Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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trasse, f.

trasse, f.,
auch trase, dras(s)e, troddel, franse, fimbria bast, trasen Niger Abbas vocab. 46:
sy macht mir ein schon facillet (taschentuch),
das an den ecken drasen het,
umbgeneyt mit syden rot
Murner geuchm. (1519) Ⅹ 4ᵃ;
sammot, dammascht, darumb (um das kissen) gadt,
mit syden bendel zamen geschniert
und gulden faden drum gefiert,
mit syden drasen an den orten,
und um die drasen guldin borten
ebda m 3ᵇ;
die schankt dem konige ... item ein cöstlichz hantduͦch mit golden genot und mit guldin trassen E. Windeck denkwürdigkeiten 16 Altmann;
ich bring ouch berlin, zeym und ander gesmyt,
trasen und gebent alle klar von syd,
sammet, dammast, daffet und kermesyn
gedicht v. hausrat (um 1514, Straszburg) c 2ᵇ Hampe;
es haben auch drei ding trassen zu Rom: pferdzäum, männergürtel und die curtisanentäschen
Hutten 5, 321 Münch;
gelegentlich mehr im sinne von 'litze': was von gold oder silber gearbeitet, oder auch mit gold oder silber ... gemängt ist, es sei an huetbanden, spitzen, traszen, bendlen, schnuͤren, nestlen, gallaunen oder wie es sein möchte, ist diesem stand gäntzlich verbotten der statt Straszburg policeyordnung (1628) 47; die westlichen mittel- und obd. maa. zeigen lautlich und bedeutungsmäszig nahe spielarten: trosel, trossel, dem. trasele, träsele troddel, franse, quaste besonders am frauenhalstuch Martin-Lienhart elsäsz. 2, 765; drassel (auch dratschel) troddel Vilmar Kurhess. 77; Pfister nachtr. 54; die droasseln, pl., neben dradeln fäden des zettelendes, franzen eines zerrissenen weiberrockes Crecelius oberhess. 286; trasem, m., fadenbündel Lenz Handschuhsh. dial. 50ᵃ; drassem zettelende am leinwandstück, herabhängendes haar Autenrieth pfälz. id. 35; in ders. bed. trasem Genersich Zipser spr. 314; vgl. auch rheinisch trasel, f., wike, gefaserte wundleinwand Popowitsch maa. v. Teutschland 623. das späte auftreten und die landschaftliche verteilung des wortes könnte an ein fremdwort denken lassen, vielleicht frz. tresse, dessen -e- im osten des franz. sprachgebiets vielfach zu -a- geworden, doch decken sich die bedeutungen nicht völlig. ist das wort germanisch, so vergleicht sich das freilich junge schwed.-norw. trasa fetzen, lumpen, seit 1555, s. Hellquist sv. et. ordb. 1001, s. dazu Walde-Pokorny 1, 802; Persson beitr. 779; Bernecker slav. et. wb. 1, 220, weiterhin vielleicht auch ahd. drada, drado, trâdo 'faden' Tatian 60, 4; 82, 1; 141, 3 Sievers; 'kleidersaum' Otfrid III 9, 9; 14, 19; 14, 24; 14, 45; traro kleidersaum Schatz ahd. gram. § 265, sowie troddel (s. d.), vgl. Walde-Pokorny 1, 798.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1933), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 1273, Z. 1.

trasz, m.

