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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

lecken, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
leck Adj. ‘undicht, wasserdurchlässig’, aus nd.-nl. Seemannssprache Ende des 16. Jhs. unverschoben ins Hd. übernommen; vgl. mnd. nd. mnl. leck, nl. lek. Diese Adjektivformen sind Weiterbildungen (ja-Stämme) zu gleichbed. mnl. lac, mnd. lak. Daneben stehen (mit altem e-Vokal) gleichbed. aengl. hlec (statt lec), anord. lekr und nhd. lech. Sämtliche Adjektive sind verwandt mit den unter 2lecken (s. unten) genannten Verben. – Leck n. ‘undichte Stelle (im Schiffsboden)’, spätmhd. (md., Ordensgebiet um 1400) leck, mnd. lek, mnl. lek, nl. lek, anord. leki, Substantivierungen der Adjektivformen bzw. Bildungen zu dem im folgenden genannten starken Verb. 1lecken Vb. ‘undicht sein, Wasser durchlassen’ (17. Jh.), ebenfalls ins Hd. aufgenommenes Küstenwort (oder im Hd. neu zu leck gebildet?); vgl. mnd. mnl. lecken, nl. lekken. Soweit sie intransitive Bedeutung aufweisen, sind die schwachen Verben in engem Zusammenhang mit den unter leck (s. oben) dargestellten Adjektivformen mitursprünglichem a zu sehen. Als Kausativa, also mnd. mnl. lecken in der Bedeutung ‘tropfen lassen, destillieren’ sowie ahd. (8. Jh.), mhd. lecken, aengl. leccan ‘benetzen, naß machen’, können sie auch Ableitungen von einem starken Verb sein, erhalten in mnl. leken ‘fließen, tropfen, Flüssigkeit durchlassen, undicht sein’, anord. leka ‘tropfen, rinnen, undicht sein (vom Schiff)’ und resthaft in ahd. und mhd. Formen (s. lechzen). Außergerm. lassen sich kelt. Formen wie air. legaim ‘löse mich auf, zergehe, schmelze’, kymr. llaith, bret. leiz ‘feucht’ vergleichen, so daß eine Wurzel ie. *leg- ‘tröpfeln, sickern, zergehen’ angesetzt werden kann.
Zitationshilfe
„lecken“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/lecken>.

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lecken, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
2lecken Vb. ‘mit der Zunge über etw. streichen’. Neben den westgerm., expressive Gemination aufweisenden Formen ahd. lecken (8. Jh.), leckōn (um 800), mhd. lecken, asächs. likkon, mnd. mnl. licken, lecken, nl. likken, aengl. liccian, engl. to lick steht (ablautend) got. bilaigōn. Außergerm. vergleichen sich griech. lé͞ichein (λείχειν), lat. (mit Nasalpräsens) lingere, lit. liẽžti, aslaw. lizati, russ. lizát’ (лизать) ‘lecken’. Zugrunde liegt eine Wurzel ie. *leig̑h- ‘lecken’, zu der mit anlautendem s- auch schlecken (s. d.) gehört. – lecker Adj. ‘wohlschmeckend, appetitlich’ (eigentlich ‘was gut zu lecken ist’), mhd. lecker, im älteren Nhd. auch ‘Wohlschmeckendes liebend, wählerisch’; dazu Leckerbissen m. ‘wohlschmeckender Bissen’ (16. Jh.), Leckermaul n. ‘Feinschmecker’ (17. Jh.); vgl. Leckmeuligen (16. Jh.).
Zitationshilfe
„lecken“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/lecken>.

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