Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Lippenlaut, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Lippe f. ‘Rand der Mundöffnung’ gelangt im 16. Jh. aus dem Nd.-Md. durch Luthers Einfluß in die nhd. Literatursprache und verdrängt verwandtes gleichbed. Lefze f. das heute nur noch für ‘Tierlippe’ verwendet wird. Spätmhd. (md.) mnd. mnl. lippe, aengl. aschwed. lippa, engl. nl. lip führen auf mask. oder fem. j-Stämme (im wesentlichen germ. *lepjan-, *lepjōn). Demgegenüber sind ahd. lefs ‘Lippe’ (um 800), lefse (Hs. 12./13. Jh.), lefz (Hs. 13./14. Jh.) und mhd. lefs(e) mit vielen Varianten ebenso wie ahd. leffur ‘Lippe’ (8. Jh.), anfrk. lepor Umbildungen eines alten s-Stammes. Alle Formen führen letztlich (etwa im Sinne von ‘Hautlappen’) auf eine Wurzel ie. *lē̌b-, *lō̌b-, *lā̌b- ‘schlaff herabhängen(d)’ (s. Lappen), zu der auch lat. labium ‘Lippe’ (s. labial) gehört. – Lippenlaut m. ‘mit Hilfe der Lippen gebildeter Laut, Labial’ (18. Jh.).
Zitationshilfe
„Lippenlaut“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Lippenlaut>.

Weitere Informationen zum Zitieren …

Wortinformationsseiten im DWDS

Im Etymologischen Wörterbuch stöbern

a ä b c d e é f g h i
j k l m n o ö p q r
s t u ü v w x y z -