Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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einmal

einmal,
nnl. eenmal, schw. en gaͦng, dän. engang, franz. une fois, it. una volta. schon gramm. 3, 232 wurde bemerkt, dasz weder ahd. noch mhd. ein zu dem acc. mâl gesetzt erscheine. goth. hiesz es mit dem dat. ainamma sinþa, altn. einu sinni; ahd. mit dat. pl. einazêm, einzêm mâlum, einzên mâlen, öfter mit der praeposition zi einemo mâle, zeinemo mâle; mhd. ze einem mâle, zeinem mâle oder genitivisch eines mâles. auch im 14. 15 jh. zeigt sich noch kein einmal. bei Eckhart steht ze einem mâle 58, 27. 61, 25. 71, 10. 186, 10 oder eines 110, 28. 29. 138, 11. einest 206, 1. bei Boner eis mâls 2, 1. 91, 75. bei Megenberg ains mâls 55, 19. 101, 29. auch Keisersberg scheint einest vorzuziehen, bilg. 20ᵈ. 61ᵇ. 176ᵃ. 209ᶜ. s. d. m. 43ᵃ, oder noch öfter eins mals bilg. 157ᵈ. 161ᵇ. omeis 44ᵃ. s. d. m. 8ᵃ. 11ᵃ. 29ᵇ. 34ᵇ. 38ᵇ; doch taucht hin und wieder ein mal auf, z. b. omeis 17ᵇ. s. d. m. 5ᵇ. 42ᵃ, unverkennbar mit unterschieden der bedeutung. Luther hat in der bibel beinahe durchgehends accusativisches ein mal und nur 1 Petr. 3, 20 haftete eins mals; seitdem beginnt einmal vorzuherschen, einsmals seltner zu werden, einst in engerm sinn zu gelten, man sehe eines, einest, einsmals an ort und stelle nach. dies einmal gegenüber einsmals darf als ein vortheil der heutigen sprache angesehen werden. die vollständige flexion sollte lauten gen. eines mals, dat. einem male, acc. einmal, doch den dat. sehen wir hernach gekürzt gleichfalls zu einmal. Wie das blosze ein aus seiner bestimmten bedeutung übertrat in unbestimmte, wird auch das zählende éinmal, mit verlust des tons, zu irgend einmal, je einmal.
A)
éinmal, semel, ἅπαξ.
1)
der blosze accusativ: éinmal (gethan oder gesagt) ist keinmal (ist noch nicht zu rechnen, sondern erst mehr als éinmal); wer éinmal gelogen hat, lügt öfter; ei éinmal gehet hin! saufteufel G 3ᵃ; ich sage es éinmal und nicht mehr; er behauptete es mehr als éinmal; nur éinmal; nicht éinmal, nicht ein einziges mal; im jar nummen éin mol. Keisersb. omeis 17ᵇ; éin mal essen ist göttlich. wer zwiret iszt, der ist ein mensch. wer drü mal iszt, der ist ein vich. wer vier mal iszt, der ist ein teufel, und wer fünf mal iszt, der ist des tüfels muͦter genant. s. d. m. 5ᵇ; du solt auch mit keinem zornigen hadern, noch der man mit siner frauwen, noch die frawe mit irem gemahel, dan so ir éin mal anfahet, der hader hört darnach nummer uf und ist weder rug noch rast darbei. 42ᵃ; éin mal im jar, ἅπαξ τοῦ ἐνιαυτοῦ, semel per annum. 2 Mos. 30, 10; lasz alle kriegsmenner rings um die stad hergehen éin mal, semel per diem. Jos. 6, 3; ich bin drei mal gesteupet, éin mal gesteiniget, ter virgis caesus sum, semel lapidatus. 2 Cor. 11, 25;
éinmal nur in unserm leben
ist das höchste glück gegeben.
Göthe 3, 75;
doch Hüsterlo hört ich im leben nicht éinmal
nennen, eben so wenig als Krekelborn.
40, 85;
wenn man sie éinmal nur gesehn,
ach, immer musz man nach ihr gehn.
1, 208;
éinmal in die nacht gerissen
bleibt sie ewig mir geraubt.
