlieszen. das.; ich lasz mich einthun und verbergen, weisz selb noch nicht wo. 1, 454ᵇ. br. 1, 588;
einschränken, zurücksetzen; bruder Jan Onkapaunt, der wer ein rechter jagdenteufel, der könn die teufel einthun. Garg. 239ᵇ, einsperren, einstecken; die gute witfrau, die den narren eingethan (zu sich ins haus genommen hatte). rollw. 94ᵇ;
eingethan, eingenommen, gefangen genommen; wie man sihet den schatten dem menschen nachfolgen, also auch wird man die liebkosenden hoffreunde stets den höfen der könige nachfolgen sehn, als welchen sie durch den resonanz ihres süszen lobes, mit dem sie ihnen die ohren kitzeln, die herzen fangen und einthun. Patm. 6; die von natur stark genug, aber mit forcht, schrecken und angstlicher scham eingethan, ersterkt oder geschwecht ist. prob. der harnen 87.
der winder hât die bluomen în getân.
MS. 1, 2ᵇ;
iʒ ist ein ros freislîch,
dîn vater hât iʒ în getân,
iʒ ne dorfte beʒʒer nie gegân
under neheiner stuote.
Alex. 348;
jane vihtet iu hie niemen mite,
der leu enwerde în getân.
Iw. 6697.
den schenkeln schlug man fessel an,
er ward in eisen eingethan.
...;
die dirne, denkt er, steht mir an,
zwar scheint sie wild, doch hab ich schon wildere eingethan.
5, 75.
ach meine jungfraun sind gefänglich eingethan.
...;
ich merk wol, das bald herr Tristrant
den adel wird einthon im land.
III. 2, 43ᵃ,
mein wundsch ist einig der, mit ruh da wohnen können.
wo meine freunde sind, die gleichsam alle sinnen
durch starke zauberei mir haben eingethan,
so dasz ich ihrer nicht vergessen will noch kan.
1, 140,
2)
importare, condere, einbringen, heimbringen, ernten: das korn ist eingethan, die rüben stehn noch im felde; wein, bier einthun, einlegen, in den keller.;
schürz dich, Gretlin, schürz dich,
du must mit mir darvon,
das korn ist abgeschnitten,
der wein ist eingethon.
Garg. 92ᵃ.
3)
das schwert einthun, einstecken, in die scheide thun: so sal der vurspreche heischen urlaup, das sie ire sweirde in duen. weisth. 2, 212.
4)
wie thun oft geben heiszt, ist auch einthun eingeben, einräumen: das des königs haubtleute mit einem groszen heer in Galilea komen waren die land einzunemen, die im der könig eingethan hatte. 1 Macc. 11, 63; gleichwie ein mensch der uber land zog, rufete seinen knechten und thet inen seine güter ein. Matth. 25, 14; die land und pflege am meer, die uns sonderlich eingethan haben die Arnulfi. 2, 54ᵇ; es haben e. ch. gn. newlich dem rat zu Wittenberg das barfüszer kloster daselbs eingethan für die kranken. 3, 391. br. 3, 176; darumb in (den ehstand) auch gott für allen stenden aufs reichlichste gesegnet hat, dazu alles was in der welt ist darauf gewand und im eingethan. 4, 401ᵃ; und über das er uns alles geben und eingethan hatte. 4, 413ᵇ; mit allem das uns gott eingethan und geben hat. 5, 422ᵃ; gott, der uns alle creaturen geben und eingethan hat, und alle jar so viel
wachsen leszt. daselbst; welchen die fürsten wüste feldmarken eingethan, das sie solche mit sächsischen bawren begateten. 3, 308; ich aber i. f. gn. unterthänig ansprach, das sie mir den Bernhardiner garten miethungsweise einthun wolten. 3, 139;
heute wenig im gebrauch, doch sagt noch wesen und verf. s. 43: länderei, welche dann dem inhaber einer rathstelle im dorfe eingethan wird.
also wird ein groszer man,
dem Christus het vil eingethan,
gestraft.
tr. Eckh. G 7ᵃ;
der hat sein güter einem man
auf trewen glauben eingethan.
evangel. Cc 1ᵇ;
wiszt, dasz kein mensch sein leid und heulen lassen kan
beim tode, wo ihm zeit und fug wird eingethan.
1, 189;
dem du dein wohnhaus eingethan.
ps. 84, 2.
5)
da man einthun für eingeben verwandte, lag es nah ihm auch den sinn von eingeben = suggerere beizulegen:
durch ein berühmtes lob, das kein mensch geben kann,
als dem es Cynthius zu vor hat ein gethan.
108.
