Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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kucken, kuken

kucken, kuken,
vom rufe des kuckuks.
1)
kucken Frisch 1, 554ᵇ: hat doch der kuckuk seine zeit, wann er anfenget und aufhöret zu kucken? nawe zeitunge eines kurzw. gesprechs zweier meiszn. pawren von dem jetzigen newen des bapsts calender Dresd. 1584 B 1ᵇ. auch später im eselkönig 228, älter in den var. zur gold. schmiede 132. noch jetzt in den cimbr. gemeinden und Gottschee Schröer 148.
2)
kuken: hat er (der bauer) in derselbigen gegend gehöret zween gugkuk gegen einander kuken. Bebel fac. Frkf. 1589 32ᵃ; hinauf auf den baum gestiegen und seinem kugkuck im kuken geholfen. ebenda (zur sache s. kuckuk II, 1, a). schwerlich ist kûken gemeint, es ist wie kukuk neben kuckuck, obwol im 16. jh. solches -k sehr selten ist. im 18. jh. schrieb man vielfach -k für -ck (s. sp. 5): und nun kukte der kukuk sieben. Burmann polterabend, in Idas blumenkörbchen Berl. und Lpz. 1793 s. 14, s. kuckuksuhr.
3)
sonst gucken, mhd. guggen, ahd. guccôn, auch gr. κοκκύζειν, lat. cuculare, s. Wackernagel voc. anim.² 53 fg.; engl. cook, dän. kukke, schwed. gukka Rietz 363ᵃ. s. auch kuckzen, kuckauzen.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1871), Bd. V (1873), Sp. 2518, Z. 74.

kucken, kücken

kucken, kücken,
blicken.
1)
kücken, im 16. jh. und früher:
got grüsz uch ir hern ubiral,
als sprach der wolf und kückte in den gensestal.
Devrient gesch. d. schausp. 1, 72;
sie selbst (die chorherren) kaum in die kirchen kücken,
wie die hund in die küchen schnücken.
Waldis p. reich L iijᵇ;
ich schlich unter der wend herfür ...
und kückt heimlich zu erst heraus (in die 'welt')
wie ein unbewanderte maus.
Rollenhagen froschm. H iijᵇ (I, 2, 2).
2)
kucken, auch schon 16. jh.: das mag der rechte trachenkopf heiszen, der zum hindern des bapstesels heraus kuckt. Luther 3, 533ᵃ, zu dem holzschnitte 532ᵃ; am fenster meins hauses kucket ich durchs gegitter. spr. Sal. 7, 6; ein narr kucket frei einem zum fenster hinein. Sirach 21, 25, auch bei Mathesius Syr. 1, 139ᵇ; wer gott sehen .. wil, der musz nicht durchs gemalte glas kucken, sonder er musz die reine .. barill aufsetzen u. s. w. ders. Sar. 199ᵃ; o könig, du solt aus dem fenster der augen des Metznuns kucken und die gestalt der Leila ansehen .. Olearius pers. vos. 71 (5, 18); durch einen falschen brill kukken. Schottel 1117ᵃ; darüber kukt man bei euch weibsleuten weg. Schiller kr. ausg. 3, 358;
da kamen vettern, kuckten tanten!
Göthe 1, 211 (der müllerin verrat);
sie drückten am schlosz .. und kuckten ins schlüsselloch hinein. Claudius 3, 8; dasz auch oft in den ofen hineingekuckt werden musz (nach den bratenden äpfeln). 4, 100; dasz sie ganze stunden auf einen punkt hinkucken. Zimmermann eins. 2, 134; ein paar .. buben .. denen schon jezt die schelmerei aus beiden augen kuckte. Siegfr. v. Lindenb. (1790) 1, 161; darf man wol einmal in ihre hefte kucken? 154; da er wol eher in eine druckerei gekuckt und also einige oberflächliche kenntnis von der sache (dem buchdrucken) hatte. 176;
und der vollmond kuckt so grell
aus den krausen wolken.
Voss (1825) 3, 103;
buch zu! weisz nicht die jugend, man kuckt sich blind in der dämmrung?
Luise 1795 3, 27;
Sebastian hatte weiter nichts zu thun als .. ins pfarrhaus kaum zu kucken und still wieder fortzuwandern. J. Paul Hesp. 2, 120; diese kuckte .. aus dem fenster des gartenhäuschens. 2, 95; die sonne steht schon tief und kuckt gerade wagerecht in sein bette. 1, 177.
3)
dazu
a)
mit imperativischer bildung ein kuck in die welt, der nur in die welt kuckt oder gekuckt hat, ohne sie eigentlich zu betreten und kennen zu lernen: ihr seid nur ein guck-in-diewelt, noch nicht trocken hinter den ohren. Ludwig 820;
du achtzehnjähriges küchlein!
schnippisches kuckindiewelt!
Voss Luise 1, 592;
du bist nur so ein kuk in die welt und kannst es schon! Arnim 1, 13. vgl. kick in die welt sp. 702 (d) und: er kommt ja nicht mehr in die welt, hat vielleicht nie hinein gekuckt. Hermes Soph. reise 2, 433.
b)
kuk! kuk! im ausruf beim versteckens spielen (guckebergen Schm. 2, 27), aber als imperativ fast vergessen und zur interj. geworden kukúck! (Gangler luxemb. lex. 258, aber allg. md., östr. ku ku! Höfer 1, 337), schon im 16. jh.: es wolt aber der braut (die in der hochzeitnacht sich keusch versteckt hat) zu lang werden, huͦb derhalben an zuͦ schreien: kuck kuck, suche mich, und so dreimal, endlich: willt du nit hören, kuck kuck, zeha hie bin ich, du böser tropf. Katzip. C 1ᵇ. 2ᵃ (auch das zehâ! wird ins versteckspiel gehören, s. zehô! Waldis Es. 4, 94, 47, zêhe! 80, 93), vgl. sp. 702 kuckkuck, gickgick, hie bin ich! kärnt. guggu spielen Lexer 126. da übrigens der versteckte dabei neckend aus dem winkel hervorkuckt, selber also der kuckende ist, so ist der imp. zweifelhaft, es ist wie der reine wortstamm selber ausrufsweis verwendet, wie unter kiken stechen sp. 702 das kîk kîk! das der kikende selber ruft. aber diesz kukúck! wird auch in beziehung zum vogel kuckuk gesetzt, s. dort I, 3, a.
c)
ein subst. verb. der kuck, gewöhnlich das kuckchen, ein kurzer blick, lebt z. b. in Thüringen; wer z. b. einen kurzen besuch macht, sagt er wolle nur ein kuckchen hinein thun. vgl. die subst. kick unter kiken 4, d.
4)
zu bemerken ist noch dasz die häufigere schreibung gucken ist, wo man das weitere suche. gucken ist die oberd. form, die nd. kiken (s. d.), zwischen beiden kucken wie vermittelnd, besonders kücken, das die vermittelung mit kiken zu suchen scheint. nord. entspricht schwed. dial. kóka Rietz 342ᵇ, dän. kaage, schwed. koxa (bair. gucksen Schm. 2, 27).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1871), Bd. V (1873), Sp. 2519, Z. 16.

