Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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duseln

duseln
dusseln düseln düsseln, duszeln, düszeln, schweiz. auch doselen döselen doszelen döszelen Stalder 1, 202. däszeln Frommann Mundarten 3, 228. dosseln Bock Idiot. prussicum 9. disseln diszlen Schmid Schwäb. wb. 122. dauszeln Bernd Sprache in Posen 48. niederd. dûseln dutzeln Schambach 52ᵃ. dusorten Schütze Holstein. idiot. 1, 273. niederi. duizelen deuzelen taumeln. s. andusseln. bedusseln. vergl. dus, duschen und dusen.
1.
schlummern, in halbem schlaf, schlaftrunken sein, träumen, Stalder 1, 269. 331. Tobler 159. Höfer 1, 170. 171. Schmidt Westerwäld. idiot. 50. Groth Quickborn 322. Frommann Mundarten 1, 252; vergl. niederl. dutten. obgleich ein nächtlicher vogel ist er (der ziegenmelker) doch auch bei tage ziemlich thätig, kommt bei sonnenschein fleiszig aus seinem winkel hervor und setzt sich dicht neben uns an boden, mit vorliebe auf den wärmsten fleck, wobei er behaglich den schwanz ausbreitet und mit halbgeschlossenen augen duselt Tschudi Alpenwelt 85. in Tirol dutschln von schlafenden kindern Frommann 4, 442. vergl. einduseln einschlummern. dösen.
2.
gedankenlos leben, mit bequemlichkeit etwas thun, sichs wol sein lassen, lange bei tisch sitzen, im bett liegen Stalder 1, 202. im bett den schweisz abwarten Schmeller 1, 401. bleiben sie ruhig (im bette) und duseln sie gemütlich aus Gottfr. Keller Grüner Heinrich 4, 326.
3.
geschäftlos, wie im schlaf, im traume gehen, mithin auch behaglich Frommann Mundarten 3, 228. umme doselen Stalder 1, 292. dort duselt und hantiert man in der stube herum Gottfr. Keller Grüner Heinrich 4, 250. transitiv, und ich musz nur wieder anfangen meinen weg allein so fort zu duseln Lessing 12, 500 (nach dem tode seiner frau).
4.
schleichen, mit kleinen schritten einher gehen Stalder 1, 292. 331. Frommann Mundarten 3, 532, 76. abduseln fortschleichen. dahin duseln. heimlich und lins (leise) düszlen, auf den zehen gon wie ein dieb, schleichen wie ein buler Maaler 93ᶜ. nachtüszelen, ertüszeln durch schleichen zu seinem zweck gelangen Stalder 1, 331. alem. düssele Hebel. er duselte herbei L. Bechstein Fahrten eines musikanten 2, 235. s. duselig 2.
5.
leise reden, sachte thun, gewöhnlich in verbindung mit heimlicher list Stalder 1, 331. Schmid 122. in mundarten duscheln Schmidt Westerw. idiot. 273. vergl. duseler.
hört doch nur den kammerjunker düsseln:
euch beehrt madonna mit geheimen schlüsseln
in ihr schlafgemach
Schiller Schlimme monarchen (s. Anthologie 1782).
6.
transitiv, auf etwas sinnen, magistrat und bürgerschaft düsselten rache Schiller 107ᵃ.
7.
taumeln, schwindelig sein, verwirrt im geist. duselen vertigine laborare, obstupere, mente et animo perturbari, attonitum fieri Henisch 779. Stieler 352. Frisch 1, 212ᶜ. Höfer 1, 171. Schmeller 1, 401. dosseln Schmidt Westerw. idiot. 47. mir ist als duselt ich noch im traume Kotzebue Dramat. spiele 1, 312. der kopf duselt mir Bernd 48. duselst du wieder? das. s. duseln n.
8.
schwärmen, im taumel der lust leben. sie haben die ganze nacht durch gedosselt Bock Idiot. pruss. 9. gehört hierher der mann mag mit der ehefrau dützelen, mützelen Fischart Garg. 72ᵇ ? s. duselig 3.
9.
trübe, unrein werden, zunächst von flüssigkeiten. der wein fängt an zu duszeln trübe zu flieszen Stalder 1, 330. s. duselig 4. vergl. druszen.
10.
dämmern Schmeller 1, 401.
11.
sanft regnen, weil der himmel dabei trübe wird, in Tirol döseln deislen Frommann Mundarten 4, 344.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1858), Bd. II (1860), Sp. 1758, Z. 71.

duseln, n.

duseln, n.
geistesbetäubung. da er (der landgraf Wilhelm) alda (zu Erfurt) müde war, zohe er gen Nürnberg und das dotzeln im kopf überwand ihn dasz er viel in seiner phantasei erzeiget Joh. Nohe Hessische chronik bis auf 1520 bei Senkenberg Selecta juris et histor. 5, 476.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1858), Bd. II (1860), Sp. 1759, Z. 57.

duseln

duseln
düsseln.
1.
schlagen, klopfen, stoszen, tundere Schmid Schwäb. wb. 150. Höfer 1, 171; s. dusen. tozeln klopffechten, mit dem feind im kampf spielen Horneck cap. 273.
2.
tirol. dûseln züchtigen mit schlägen Frommann 4, 442. meisznisch, beohrfeigen, ich werde dich duseln sagt der lehrer zum knaben, auch abduseln Weigand Deutsche Synon. 1, 159. s. dusel f. dusen 4.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1858), Bd. II (1860), Sp. 1759, Z. 62.

dutzeln

dutzeln
düzeln, am sauglappen saugen, saugen überhaupt Schmeller 1, 407. uneigentlich, der mann kann ungehindert mit der frau pfitzelen dützelen mützelen Fischart Garg. 72ᵇ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 7 (1858), Bd. II (1860), Sp. 1773, Z. 19.

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Zitationshilfe
„dutzeln“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/dutzeln>.

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