6)
sich einthun, sich schlieszen, bergen:
man sagt, die vögel, hüner thun sich ein, unter, wenn sie den falken erblicken. s. abthun, anthun, aufthun, austhun, bethun, beithun, umthun, unterthun, vorthun, wiederthun, zuthun, zuvorthun.
dioneische taube, entflohn dem gespann Afrodites,
sieh, ihr geflügelter sohn zielt mit dem pfeile nach dir.
meinst du, dasz er nicht trift? o komm, eh gelähmt dir die stolze
schwing ist, thue dich ein, flatternde, mir in den schosz.
265.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1859), Bd. III (1862), Sp. 321, Z. 10.
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- eins
- eins
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- einschachtelung, f.
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- einschaffen
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- einschalten
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- einscharren
- einschatten
- einschau, f.
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- einschiebsel, n.
- einschiebung, f.
- einschieszen
- einschiffen
- einschiffung, f.
- einschiffungsort, m.f.
- einschiffungszeit, m.f.
- einschifsmorgen, m.
- einschildig
- einschindeln
- einschirren
- einschlachten
- einschlaf, m.
- einschlafen
- einschlag, m.
- einschlagegarn, n.
- einschlagemesser, n.
- einschlagen
- einschlagfaden, m.
- einschlagschiene, f.
- einschlagseide, f.
- einschlappen
- einschlefen
- einschleichen
- einschleichen
- einschleichung, f.
- einschleiern
- einschleifen
- einschleifen
- einschleifen
- einschleppen
- einschleudern
- einschlichten
- einschliefen
- einschlieszen
- einschlieszlich, adv.
- einschlingen
- einschlingen
- einschlitzen
- einschlucken
- einschlummern
- einschlusz, m.
- einschluszzeichen, n.
- einschläf, m.
- einschläfen
- einschläferer, m.
- einschläferig
- einschläfern
- einschläfern
- einschläferung, f.
- einschläferungsmittel, n.
- einschläger, m.
- einschlägerin, f.
- einschlägig
- einschlängeln
- einschläufen
- einschlüpfen
- einschlüpfen
- einschlüpfern
- einschlürfen
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- einschmarotzen
- einschmauchen
- einschmeckig
- einschmeicheln
- einschmeichelung, f.
- einschmeichlich
- einschmeiszen
- einschmelzen, praet.
- einschmelzen, praet.
- einschmettern
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- einschmiegen
- einschmieren
- einschmuggeln
- einschmurren
- einschmutzen
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- einschnallen
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- einschnatten
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- einschnecken
- einschneide, f.
- einschneiden
- einschneider, m.
- einschneider, m.
- einschneidesäge, f.
- einschneidig
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- einschnitt, m.
- einschnittig
- einschnitz, m.
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- einschrammung, f.
- einschrauben
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- einschrunden
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- einschustern
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- einschuszfaden, m.
- einschwatzen
- einschwatzen
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- einschweinen
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- einschwelgen
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- einschwenken
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- einschweren
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- einser, m.
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- einstützen
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- einsägen
- einsämen
- einsäuern
- einsäugen
- einsäumen
- einsäuseln
- einsöhlig
- einsöhnen
- einsömmern
- einsühnen
- einsülen
- einsülzen
- einsümpfen
- einsürfeln
- einsüszen
- eintagsfliege, f.
- eintagsgeschöpf, n.
- eintagsthierchen, n.n.
- eintagswesen, n.n.
- eintanzen
- eintappen
- eintaschen
- eintauchen
- eintaucher, m.
- eintaumeln
- eintauschen
- einte
- einteichen
- einteigen
- einteucheln
- einteuchen
- einteuchlung, f.
- einteufeln
- einthalb
- einthalben
- einthalerig
- eintheeren
- eintheidigen
- eintheilbar
- eintheilen
- eintheilig
- eintheils
- eintheilung, f.
- eintheilungsgrund, m.
- eintheilungssucht, f.
- einthronen
- einthun
- einthun
- einthüren
- einthürmen
- einthürmung, f.
- eintiefen
- eintippen
- einton, m.
- eintonnen
- eintraben
- eintracht, f.
- eintracht, m.
- eintrachtsband, n.
- eintrachtsglück, n.
- eintrachtsvoll
- eintrag, m.
- eintragegabel, f.
- eintragelöffel, m.
- eintragen
- eintragend
- eintrageschaufel, f.
- eintragsfaden, m.
- eintramen
- eintrechen
- eintreffen
- eintreffen, n.
- eintreffung, f.
Zitationshilfe
„einthun“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/einthun>.
Weitere Informationen zum Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)
- Überblick
- Erstbearbeitung des DWB [Projektinformation auf bbaw.de]
- Neubearbeitung des DWB [Projektinformation auf bbaw.de]
- Digitalisierung der Erstbearbeitung [Projektinformation auf uni-trier.de]
- Quellenverzeichnis des ¹DWB