trasz, m.,

eingebettete Stichwörter in diesem Artikel

selten trast v. Hohberg georg. curiosa aucta 3, 2, 326; Leithäuser Barmer ma. 159ᵇ; Elberf. ma. 164ᵃ, auch trosz bergmänn. wb. (1778) 563; allgem. dtsch. bibl. 97, 317 u. ö.; Mothes baulex. 4, 376. bimssteinart, zunächst u. vorwiegend vom Rhein, die pulverisiert und mit kalk vermischt zum wasserbau verwandt wird, vgl. Hoyer kriegsbaukunst 3, 181. seit anfang des 16. jhs. belegt, s. die zusammensetzungen. zur herkunft s. tarrasz 3, teil 11, 1, 1 sp. 146; Franck-v. Wijk et. wb. 706ᵇ: dieweil das regenwasser bey dem archivo ... so uberflussig diessen winter gefallen, ... haben (wir) nothwendig eine sankgrub ... machen lassen ... und an eine seit lassen machen einen mit trass gemaurten sark, damit erd und staub darinnen bleibe und allein rein wasser in die grub liefe und desto bas verschlinge (a. d. j. 1661) rhein. urbare 1, 546; der rheinische trasz als hydraulischer zuschlag in seiner bedeutung für das baugewerbe (titel) Ant. Hambloch (1903); der trasz des Neuwieder beckens diente zur Römerzeit zur herstellung hydraulischen mörtels forschungen u. fortschritte (1932) 222; der Frankfurter trasz sey ein wahres trappgestein allgem. dtsche bibl. 113, 166; und welche lasten an kaufmannsgut und trasz schleppte der fuhrverkehr ins Niederland hinab F. Heyl v. d. rheinischen landstrasze, in gartenlaube (1883) 408. ohne andeutung dieser herkunft und weiterhin überhaupt als bezeichnung einer bestimmten gesteinsart ohne locale beschränkung: einen trast zu machen, so dem wasser widerstehet, in denen kellern und gewölben oder cisternen zu gebrauchen v. Hohberg georgica curiosa aucta 3, 2, 326; die vulkanischen aschen erhalten ... die namen ... tuff, tras A. G. Werner gebirgsarten (1787) 22; Ritter erdkde 10, 468; zwischen Hennersdorf und Herrenhut ... granit mit stücken von tras allg. dtsch. bibl. anhang. zu 53-86 (1771 ff.) 682; auf der ganzen insel besteht das erdreich aus einem tras, welcher mit thon und sand gemischt ist J. G. Forster sämtl. schrift. 1, 43; mundartlich als terminus des handwerks besonders in Westdeutschland: Rovenhagen Aachen. 147; Lenz Handschuhsh. 71; Autenrieth pfälz. id. 35; Schön Saarbr. 210ᵇ; Fischer schwäb. 2, 321; auch bair. Schmeller-Fr. 1, 675; allgemeiner als 'mörtel' Leithäuser Barm. ma. 159ᵇ; Elberf. ma. 164ᵃ, als 'asphalt, zementboden' Martin-Lienhart elsäsz. 2, 764ᵃ. dazu
trassen vb.:
drassen cementieren Autenrieth pfälz. id. 35; 'mit mörtel bewerfen': de wäng sind noch nit getraszt Leithäuser Barm. 159ᵇ; Elberf. ma. 164ᵃ; Schön Saarbr. 210ᵇ; 'asphaltieren, den fahrdamm beschottern' Martin-Lienhart 2, 764. —
traszarche
aus trasz gemauerter wasserbehälter: anno 1618 curavi fieri eine trassarch, continet ahmas (d. h. ohm) 130 circiter: ... impendi 7000 lapides coctiles, calcem ego dedi, item lapides pro fundamento (a. d. j. 1618) rhein. urbare 1, 426. —
traszbruch
förderanlage für trasz allgem. dtsche bibl. 93, 317. —
traszgrube
wenn man nicht beim bau der eisenbahn von Andernach nach Niedermendig die unterirdischen traszgruben aus römischer zeit hätte untersuchen und zuschütten müssen
forsch. u. fortschritte (1932) 222ᵇ.
traszhügel
die schieferthon- oder tuff- oder traszhügel
Ritter erdk. 10, 474.
traszmörtel
Mothes baulex. 1, 358. —
traszmühle
in dessen mitte ein halbblindes pferd eine traszmühle umtrieb
C. G. Carus Paris u. d. Rheingegenden (1836) 2, 253.
traszpflaster
in mense iunio ist der regensark vor der kuchen, der schier zwey jahr lang kein wasser gehalten, verbessert, also das ringsumb die trassplaster abgehauen mit einem halben stein aufs neu gemauret und ein neue trassplaster angesetzt
(a. d. j. 1655) rhein. urbare 1, 533.
traszschicht
A. v. Humboldt kosmos 4, 282. —
traszstein
Zappe mineral. handlex. 3, 186, auch troszstein allg. dtsche bibl. 97, 314.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1933), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 1274, Z. 1.

trasz, m.

