Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (²DWB)

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allesamt, indef.pron.

Fundstelle: Band 2, Spalte 399, Zeile 45 [Petermann]
ALLESAMT, allsamt indef.pron.   (1) bereits ahd. werden zu al (s. all indef.pron.) öfter die adverbien samant, saman ‘zusammen, zugleich, miteinander’ (s. sammt, samt u. sammen 1DWB 8,1753 u. 1744) gestellt, wenn die gemeinsamkeit oder geschlossenheit hervorgehoben werden soll (vgl. an. allr, allt, allir saman). das nebeneinander von pron. u. adv. setzt sich bis ins frnhd. fort, doch begegnen seit dem mhd. auch zusammenrückungen. durch antritt von mhd. sament, samet, samt (mnd. sāment, sāmet) an flektierte formen von al (insbes. nom. u. akk. plur., zunächst vom mask. u. fem.) entsteht mhd. allesament, allesamet, allesamt, durch verbindung mit der bei al sehr verbreiteten unflektierten forms. all indef.pron. (2) (a) – außerdem mhd. alsament, alsamt, mnd. alsāment, alsāmet; vgl. ferner parallele bildungen mit mhd. -samen, mnd. -sāmen (s. allesammen). — die zum zweiten glied der zusammenrückungen all(e)samt u. all(e)sammen gewordenen adverbien gehören beide zu dem in ahd. samo, got. sama ‘derselbe’ vorliegenden pronominalstamm idg. *sem- (mit ablautstufe -o-), unterscheiden sich aber im ableitungssuffix ahd. samant, mhd. sament, mnd. sāment, samment, sēment sind wahrscheinlich mit as. samad, samod, ae. samod, got. samaþ zu verbinden, deren auslautender dental auf idg. *-te beruht, das als suffix lokaler adverbien die richtung nach einem orte hin kennzeichnet (got. samaþ ‘zusammen’, eigentl. ‘nach demselben orte hin’). dann wäre das -n- der dt. formen sekundär, vielleicht durch einfluß von gleichbed. ahd. saman, mhd. samen, mnd. sāmen(e) (s. allesammen), und die n-losen varianten ahd. samet, samit (in präpositionaler verwendung), mhd. samet, samt, mnd. sāmet, sammet, samt bewahrten den ursprüngl lautstand. (2) die aufeinanderfolge von labialem nasal und dentalem verschlußlaut veranlaßt bei all(e)samt ebenso wie bei samt im mhd. u. älteren nhd. umbildungen zur erleichterung der aussprache. einschub eines labialen übergangslauts ergibt all(e)sampt, all(e)sambt (mhd. u. nhd. bis ins 18. jh.), assimilation des nasals führt zu all(e)sant, all(e)sand, allsande (mhd. frnhd., mundartl. noch im 19. jh., s. u.). — auf meistersingerischem reimwortbedarf beruht die (namentlich bei Sachs häufige) weiterbildung all(e)sander (oft mit einander, ander reimend), aber vereinzelt noch ⟨v1918⟩ allsander Rosegger ges. w. 22(1922)172. daneben auch (teilweise parallel zur binnenflexion) die kasusendung des dat. plur. aufnehmend: 1348 denselben allensamten in: L. E. Schmitt urkundenspr. Karls IV. (1936)194. 2.h15.jh. uns .. allen sanden fastnachtsp. 1,218 LV. 1560 den katzen allsanden Sachs 9,385 LV. vor disen leuten allen-sanden ebd. 7,94. doppelschreibung des -m- (in analogie zu allesammen, zusammen, sammeln, wo sie vokalkürze angibt) ist im 18. u. 19. jh. verbreitet, doch schon 1599 allsammt in: schweiz. id. 7,926. 1700 allesammt Ettner apotecker 717. s. a. Ayrer d. ä. (2 b α). — formen mit endungslosem all sind seit mitte des 17. jhs. nur in wbb. überliefert, leben aber im 19. jh. noch in obd. mundart( 1847 aͦlsaͦnd Castelli wb. Oest. 47. 1872 àllsant Schmeller/F. bayer. wb. 1,57), vgl. Rosegger oben sowie unter 1 a β. (3) all(e)samt wird gemäß seiner bildungsweise wie ein verstärktes all gebraucht. es steht als indef.pron. attributiv bei pron. oder subst., diesem unmittelbar nachgestellt oder durch andere satzglieder von ihm getrennt. substantivische verwendung ist selten (e)samt als indeklinabel –in einzelfällen vorkommende flexionsendung des dat. plur. s. oben (2) –, doch treten anfangs (bis ins 16., vereinzelt im 17. jh.) die flexionsendungen von all in der zusammenrückung noch als binnenflexion auf (frnhd. allensamt, allersamt, allessamt, allemsamt neben allesamt, allsamt). 