Schiller 54ᵇ.
2)
noch éinmal: kompt noch éin mal er auf, vulg. ascendite adhuc semel. richt. 16, 18; ah, zürne nicht herr, das ich nur noch éin mal rede, ἐὰν λαλήσω ἔτι ἅπαξ, vulg. si loquar adhuc semel. 1 Mos. 18, 32; wenn ich der henne ihre nahrung vermehre und gebe ihr noch éinmal so viel zu fressen als ich pflege. Lokmans fab. 12; wann er dich und uns alle schon noch éinmal (heute betont nóch einmál) und aber éinmal so heszlich und scheuszlich machet. Ayrer proc. 3, 1;
denn Phyllis kömmt noch éinmal wieder.
Gellert 1, 81;
versuchst dus noch éinmal.
Schiller 64ᵃ;
noch éinmal, Robert, eh wir scheiden,
komm an Elisens klopfend herz.
wir sagen allgemein: noch éinmal willkommen; noch einmal lesen, denuo legere; noch éinmal überlegen, iterum cogitare, schweiz. noch einist; erst im vorigen jh. hat sich dafür nochmals eingeführt, wovon an seiner stelle weiter zu handeln ist. mit mehrmals verhält es sich anders.
3)
éinmal für allemal, éin für allemal, éinmal für alle, une fois pour toutes, dän. een gang for alle, nachdrucksam und entschieden wie das lat. ut semel dicam: denn éinmal für allemal, die so genaue erkundigung musz entweder davon, dasz man ihren bitten willfahren will, oder dasz man ihnen von freien stücken etwas gutes zu erzeigen geneigt ist, herrühren. Leipz. avant. 1, 209; kömmst du schon wieder mit deinem albernen zeuge? einmal für allemal, du sollst nicht sagen, dasz sie mit dem grafen durchgegangen ist. Weisze kom. opern 3, 20;
ich sag euch, mit dem schönen kind
gehts ein für allemal nicht geschwind.
Göthe 12, 136;
nur über ein kleines mädchen wurde geklagt, dasz sie ohne geschick sei und im hause nun ein für allemal nichts thun wolle. 17, 179; Wilhelm behauptete nunmehr ein für allemal, dasz sie sich gleichfalls an die übrige gesellschaft anschlieszen sollte. 19, 61; ich will es nur rasch, ein für allemal herausreden. 22, 54; bis er ein für allemal den entschlusz faszt zu erklären, das rechte sei was ihm gemäsz ist. 26, 27; einmal für alle. Niebuhr 2, 406. nicht zu loben ist die umstellung bei Klinger 1, 118: über diesen punct habe ich mich für ein und allemal erklärt.
4)
éinmal und das andere mal, éin und das andere mal, éinmal und das andere begegnen so in dreifachem ausdruck. nicht anders éinmal über das anderemal, éin über das andere mal, éinmal über das andere. hier belege für die letzte formel: da aber der graf in solcher stellung liegen blieb und mir éinmal über das andere die hand küssete. irrg. der liebe 247; sehr fleiszig sind gedichte aus Müllers versuchen eingerückt, der éinmal über das andere ein groszer mann gescholten wird. Göthe 33, 66.
5)
éinmal oder zweimal, éin oder zweimal, éinmal oder zwei. die letzte weise steht z. b. Nehem. 13, 20, Sirach 32, 10 und im buch der liebe 212, 1: liesz Arsace Charicliam éinmal oder zwei zu ihr fordern. sie unterliegt nach sp. 114 der verdichtung in ein máler zwei; éinmal oder zehen ist = ein máler zehen, wobei der ton von ein weg und auf mal zieht, daher auch weitere kürzung en maler zwei, nmaler zwei möglich wird. einmal oder etliche. Schuppius 951.