trasz, m.,

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selten trast v. Hohberg georg. curiosa aucta 3, 2, 326; Leithäuser Barmer ma. 159ᵇ; Elberf. ma. 164ᵃ, auch trosz bergmänn. wb. (1778) 563; allgem. dtsch. bibl. 97, 317 u. ö.; Mothes baulex. 4, 376. bimssteinart, zunächst u. vorwiegend vom Rhein, die pulverisiert und mit kalk vermischt zum wasserbau verwandt wird, vgl. Hoyer kriegsbaukunst 3, 181. seit anfang des 16. jhs. belegt, s. die zusammensetzungen. zur herkunft s. tarrasz 3, teil 11, 1, 1 sp. 146; Franck-v. Wijk et. wb. 706ᵇ: dieweil das regenwasser bey dem archivo ... so uberflussig diessen winter gefallen, ... haben (wir) nothwendig eine sankgrub ... machen lassen ... und an eine seit lassen machen einen mit trass gemaurten sark, damit erd und staub darinnen bleibe und allein rein wasser in die grub liefe und desto bas verschlinge (a. d. j. 1661) rhein. urbare 1, 546; der rheinische trasz als hydraulischer zuschlag in seiner bedeutung für das baugewerbe (titel) Ant. Hambloch (1903); der trasz des Neuwieder beckens diente zur Römerzeit zur herstellung hydraulischen mörtels forschungen u. fortschritte (1932) 222; der Frankfurter trasz sey ein wahres trappgestein allgem. dtsche bibl. 113, 166; und welche lasten an kaufmannsgut und trasz schleppte der fuhrverkehr ins Niederland hinab F. Heyl v. d. rheinischen landstrasze, in gartenlaube (1883) 408. ohne andeutung dieser herkunft und weiterhin überhaupt als bezeichnung einer bestimmten gesteinsart ohne locale beschränkung: einen trast zu machen, so dem wasser widerstehet, in denen kellern und gewölben oder cisternen zu gebrauchen v. Hohberg georgica curiosa aucta 3, 2, 326; die vulkanischen aschen erhalten ... die namen ... tuff, tras A. G. Werner gebirgsarten (1787) 22; Ritter erdkde 10, 468; zwischen Hennersdorf und Herrenhut ... granit mit stücken von tras allg. dtsch. bibl. anhang. zu 53-86 (1771 ff.) 682; auf der ganzen insel besteht das erdreich aus einem tras, welcher mit thon und sand gemischt ist J. G. Forster sämtl. schrift. 1, 43; mundartlich als terminus des handwerks besonders in Westdeutschland: Rovenhagen Aachen. 147; Lenz Handschuhsh. 71; Autenrieth pfälz. id. 35; Schön Saarbr. 210ᵇ; Fischer schwäb. 2, 321; auch bair. Schmeller-Fr. 1, 675; allgemeiner als 'mörtel' Leithäuser Barm. ma. 159ᵇ; Elberf. ma. 164ᵃ, als 'asphalt, zementboden' Martin-Lienhart elsäsz. 2, 764ᵃ. dazu
trassen vb.:
drassen cementieren Autenrieth pfälz. id. 35; 'mit mörtel bewerfen': de wäng sind noch nit getraszt Leithäuser Barm. 159ᵇ; Elberf. ma. 164ᵃ; Schön Saarbr. 210ᵇ; 'asphaltieren, den fahrdamm beschottern' Martin-Lienhart 2, 764. —
traszarche
aus trasz gemauerter wasserbehälter: anno 1618 curavi fieri eine trassarch, continet ahmas (d. h. ohm) 130 circiter: ... impendi 7000 lapides coctiles, calcem ego dedi, item lapides pro fundamento (a. d. j. 1618) rhein. urbare 1, 426. —
traszbruch
förderanlage für trasz allgem. dtsche bibl. 93, 317. —
traszgrube
wenn man nicht beim bau der eisenbahn von Andernach nach Niedermendig die unterirdischen traszgruben aus römischer zeit hätte untersuchen und zuschütten müssen
forsch. u. fortschritte (1932) 222ᵇ.
traszhügel
die schieferthon- oder tuff- oder traszhügel
Ritter erdk. 10, 474.
traszmörtel
Mothes baulex. 1, 358. —
traszmühle
in dessen mitte ein halbblindes pferd eine traszmühle umtrieb
C. G. Carus Paris u. d. Rheingegenden (1836) 2, 253.
traszpflaster
in mense iunio ist der regensark vor der kuchen, der schier zwey jahr lang kein wasser gehalten, verbessert, also das ringsumb die trassplaster abgehauen mit einem halben stein aufs neu gemauret und ein neue trassplaster angesetzt
(a. d. j. 1655) rhein. urbare 1, 533.
traszschicht
A. v. Humboldt kosmos 4, 282. —
traszstein
Zappe mineral. handlex. 3, 186, auch troszstein allg. dtsche bibl. 97, 314.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1933), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 1274, Z. 1.

trasz, interj.

trasz, interj.,
lautmalend: trasz, trasz, trull, da kommt der abt von Full B. Schupp freund in der not (1657) 36.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1933), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 1274, Z. 70.

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Zitationshilfe
„trasse“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/trasse>.

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