1 in verbindung mit pluralischer bezugsgröße, alle ohne ausnahme, alle miteinander. a all(e)samt folgt am häufigsten einem pron. oder subst. im nom. oder akk. plur.; mit flektiertem all gebildetes allesamt, dessen erstes glied die diesen kasus entsprechende flexionsform aufweist, wird daher zur vorherrschenden und jetzt allein üblichen form. α nach pron.: u868 tho zemo antdagen sar so warun se alle samant thar (la. hs. P 9.jh. al samant) Otfrid I 9,6 E. ⟨v1022⟩ forma inperfecti (boni). diu ein gibet tero finuo. unde aber diu (forma) perfecti. diu siu alliu sament kibet Notker 1,196 ATB. ⟨u1120/30⟩ si muͦsen allesamet uaren milst. exodus 163,17 D. ⟨u1150⟩ er nam er ein tusint in sine gewalt/ unde fuorti sie in Egyto allesamt Lamprecht Alexander V 57,6 M. ⟨u1250⟩ dar umbe müezen si alle sant/ dienen dîner edelen hant Laurin 31610 M. ⟨u1300⟩ reht erben sie sint/ dez himels allesampt Heinrich v. Neustadt zukunft 7842 DTM. ⟨1343⟩ und si wuͦnderten sich allesament Matthias v. Beheim evangelienb. 117 B. 1445 am suntag .. ging wir alsampt in einer processen auf den perck Syon pilgerreisen 91 R./M. 2.h15.jh. darumb trag wir dir all semd haß fastnachtsp. 1,196 LV. 1494 die wile wir farent allesant/ von hynnan Brant narrenschiff 45a Z. E15.jh. die schriben an ein ander,/ concordirten allsander/ gancz uber ein Folz meisterlieder 4,131 DTM. 1522 sollicher ewangelischer lere, sollenn wir vns alsament .. erfrawen Cronberg 52 HND. 1522/3 das jr glychfoͤrmig redend allsand, wie der bapst vnd syn satzungen flugschr. ref. 4,309 C. 1534 so yhr aber allesampt auff solch offentlich ausschreiben .. stockstill schweiget Cochlaeus in: Jonas brw. 1,444 K. ⟨1538⟩ ihr sind allsament kinder des liechts Franck arch (1539)87b. 1558 und ist gleich eyner wie der ander./ der eygen nutz regierts allsander Sachs 3,304 LV. 1561 da mögen sie denn allesander,/ außfallen bey tag und bey nacht ebd. 10,270. 1605 daß wir uns auffmachen allsand/ ein jeder in sein vatterland Spangenberg/F. dr. 1,259 LV. 1631 am heiligen ostermorgen,/ frölich er erstanden ist,/ deß frewen wir vns allsampter kath. kirchenlieder 1,519 K. ⟨1634⟩ wir irren allesampt; kein mensch kan sich entbinden/ als sey er tadel frey Opitz op. [1689]1, Y 5b. 1704 ihr führet allesamt mit mir ein gleiches leben in: dt. lit. 3,941 K. 1744 der bainerlimmel (knochenmann, tod) laß euch allesambt mit ruh n. crit. sack-allm. 20 faks. 1811 wir wollen allesammt hoffen, daß er wohl gedeihe W. Grimm br. an Wigand 91 S. 1815 man sieht sie allesammt zu gaule steigen Uhland ged. 1,349 Sch./H. 1884 sie erhoben sich allesamt und knicksten Raabe 15,397 H. 1926 man sollte sie erschlagen allesamt Schnitzler gang 110. ⟨1949⟩ wir hätten sonst allesamt die arbeit verloren Seghers d. toten (1950)201. 1986 und jung waren sie allesamt Kant bronzezeit 63. β nach subst.; im Heliandbeleg pluralisch bei einem kollektivum im sing.: hs.10.jh. folc Iuðeono/ hreopun thuo alla samad hludero stemnu Heliand C 5327 S. ⟨u1200⟩ enpfâht ir iuwer geste/ alle sament alse mich Hartmann Iwein 66121 B./L. ⟨1276⟩ di kristen juden und heiden/ muzen mir alsampt di warheit jehen Brun v. Schonebeck 4620 LV. ⟨2.h14.jh.⟩ man schol di swachen allesant/ vertailn Suchenwirt 24,293 P. ⟨u1430⟩ thu dy stuk allesampt in ein kessel Peter v. Ulm cirurgia 239 K. 1521 so muͤß deß mißbrauchs vyl ab gon,/ vnd ouch die münch allsand vertriben Eberlin 1,119 HND. 1561 wir philister sindt allesandt/ .. verzaget worden und erschrocken Sachs 10, 258 LV. 1569 der engel der gerechtigkeit,/ .. der solche ding alsamptt verstat Thurneysser archidoxa H 3a. ⟨v1624⟩ die engel allesamt sind im ersten principio erschaffen Böhme theosophia (1730)2,44 faks. 1648 prächtige gebäw vnd tempel .. oder andere dergleichen dinge .. seynd allesambt menschlichen zufällen vnd gewalt vnterworffen Chemnitz schwed. krieg 1, () 1b. v1744 sogleich sieht man/ die künst und wissenschaften kommen./ .. die tugenden ziehn allesammt hinan Pyra/L. lieder 82 DLD. 1814 seine lieder läßt sie schreiben/ allesammt mit goldnen lettern Uhland ged. 1,203 Sch./H. ⟨1888⟩ als die leute aus Altenmoos im dorfwirtshause gegessen, getrunken und allsamt ein lautes gebet verrichtet hatten Rosegger ges. w. 12(1925)237. 1914 die gebäude seien ja allesamt neu Bunsen ruderboot 2323. 1985 daß sie ihre kinder allesamt bei der feldarbeit gekriegt habe Biskupek leben 100. γ in der anrede: ⟨u1210⟩ ‘ir herren’ sprach er ‘alle samet,/ alle mit einem namen genamet ..’ Gottfried 6063 R. 1542 ja auch ir richter allesampt,/ wie laß seit ir in euerm ampt? sat. u. pasquille 21,125 Sch. ⟨1782/7⟩ ihr kinder allesammt, freut euch Musäus volksmärchen 1,136 M. 1821 o all ihr götter! ihr seligen himmel allesamt! E. T. A. Hoffmann 11,12 G. 1931 versammelt euch alleine, ihr arschlöcher allesamt! Fallada bauern 194 C. δ beim imperativ: ⟨v1022⟩ ir-dir got furhtent. chedent alle sament sus Notker 3,3,988 ATB. ⟨u1370⟩ seit allesampt froleichs muts Johann v. Neumarkt 2,42 K. E15.jh. sprecht amen allesand! Folz meisterlieder 27,145 DTM. 1520 nemet hyn und trinckt darauß allesampt Luther w. 6,355 W. u1525 drum freuen euch mit mir allsant! sat. u. pasquille 22,198 Sch. ⟨1548⟩ drumb ruffet gott an alle sant Waldis Esopus 1,236 K. 1607 lobsinget got alsander nürnb. meistersinger-protokolle 1,100 LV. ⟨1947⟩ (elliptisch:) salve, liebe freunde, wieder angekommen. gegrüßt allesamt Döblin Amazonas (1973)518. ε im frnhd. kann (wie in den älteren sprachstufen, vgl. u830 bigondun thô alle samant sih sihhoron Tatian 2125,3 S.) bei noch unfester zusammenrückung alle samt, allesamt wie einfaches alle (s. all indef.pron. B 4) auch alleinstehend, substantivisch gebraucht werden. beispiele aus neuerer zeit, die dieser verwendung ähneln, erklären sich wohl eher durch ellipse des zugehörigen pron.: 1519 daß wir nit allein ‘vater’, sonder in gemein ‘unnser vater’ dich anruͤffen und also eintrechtlich fur alle sampt bitten Luther w. 6,12 W. ⟨1556⟩ das (menschengeschlecht) gleich also (wie ameisen) on alle rhu/ laufft, reist und zablet immer zu,/ einer also, anderst ein ander,/ doch gantz unrüwig alle sander Sachs 3,542 LV. 1624 das wunderschöne liecht thut allesampt bethören Opitz t. poemata 73 HND. 1721 man kunt’ an jedes stirn’ und blassen wangen sehn,/ was einzele für sich, was allesamt vermissen Heräus ged. 126. 1847 und standen ohne groll und neid echt solidarisch, alle für einen, und jeder für allesammt Goltz kindheit 156. 1869 (er) überflog die geöffneten (briefe) schnell; von den inländischen betrachtete er nur einige nach siegel und adresse, dann that er allesammt in die mappe Auerbach landhaus 1,62. ⟨1949⟩ warum kamen nicht allesamt im haus dem Triebel zu hilfe? Seghers d. toten (1950)335. b all(e)samt kommt auch bei anderen pluralischen kasus vor, doch findet sich allsamt nur vereinzelt (beim dat. plur.). mit flektiertem all gebildete formen bewahren in älterer zeit meist die jeweilige kasusendung als binnenflexion, gelegentlich wird aber auch die nach ihrer lautgestalt nicht dem dat. oder gen. plur. entsprechende häufigste form allesamt in verbindung mit diesen kasus gebraucht. α dat. plur., allensamt, auch allesamt, allsamt. in den formen mhd. frnhd. allensam(en)t und (mit t-einschub) allentsam(en)t, mnd. allentsāmede kann man auch zusammenrückungen von endungslosem all mit dem adv. mhd. ensament, en(t)samt, mnd. en(t)sāme(n)t ‘zusammen’ (aus mhd. in sament, mnd. in[t] sāmende) sehen, namentlich wenn sie sich nicht an einen dat. plur. anschließen (vgl. ⟨u1300⟩ ir irrevaret allentsamet! Heinrich v. Hesler apokalypse 18650 DTM. ⟨14.jh.⟩ do weinten die bruder allentsamt d. veter b. 49 LV. u1460 dat siik .. untsetteden de heren allentsamede [Braunschw.] chr. dt. städte 16, 517) ⟨u1194⟩ er fuogte in allen sament/ gesellen nâch ir wunsches wale Ulrich v. Zazikhoven 8992 H. ⟨1215/20⟩ des wart in allen sant benomen/ daz leben klage 135 L. ⟨u1300⟩ vnder vch allentsamt passional 110,7 H. 1331 (d. seele) gibt sunderliche ampt/ den geliden allentsampt Tilo v. Kulm 5328 DTM. 15.jh. der sin behende/ gefellet uns allentsament wol erz. altdt. hss. 379 LV. u1480 du pist mit in gar wolbekant/ und hast zu thun mit in alssant egerer fronleichnamssp. 141 LV. 1489 denen allesampt soll der mair das mal geben ân wein (var. 1509: den allen sammbt) öst. weist. 3,353. 1539 nachdem Joseph verkaufet ward/ von sein brüdern allesandt (Augsb.) chr. dt. städte 34,366. ⟨1554/62⟩ gott genat inen allensampt Schmidel Süd-Amerika 42 LV. 1558 bey des reichs stenden allen sander Sachs 3,464 LV. 1567 das theilt er aus mit trewen rath/ der heilge geist vns alle sampt (var. 1631: den heiligen geist vns allensampt) kath. kirchenlieder 1,580 K. 1766 ein freudenreiches jahr/ uns allesammt beschere in: Hippel (1827)13,9. β gen. plur., allersamt, auch allesamt; teilweise substantivisch: ⟨1060/5⟩ Iacob unt die mit ime fuͦren/ aller samit sibinzich waren wiener genesis 5051 ATB. 1495 wir in sollen uwer allersament geint got, unseren lieven heren, nummer zo vergessen privatbr. d. ma. 2,116 S. 1544 fünfzig und siben herren des rats, auch sonst etlicher ire sön und geprueder .., irer allesampt in sibenundachtzig personen (var. u1550: irer allersambt) (Augsb.) chr. dt. städte 34,161. 