Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

halsberge, f.

halsberge, f.
ein theil der rüstung, ahd. und mhd. doppelten geschlechts, neben dem f. auch masc., ahd. halspirc und halsperga Graff 3, 174, mhd. halsberc und halsberge wb. 1, 159ᵇ. Die früher von Wackernagel vertretene meinung, das mhd. halsberc aus alberc 'der alles bedeckt oder birgt' entstanden sei, ist in hinblick auf die ahd. form unwahrscheinlich und auch von ihm selbst wieder aufgegeben. es ist der theil der rüstung der mit dem halse zugleich den oberkörper deckt (vergl. hals 1 sp. 243), und steht ursprünglich den beinbergen ocreae (ahd. bei Graff a. a. o.) als den den unterkörper schützenden gegenüber. das wort erscheint noch in vocc. des 15. jahrh. als gebräuchliches: thorax halshemde, halsberge, halsberch Diefenb. 588, aus einem vocabular von 1482 hat es auch Frisch 1, 402ᶜ aufgenommen; später wird es mit dem abkommen der rüstung ungebräuchlich und ist erst seit dem 18. jahrh., wol zuerst durch ritterromane, erneuert worden, es ist, wie begreiflich, nur bücherwort geblieben, oft ohne klares verständnis des alten sinnes angewendet: so wie vor der gelöseten halsberge die gräszliche wunde offenbar ward. Fouqué zauberring (1841) 3, 145; der kämpe hatte seinen kopf unter die hohe halsberge gezogen. Bechstein märchen 95.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1869), Bd. IV,II (1877), Sp. 257, Z. 77.

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Zitationshilfe
„halsberge“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/halsberge>.

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