6)
éinmal steht für erstens, primum. Logau schreibt in seiner vorrede: ich gedenke nur etwas weniges vom reimenmasze, éinmal, dasz die endungen der reime zusammen stimmen ... nachmals u. s. w.; und wagte mich daran mit doppeltem eifer, einmal weil ich nach meiner überzeugung sprechen konnte, und sodann weil ich mich in jüngeren jahren in eben demselben traurigen fall befunden hatte. Göthe 17, 60; denn éinmal liegt sie (die kirche) in ewigem streit mit dem staat, über den sie sich erheben, und sodann mit den einzelnen, die sie alle zu sich versammeln will. 26, 41. folgt aber kein nachmals, hernach, dann, sodann, so wird éinmal den sinn von kurz oder ein für allemal (s. 3) erhalten: éinmal, ihr ganzes thun und lassen war dermaszen possierlich, närrisch u. s. w. Simplic. K. 174; éinmal, es galt mir endlich gleich, mit was für vortheilen, mit was für griffen ... ich prosperierte. Courage cap. 18.
7)
auf éinmal, ἐφάπαξ, εἰςάπαξ, auf éinen schlag, tout d'un coup, besonders nach zahlen, drei auf éinmal, sieben auf éinmal; und schlug dreihundert auf éinmal. 1 chron. 12, 11; und gewann alle diese könige mit irem lande auf éinmal. Jos. 10, 42; also fielen diese sieben auf éinmal. 2 Sam. 21, 9; wer verkerets weges ist, wird auf éinmal zufallen. spr. Sal. 28, 18; darnach ist er gesehen worden von mehr denn fünfhundert brüdern auf éinmal, vulg. simul, goth. suns, weil in auf éinmal auch die vorstellung des plötzlichen liegt. 1 Cor. 15, 6.
auf éinmal lieb und hasz besitzen meinen mut.
haut zu! so komm ich doch der qual auf éinmal los.
Gellert 1, 200;
denn wer nicht doppelt ist, kann nur an éinem ort
auf éinmal sein.
Wieland 17, 258;
ihr habt vielleicht auf éinmal alle recht.
10, 249;
auf éinmal steht er hoch im saal,
sieht sitzen hundert gäste.
Göthe 1, 182;
auf éinmal so anders.
45, 82;
der strohhut hieng ihr am arm, und so hatte ich das vergnügen sie beim ersten blick auf éinmal in ihrer ganzen anmut und lieblichkeit zu sehn und zu erkennen. 25, 344; als nun aber gar der behaglich ausgestreckte auf éinmal in ein lautes lachen ausbrach. 25, 350; wenn wir auf éinmal aus einem ruhigen dache eine flamme gewaltsam ausbrechen sähen. 25, 359; als sie aber auf éinmal das fremde gesicht erblickte, that auch sie einen lauten schrei und lief davon. 25, 361. der wolf ist mächtig ein kalb auf éinmal auf éine mahlzeit zu verzehren.
8)
mit éinmal für mit einmal d. i. mit éinem mal, goth. ainamma sinþa, diese fehlerhafte kürzung begegnet kaum vor dem 18 jh., sie bedeutet was das vorige auf éinmal: und so wie sie (die gezwungnen deutungen) sich selbst unter einander aufreiben, so fallen sie alle zugleich mit einmal weg, sobald man auf den grund jener voraussetzung gehet. Lessing 8, 234; die groszen erfindungen thaten sich mit einmal hervor. Winkelmann 3, 218;
einzeln geht nach einander hinein, nicht alle mit einmal,
ἀλλὰ προμνηστῖνοι ἐσέλθετε, μηδ' ἅμα πάντες.
Od. 21, 230;
da steht man denn mit einmal dumm und stumm.
Gökingk 1, 154;
man warf tausenderlei fragen mit einmal auf. Wieland 11, 205; als sich in ihr das durch frühern unterricht empfangene mit einmal zu entwickeln schien. Göthe 17, 217; wie sollte sie aber jede hofnung mit einmal aufgeben! 17, 364; so fiel das werk mit einmal über den haufen. 37, 269;
doch grade diese letzten tage
fiel er mit einmal mir aufs herz.
2, 223;
ei sieh doch, schön! für deine wunden
ist die arznei mit éinmal gefunden.
45, 89;
da schosz er hervor und schnappte mit einmal
auch nach mir, da fuhr ich zusammen und eilte zu fliehen.