1561 woltst du drumb verschon allersand? Sachs 10,26 LV. 1586 der engel schar,/ bleit jhn (Christus) zu der gerechten handt,/ deß vatters vnsers allersambt kath. kirchenlieder 2,166 K. 2 in verbindung mit singularischer bezugsgröße, eine sache oder person in ihrer gänze, gesamtheit kennzeichnend und hervorhebend,insgesamt, ganz und gar’, oft von kollektivbegriffen nur in älterer zeit üblich. a während mit endungslosem all gebildetes allsamt entsprechend dem verbreiteten vorkommen der unflektierten form von all – s. all indef.pron. (2) (a) – bei singularischem gebrauch hinsichtlich genus u. kasus nicht eingeschränkt ist (s. a. 2 b α), vertritt allesamt gemäß der flexionsform seines ersten gliedes zunächst den akk. fem., doch seit dem späteren mhd. auch den nom. fem. (ahd. alliu samant), da alle, vom md. ausgehend, mhd. alliu verdrängt: ⟨v1022⟩ nû ist tiu stimma solih scaz. taz sî alliu sament in mannoliches ôrôn ist Notker 1,99 ATB. ⟨1343⟩ biz her wider gêbe di schult allesament Matthias v. Beheim evangelienb. 44 B. dô wart bewegit di stat allesament ebd. 49. ⟨1362⟩ do die pfafheit allesament us der stat kam (Straßb.) chr. dt. städte 8,74. E15.jh. so dan die welt allsamet/ plut weint für mich Folz meisterlieder 10,131 DTM. u1530 das jm (zwerg) seyn reyche krone/ zuͦ stuͤck fiel alle sandt Sewfrid B 7a faks. v1653 dz man ein burgerschafft allsampt/ ihr meinung auch doriber hör Fizion cr. Reüttlingen 184 B. b stehen mit flektiertem all gebildete formen bei anderen singularischen kasus als dem nom. u. akk. fem., bleibt auch hier die jeweilige kasusendung in der regel als binnenflexion erhalten, gelegentlich ist allesamt bezeugt. α allessamt, nom. u. akk. neutr., häufig zusammenfassend, von einem dinglichen oder abstrakten begriff in seiner gesamtheit; daneben auch allesamt und (mit endungslosem all) allsamt: ⟨v1022⟩ daz (niederwerfung der feinde) chit allez sament. ih irfihto carnales delectationes. unde uuirdo in oberôro Notker 3,1,86 ATB. ⟨u1160⟩ daz muoz allez samt sin in der gotes abulgin hochzeit 8,7 M. 1294 das guͦt .. das sol han allesament Wernher der grauen corp. altdt. originalurk. 3,237 W. A14.jh. er kente ez alles sament gar hl. Elisabeth 219 LV. 1315 daz daz also allessampt war sei vnd stete gantz und unwerwandelt beleibe brixner urk. 2,1,241 S. ⟨1343⟩ und diser lûmunt gînc ûz in jenez lant allesament Matthias v. Beheim evangelienb. 24 B. ⟨v1375⟩ ein pette .., daz was alsamt geziret mit grüenem samit Langmann offenbarungen 65 S. 1454 wol auf, mein husgesind allessand märendicht 15. jh. 102 F. E15.jh. was hullff dich, werstu icz verdamet,/ das wir dein kinder/ fur dich geben das gut allß samet? Folz meisterlieder 23,75 DTM. ⟨1521/33⟩ bis dir an deinen barnen/ dein veech alssamt erstickt Tschudi in: schweiz. id. 4,1441. 1544 obschon etlich .. darein geredt, .. so hat es doch allessampt .. gar nichts erschießen (nützen) .. wollen (Augsb.) chr. dt. städte 34,135. 1560 sag an! gfelt es dir allesant? Sachs 6,33 LV. ⟨v1605⟩ drumb wöllen wirs alssammt erschlagn,/ was wir in der stadt mögn bekommen Ayrer d. ä. 1,97 LV. β allersamt, nom. mask. oder gen. u. dat. fem.: ⟨M13.jh.⟩ von gotes liebe, der aller sament ein minnen viur ist dt. mystiker 1,357 P. 1276 dim conuente vnde dir sæmenunge allirsamint an dim brvͤle ze sante Gallen corp. altdt. originalurk 1,282 W. u1470 do erschrack ich allersambt märendicht 15. jh. 281 F. 1.h16.jh. laßt uns seiner rede allersamet kein acht haben Hätzer in: Wurm wb. 1(1858)189b. 1531 diser aplaß allersampt ist auch in den obgenanten capellen allen Knebel chr. Kaish. 156 LV. γ allensamt, akk. mask.: ⟨u1300⟩ (er) ferbrande den tempel allen sament dt. pred. 2,105 G. δ allemsamt, allesamt, dat. mask. u. neutr.: ⟨1343⟩ diz êwangêlium wirt geprediget in dem ummeringe allesament in gezuͦcnisse allen heiden Matthias v. Beheim evangelienb. 56 B. ⟨2.h14.jh.⟩ ich byn zu dißem allemsampt nit bereyt theol. dt. 43 M.