kucken, kuken

kucken, kuken,
vom rufe des kuckuks.
1)
kucken Frisch 1, 554ᵇ: hat doch der kuckuk seine zeit, wann er anfenget und aufhöret zu kucken? nawe zeitunge eines kurzw. gesprechs zweier meiszn. pawren von dem jetzigen newen des bapsts calender Dresd. 1584 B 1ᵇ. auch später im eselkönig 228, älter in den var. zur gold. schmiede 132. noch jetzt in den cimbr. gemeinden und Gottschee Schröer 148.
2)
kuken: hat er (der bauer) in derselbigen gegend gehöret zween gugkuk gegen einander kuken. Bebel fac. Frkf. 1589 32ᵃ; hinauf auf den baum gestiegen und seinem kugkuck im kuken geholfen. ebenda (zur sache s. kuckuk II, 1, a). schwerlich ist kûken gemeint, es ist wie kukuk neben kuckuck, obwol im 16. jh. solches -k sehr selten ist. im 18. jh. schrieb man vielfach -k für -ck (s. sp. 5): und nun kukte der kukuk sieben. Burmann polterabend, in Idas blumenkörbchen Berl. und Lpz. 1793 s. 14, s. kuckuksuhr.
3)
sonst gucken, mhd. guggen, ahd. guccôn, auch gr. κοκκύζειν, lat. cuculare, s. Wackernagel voc. anim.² 53 fg.; engl. cook, dän. kukke, schwed. gukka Rietz 363ᵃ. s. auch kuckzen, kuckauzen.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1871), Bd. V (1873), Sp. 2518, Z. 74.

kuken

kuken,
s. kucken.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1871), Bd. V (1873), Sp. 2585, Z. 8.

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Zitationshilfe
„kuken“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/kuken>.

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