40, 116.
9)
zu éinem mal, mhd. zéinem mâle, begegnet selten: denn das er gestorben ist, das ist er der sünde gestorben zu éinem mal, ἐφάπαξ. Röm. 6, 10.
B)
einmál, olim, aliquando,
1)
quodam tempore, der gangbare ausdruck für unbestimmte zeit, die erzählung beginnt: es war einmal ein könig; einmal lebte ein mann, was aber auch wegbleiben kann und im lateinischen märchen gewöhnlich fehlt: erant rex et regina, im französischen ebenfalls gesetzt wird: il était une fois un roi et une reine. einmal da hiesz im Benedict ze trinken bringen. Keisersb. omeis 14ᵃ;
mein vater einmal ein kälblin hett.
Ayrer 53ᵈ;
es hatte einmal ein könig sich auf die jagd begeben. pers. rosenth. 3, 1; es war einmal ein kind. Göthe 8, 18;
märchen sagt 'es war einmal'.
41, 271;
ich schosz einmal eine katz am zaun.
1, 172.
Gellerts erzählungen ziehen einst dem einmal vor, doch erscheint es hin und wieder:
ein affe sah ein paar geschickte knaben
im bret einmal die dame ziehn.
1, 156;
der eine, der gern siegen wollte,
sann einmal lange nach.
ebenda;
Till Eulenspiegel zog einmal
mit andern über berg und thal.
1, 164;
als ich einmal, so fängt mein autor an
nach seiner weise zu erzählen,
in einer kirche sasz.
1, 214.
wir unterscheiden freilich zwischen einst und einmal, jenes hat uns nur die bedeutung von olim, in einmal aber schimmert. noch semel durch, ehmals lag doch dieser sinn auch in einst. s. einst.
2)
einmal geht zwar hauptsächlich auf die vergangenheit, kann aber, wie einst und olim, auch die zukunft ausdrücken: ich komme spät, doch ich komme einmal; bald einmal; ihr sollt euch wundern, wenn das einmal geschieht; ob sichs einmal zutragen wolt, das ich zu euch keme, εἴ πως, si quo modo tandem. Röm. 1, 10; ich werde einmal plötzlich über dich komen und dich vertilgen, semel ascendam in medio tui. 2 Mos. 33, 5, wo dem semel plötzlich entspricht, einmal zum futurum gehört; es wird im der wanst einmal vol werden. Hiob 20, 23; denn es sol sich auch einmal alle welt fur mir fürchten. Ez. 32, 32;
ich denk ich halte sie einmal
und büsze meine lust.
Göthe 1, 20.
3)
nach dem imp. hat einmal den bittenden, zurufenden, aufmunternden sinn des lat. heus und quaeso (vgl. bald 1, 1081): hör einmal! komm einmal her! setze dich einmal! denke dir einmal! wie wir auch doch verwenden: höre doch! komm doch her! setze dich doch! oder beide wörter häufen: höre doch einmal u. s. w.
süsz liebchen! 'laszt einmal!'
Göthe 12, 165;
bedenk doch nur einmal!
1, 168;
sehen sie einmal, ob es sich der mühe verlohnt den frischling zu schieszen. Rabener 2, 74; reichen sie einmal den teller her!; geben sie einmal acht! im hintergrund liegt immer die blässere, eigentliche bedeutung von semel.
4)
ähnliches einmal neben dem praesens, wo man es wieder mit doch vertauschen könnte, voraussetzend und einräumend: es ist einmal wahr, certe, profecto; es ist einmal so; Anton, was hat er einmal zu lärmen? Gotter 3, 165; das ist mir einmal unbegreiflich. Göthe 57, 226; wo ein bedürfnis das urtheilen nothwendig macht, da ist eine maxime nöthig, nach welcher wir unser urtheil fällen, denn die vernunft will einmal befriedigt sein. Kant 1, 125; es ist einmal ungewis, ob. 3, 350; es ist einmal (damit) nicht so gut bestellt. 4, 99. darum verbinden sich auch beide partikeln: eine beschränktheit der vernunft, die doch einmal nicht von ihr zu trennen ist. Kant 6, 228;
nein, ich spiele länger
die mummerei nicht mit. er musz es doch
einmal erfahren.