allesamt, indef.pron.

Fundstelle: Band 2, Spalte 399, Zeile 45 [Petermann]
ALLESAMT, allsamt indef.pron.   (1) bereits ahd. werden zu al (s. all indef.pron.) öfter die adverbien samant, saman ‘zusammen, zugleich, miteinander’ (s. sammt, samt u. sammen 1DWB 8,1753 u. 1744) gestellt, wenn die gemeinsamkeit oder geschlossenheit hervorgehoben werden soll (vgl. an. allr, allt, allir saman). das nebeneinander von pron. u. adv. setzt sich bis ins frnhd. fort, doch begegnen seit dem mhd. auch zusammenrückungen. durch antritt von mhd. sament, samet, samt (mnd. sāment, sāmet) an flektierte formen von al (insbes. nom. u. akk. plur., zunächst vom mask. u. fem.) entsteht mhd. allesament, allesamet, allesamt, durch verbindung mit der bei al sehr verbreiteten unflektierten forms. all indef.pron. (2) (a) – außerdem mhd. alsament, alsamt, mnd. alsāment, alsāmet; vgl. ferner parallele bildungen mit mhd. -samen, mnd. -sāmen (s. allesammen). — die zum zweiten glied der zusammenrückungen all(e)samt u. all(e)sammen gewordenen adverbien gehören beide zu dem in ahd. samo, got. sama ‘derselbe’ vorliegenden pronominalstamm idg. *sem- (mit ablautstufe -o-), unterscheiden sich aber im ableitungssuffix ahd. samant, mhd. sament, mnd. sāment, samment, sēment sind wahrscheinlich mit as. samad, samod, ae. samod, got. samaþ zu verbinden, deren auslautender dental auf idg. *-te beruht, das als suffix lokaler adverbien die richtung nach einem orte hin kennzeichnet (got. samaþ ‘zusammen’, eigentl. ‘nach demselben orte hin’). dann wäre das -n- der dt. formen sekundär, vielleicht durch einfluß von gleichbed. ahd. saman, mhd. samen, mnd. sāmen(e) (s. allesammen), und die n-losen varianten ahd. samet, samit (in präpositionaler verwendung), mhd. samet, samt, mnd. sāmet, sammet, samt bewahrten den ursprüngl lautstand. (2) die aufeinanderfolge von labialem nasal und dentalem verschlußlaut veranlaßt bei all(e)samt ebenso wie bei samt im mhd. u. älteren nhd. umbildungen zur erleichterung der aussprache. einschub eines labialen übergangslauts ergibt all(e)sampt, all(e)sambt (mhd. u. nhd. bis ins 18. jh.), assimilation des nasals führt zu all(e)sant, all(e)sand, allsande (mhd. frnhd., mundartl. noch im 19. jh., s. u.). — auf meistersingerischem reimwortbedarf beruht die (namentlich bei Sachs häufige) weiterbildung all(e)sander (oft mit einander, ander reimend), aber vereinzelt noch ⟨v1918⟩ allsander Rosegger ges. w. 22(1922)172. daneben auch (teilweise parallel zur binnenflexion) die kasusendung des dat. plur. aufnehmend: 1348 denselben allensamten in: L. E. Schmitt urkundenspr. Karls IV. (1936)194. 2.h15.jh. uns .. allen sanden fastnachtsp. 1,218 LV. 1560 den katzen allsanden Sachs 9,385 LV. vor disen leuten allen-sanden ebd. 7,94. doppelschreibung des -m- (in analogie zu allesammen, zusammen, sammeln, wo sie vokalkürze angibt) ist im 18. u. 19. jh. verbreitet, doch schon 1599 allsammt in: schweiz. id. 7,926. 1700 allesammt Ettner apotecker 717. s. a. Ayrer d. ä. (2 b α). — formen mit endungslosem all sind seit mitte des 17. jhs. nur in wbb. überliefert, leben aber im 19. jh. noch in obd. mundart( 1847 aͦlsaͦnd Castelli wb. Oest. 47. 1872 àllsant Schmeller/F. bayer. wb. 1,57), vgl. Rosegger oben sowie unter 1 a β. (3) all(e)samt wird gemäß seiner bildungsweise wie ein verstärktes all gebraucht. es steht als indef.pron. attributiv bei pron. oder subst., diesem unmittelbar nachgestellt oder durch andere satzglieder von ihm getrennt. substantivische verwendung ist selten (e)samt als indeklinabel –in einzelfällen vorkommende flexionsendung des dat. plur. s. oben (2) –, doch treten anfangs (bis ins 16., vereinzelt im 17. jh.) die flexionsendungen von all in der zusammenrückung noch als binnenflexion auf (frnhd. allensamt, allersamt, allessamt, allemsamt neben allesamt, allsamt). 