Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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urigel, m.

urigel, m.,
volksthümliche bezeichnung des fliesz-, hexen-, truden-, windeies (s. diese): man wirft ein zuweilen vorkommendes, abnorm kleines hühnerei (ablegerl, olegal, urigl, hexenei) übers hausdach A. John sitte, brauch u. volksglaube 58; ein unglücksei flöszt (eier flöszen Höfler 159ᵃ) ... und enthält keinen dotter; man heiszt es einen urigel P. Drechsler sitte, brauch u. volksglaube in Schlesien 1, 89. begrifflich = ureierlein Schmeller-Fr. 1, 55 (ur- C 4 a), lautlich bietet eile = igel Fulda 78 die möglichkeit einer vermittlung.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 16 (1935), Bd. XI,III (1936), Sp. 2446, Z. 17.

urigeln, v.

urigeln, v.,
nebenformen zu hurnigeln; s. hornigeln 1; Staub-Tobler 1, 151 ff.; 2, 1628, 2; Höfler 241ᵃ; 'unpers. bes. von den fingern bei groszer kälte, jucken, brennen, beiszen' Unger-Khull 612ᵇ; Stauf v. d. March nordmähr. ma. 94. während sonst diese empfindung i. a. keine angenehme ist, gebraucht J. Ayrer einmal die zähne urigeln für 'sie prickeln aus freszlust':
der könig mich vertröstet wol,
dasz man mir zfressen bringen sol
die vierzehen kinder von Athen,
darnach mir urigeln die zeen
dramen 2, 1268, 23 K.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 16 (1935), Bd. XI,III (1936), Sp. 2491, Z. 69.

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Zitationshilfe
„urigeln“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/urigeln>.

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