Lessing 2, 234;
hat der alte hexenmeister
sich doch einmal weg begeben.
Göthe 1, 237;
ich besasz es doch einmal,
was so köstlich ist.
1, 111;
du bist doch nun einmal eine hur,
so seis auch eben recht.
12, 196.
5)
nun einmal lag eben vor. hier sind noch andere beispiele, ohne doch: ich übersende euch nu einmal den armen Sorgenvol. Rebhuhn klag des armen mannes s. 3; beide stimmten darin überein, dasz da das stück nun einmal auf das deutsche theater solle, dieser hintergrund für unsere vorstellungsart am besten werde. Göthe 19, 166; da die groszen nun auch einmal menschen sind. 24, 308; unsern gästen würde es bei uns nicht woler sein, sie sind nun einmal das alte gebäude gewohnt. 26, 17; ich bin nun einmal so. dies nun einmal bezeichnet das geschehene, eingetretene, beschlossene, abgethane und weist auf semel zurück.
6)
endlich einmal: hörst du endlich einmal?; sei nur endlich einmal still!
7)
nicht einmal, ne quidem: das er wuste, wie seine kinder sich schendlich hielten und hette nicht ein mal saur dazu gesehen. 1 Sam. 3, 13; dasz er mich nicht einmal bemerkte. Gotter 3, 23; er verleumdete mich und du sagtest nicht einmal ein wort da wider; das alles sagst du mir und wirst nicht einmal roth?
8)
einmal — einmal = modomodo, bald — bald:
einmal ist sie munter, meist betrübt,
einmal recht ausgeweint.
Göthe 12, 174;
er ist einmal so, einmal anders, wetterwendisch.
9)
auf einmál, gleichviel mit einmál unter 1 und verschieden von dem unter A, 7 behandelten auf éinmal: es war ein fürnem man, ein zunftmeister, ward auf einmal (quodam tempore) bestäubt mit wein und mocht nit heim kummen. Keisersb. s. d. m. 9ᵃ; auf einmal da ware ein ritter, der het ein frauwe. sch. u. ernst 1550 cap. 344; auf einmal war ein maler, der malet die allerhüpschsten Jesuskneblen. cap. 359; ganz wie man auch sagte auf eine zeit, ûf ein zît. Eckhart 625, 32.
10)
die wegnahme des tons von ein hatte zur folge, dasz es völlig ausfallen konnte und nichts als mal zurückblieb, in der volkssprache erscheint in allen von 1—8 aufgezählten fällen häufig bloszes mal; eine noch stärkere aphaeresis, als die sp. 139 behandelte, welche von dem ein mindestens das n behielt. dies mal für einmal begegnet auch bei schriftstellern, die jenes n für ein meiden:
wenn ich mal ungeduldig werde,
denk ich an die geduld der erde.
Göthe 2, 306;
ich will euch erzählen ein märchen, gar schnurrig.
es war mal ein kaiser, der kaiser war kurrig.
Bürger 66ᵃ.
wenn nun das märchen vom fischer anhebt: dat wör mal ens en fischer un sine fru, so wird hier das vor dem mal unterdrückte en nochmals pleonastisch durch ens = einmal ausgedrückt. die fries. mundart verwendet ris für ien ris, einmal. im neapol. na vota mangelt nichts als der anlaut. übrigens mag dies mal zum probstein für den unterschied zwischen éinmal und einmál gereichen, éin fällt nicht weg, folglich weist mal auf geschwächtes einmál, aus diesem grunde erscheint nochmals (sp. 231) für noch éinmal, noch eines males fehlerhaft.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1859), Bd. III (1862), Sp. 230, Z. 48.

einsmalen

einsmalen,
z. b. in Stillings jugend 2, 45. Klingers th. 3, 288, gleich verwerflich, für einen malen. s. einstmalen.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1859), Bd. III (1862), Sp. 298, Z. 56.

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Zitationshilfe
„einsmalen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/einsmalen>.

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