1 in verbindung mit pluralischer bezugsgröße, alle ohne ausnahme, alle miteinander. a all(e)samt folgt am häufigsten einem pron. oder subst. im nom. oder akk. plur.; mit flektiertem all gebildetes allesamt, dessen erstes glied die diesen kasus entsprechende flexionsform aufweist, wird daher zur vorherrschenden und jetzt allein üblichen form. α nach pron.: u868 tho zemo antdagen sar so warun se alle samant thar (la. hs. P 9.jh. al samant) Otfrid I 9,6 E. ⟨v1022⟩ forma inperfecti (boni). diu ein gibet tero finuo. unde aber diu (forma) perfecti. diu siu alliu sament kibet Notker 1,196 ATB. ⟨u1120/30⟩ si muͦsen allesamet uaren milst. exodus 163,17 D. ⟨u1150⟩ er nam er ein tusint in sine gewalt/ unde fuorti sie in Egyto allesamt Lamprecht Alexander V 57,6 M. ⟨u1250⟩ dar umbe müezen si alle sant/ dienen dîner edelen hant Laurin 31610 M. ⟨u1300⟩ reht erben sie sint/ dez himels allesampt Heinrich v. Neustadt zukunft 7842 DTM. ⟨1343⟩ und si wuͦnderten sich allesament Matthias v. Beheim evangelienb. 117 B. 1445 am suntag .. ging wir alsampt in einer processen auf den perck Syon pilgerreisen 91 R./M. 2.h15.jh. darumb trag wir dir all semd haß fastnachtsp. 1,196 LV. 1494 die wile wir farent allesant/ von hynnan Brant narrenschiff 45a Z. E15.jh. die schriben an ein ander,/ concordirten allsander/ gancz uber ein Folz meisterlieder 4,131 DTM. 1522 sollicher ewangelischer lere, sollenn wir vns alsament .. erfrawen Cronberg 52 HND. 1522/3 das jr glychfoͤrmig redend allsand, wie der bapst vnd syn satzungen flugschr. ref. 4,309 C. 1534 so yhr aber allesampt auff solch offentlich ausschreiben .. stockstill schweiget Cochlaeus in: Jonas brw. 1,444 K. ⟨1538⟩ ihr sind allsament kinder des liechts Franck arch (1539)87b. 1558 und ist gleich eyner wie der ander./ der eygen nutz regierts allsander Sachs 3,304 LV. 1561 da mögen sie denn allesander,/ außfallen bey tag und bey nacht ebd. 10,270. 1605 daß wir uns auffmachen allsand/ ein jeder in sein vatterland Spangenberg/F. dr. 1,259 LV. 1631 am heiligen ostermorgen,/ frölich er erstanden ist,/ deß frewen wir vns allsampter kath. kirchenlieder 1,519 K. ⟨1634⟩ wir irren allesampt; kein mensch kan sich entbinden/ als sey er tadel frey Opitz op. [1689]1, Y 5b. 1704 ihr führet allesamt mit mir ein gleiches leben in: dt. lit. 3,941 K. 1744 der bainerlimmel (knochenmann, tod) laß euch allesambt mit ruh n. crit. sack-allm. 20 faks. 1811 wir wollen allesammt hoffen, daß er wohl gedeihe W. Grimm br. an Wigand 91 S. 1815 man sieht sie allesammt zu gaule steigen Uhland ged. 1,349 Sch./H. 1884 sie erhoben sich allesamt und knicksten Raabe 15,397 H. 1926 man sollte sie erschlagen allesamt Schnitzler gang 110. ⟨1949⟩ wir hätten sonst allesamt die arbeit verloren Seghers d. toten (1950)201. 1986 und jung waren sie allesamt Kant bronzezeit 63. β nach subst.; im Heliandbeleg pluralisch bei einem kollektivum im sing.: hs.10.jh. folc Iuðeono/ hreopun thuo alla samad hludero stemnu Heliand C 5327 S. ⟨u1200⟩ enpfâht ir iuwer geste/ alle sament alse mich Hartmann Iwein 66121 B./L. ⟨1276⟩ di kristen juden und heiden/ muzen mir alsampt di warheit jehen Brun v. Schonebeck 4620 LV. ⟨2.h14.jh.⟩ man schol di swachen allesant/ vertailn Suchenwirt 24,293 P. ⟨u1430⟩ thu dy stuk allesampt in ein kessel Peter v. Ulm cirurgia 239 K. 1521 so muͤß deß mißbrauchs vyl ab gon,/ vnd ouch die münch allsand vertriben Eberlin 1,119 HND. 1561 wir philister sindt allesandt/ .. verzaget worden und erschrocken Sachs 10, 258 LV. 1569 der engel der gerechtigkeit,/ .. der solche ding alsamptt verstat Thurneysser archidoxa H 3a. ⟨v1624⟩ die engel allesamt sind im ersten principio erschaffen Böhme theosophia (1730)2,44 faks. 1648 prächtige gebäw vnd tempel .. oder andere dergleichen dinge .. seynd allesambt menschlichen zufällen vnd gewalt vnterworffen Chemnitz schwed. krieg 1, () 1b. v1744 sogleich sieht man/ die künst und wissenschaften kommen./ .. die tugenden ziehn allesammt hinan Pyra/L. lieder 82 DLD. 1814 seine lieder läßt sie schreiben/ allesammt mit goldnen lettern Uhland ged. 1,203 Sch./H. ⟨1888⟩ als die leute aus Altenmoos im dorfwirtshause gegessen, getrunken und allsamt ein lautes gebet verrichtet hatten Rosegger ges. w. 12(1925)237. 1914 die gebäude seien ja allesamt neu Bunsen ruderboot 2323. 1985 daß sie ihre kinder allesamt bei der feldarbeit gekriegt habe Biskupek leben 100. γ in der anrede: ⟨u1210⟩ ‘ir herren’ sprach er ‘alle samet,/ alle mit einem namen genamet ..’ Gottfried 6063 R. 1542 ja auch ir richter allesampt,/ wie laß seit ir in euerm ampt? sat. u. pasquille 21,125 Sch. ⟨1782/7⟩ ihr kinder allesammt, freut euch Musäus volksmärchen 1,136 M. 1821 o all ihr götter! ihr seligen himmel allesamt! E. T. A. Hoffmann 11,12 G. 1931 versammelt euch alleine, ihr arschlöcher allesamt! Fallada bauern 194 C. δ beim imperativ: ⟨v1022⟩ ir-dir got furhtent. chedent alle sament sus Notker 3,3,988 ATB. ⟨u1370⟩ seit allesampt froleichs muts Johann v. Neumarkt 2,42 K. E15.jh. sprecht amen allesand! Folz meisterlieder 27,145 DTM. 1520 nemet hyn und trinckt darauß allesampt Luther w. 6,355 W. u1525 drum freuen euch mit mir allsant! sat. u. pasquille 22,198 Sch. ⟨1548⟩ drumb ruffet gott an alle sant Waldis Esopus 1,236 K. 1607 lobsinget got alsander nürnb. meistersinger-protokolle 1,100 LV. ⟨1947⟩ (elliptisch:) salve, liebe freunde, wieder angekommen. gegrüßt allesamt Döblin Amazonas (1973)518. ε im frnhd. kann (wie in den älteren sprachstufen, vgl. u830 bigondun thô alle samant sih sihhoron Tatian 2125,3 S.) bei noch unfester zusammenrückung alle samt, allesamt wie einfaches alle (s. all indef.pron. B 4) auch alleinstehend, substantivisch gebraucht werden. beispiele aus neuerer zeit, die dieser verwendung ähneln, erklären sich wohl eher durch ellipse des zugehörigen pron.: 1519 daß wir nit allein ‘vater’, sonder in gemein ‘unnser vater’ dich anruͤffen und also eintrechtlich fur alle sampt bitten Luther w. 6,12 W. ⟨1556⟩ das (menschengeschlecht) gleich also (wie ameisen) on alle rhu/ laufft, reist und zablet immer zu,/ einer also, anderst ein ander,/ doch gantz unrüwig alle sander Sachs 3,542 LV. 1624 das wunderschöne liecht thut allesampt bethören Opitz t. poemata 73 HND. 1721 man kunt’ an jedes stirn’ und blassen wangen sehn,/ was einzele für sich, was allesamt vermissen Heräus ged. 126. 1847 und standen ohne groll und neid echt solidarisch, alle für einen, und jeder für allesammt Goltz kindheit 156. 1869 (er) überflog die geöffneten (briefe) schnell; von den inländischen betrachtete er nur einige nach siegel und adresse, dann that er allesammt in die mappe Auerbach landhaus 1,62. ⟨1949⟩ warum kamen nicht allesamt im haus dem Triebel zu hilfe? Seghers d. toten (1950)335. b all(e)samt kommt auch bei anderen pluralischen kasus vor, doch findet sich allsamt nur vereinzelt (beim dat. plur.). mit flektiertem all gebildete formen bewahren in älterer zeit meist die jeweilige kasusendung als binnenflexion, gelegentlich wird aber auch die nach ihrer lautgestalt nicht dem dat. oder gen. plur. entsprechende häufigste form allesamt in verbindung mit diesen kasus gebraucht. α dat. plur., allensamt, auch allesamt, allsamt. in den formen mhd. frnhd. allensam(en)t und (mit t-einschub) allentsam(en)t, mnd. allentsāmede kann man auch zusammenrückungen von endungslosem all mit dem adv. mhd. ensament, en(t)samt, mnd. en(t)sāme(n)t ‘zusammen’ (aus mhd. in sament, mnd. in[t] sāmende) sehen, namentlich wenn sie sich nicht an einen dat. plur. anschließen (vgl. ⟨u1300⟩ ir irrevaret allentsamet! Heinrich v. Hesler apokalypse 18650 DTM. ⟨14.jh.⟩ do weinten die bruder allentsamt d. veter b. 49 LV. u1460 dat siik .. untsetteden de heren allentsamede [Braunschw.] chr. dt. städte 16, 517) ⟨u1194⟩ er fuogte in allen sament/ gesellen nâch ir wunsches wale Ulrich v. Zazikhoven 8992 H. ⟨1215/20⟩ des wart in allen sant benomen/ daz leben klage 135 L. ⟨u1300⟩ vnder vch allentsamt passional 110,7 H. 1331 (d. seele) gibt sunderliche ampt/ den geliden allentsampt Tilo v. Kulm 5328 DTM. 15.jh. der sin behende/ gefellet uns allentsament wol erz. altdt. hss. 379 LV. u1480 du pist mit in gar wolbekant/ und hast zu thun mit in alssant egerer fronleichnamssp. 141 LV. 1489 denen allesampt soll der mair das mal geben ân wein (var. 1509: den allen sammbt) öst. weist. 3,353. 1539 nachdem Joseph verkaufet ward/ von sein brüdern allesandt (Augsb.) chr. dt. städte 34,366. ⟨1554/62⟩ gott genat inen allensampt Schmidel Süd-Amerika 42 LV. 1558 bey des reichs stenden allen sander Sachs 3,464 LV. 1567 das theilt er aus mit trewen rath/ der heilge geist vns alle sampt (var. 1631: den heiligen geist vns allensampt) kath. kirchenlieder 1,580 K. 1766 ein freudenreiches jahr/ uns allesammt beschere in: Hippel (1827)13,9. β gen. plur., allersamt, auch allesamt; teilweise substantivisch: ⟨1060/5⟩ Iacob unt die mit ime fuͦren/ aller samit sibinzich waren wiener genesis 5051 ATB. 1495 wir in sollen uwer allersament geint got, unseren lieven heren, nummer zo vergessen privatbr. d. ma. 2,116 S. 1544 fünfzig und siben herren des rats, auch sonst etlicher ire sön und geprueder .., irer allesampt in sibenundachtzig personen (var. u1550: irer allersambt) (Augsb.) chr. dt. städte 34,161. 1561 woltst du drumb verschon allersand? Sachs 10,26 LV. 1586 der engel schar,/ bleit jhn (Christus) zu der gerechten handt,/ deß vatters vnsers allersambt kath. kirchenlieder 2,166 K. 2 in verbindung mit singularischer bezugsgröße, eine sache oder person in ihrer gänze, gesamtheit kennzeichnend und hervorhebend,insgesamt, ganz und gar’, oft von kollektivbegriffen nur in älterer zeit üblich. a während mit endungslosem all gebildetes allsamt entsprechend dem verbreiteten vorkommen der unflektierten form von all – s. all indef.pron. (2) (a) – bei singularischem gebrauch hinsichtlich genus u. kasus nicht eingeschränkt ist (s. a. 2 b α), vertritt allesamt gemäß der flexionsform seines ersten gliedes zunächst den akk. fem., doch seit dem späteren mhd. auch den nom. fem. (ahd. alliu samant), da alle, vom md. ausgehend, mhd. alliu verdrängt: ⟨v1022⟩ nû ist tiu stimma solih scaz. taz sî alliu sament in mannoliches ôrôn ist Notker 1,99 ATB. ⟨1343⟩ biz her wider gêbe di schult allesament Matthias v. Beheim evangelienb. 44 B. dô wart bewegit di stat allesament ebd. 49. ⟨1362⟩ do die pfafheit allesament us der stat kam (Straßb.) chr. dt. städte 8,74. E15.jh. so dan die welt allsamet/ plut weint für mich Folz meisterlieder 10,131 DTM. u1530 das jm (zwerg) seyn reyche krone/ zuͦ stuͤck fiel alle sandt Sewfrid B 7a faks. v1653 dz man ein burgerschafft allsampt/ ihr meinung auch doriber hör Fizion cr. Reüttlingen 184 B. b stehen mit flektiertem all gebildete formen bei anderen singularischen kasus als dem nom. u. akk. fem., bleibt auch hier die jeweilige kasusendung in der regel als binnenflexion erhalten, gelegentlich ist allesamt bezeugt. α allessamt, nom. u. akk. neutr., häufig zusammenfassend, von einem dinglichen oder abstrakten begriff in seiner gesamtheit; daneben auch allesamt und (mit endungslosem all) allsamt: ⟨v1022⟩ daz (niederwerfung der feinde) chit allez sament. ih irfihto carnales delectationes. unde uuirdo in oberôro Notker 3,1,86 ATB. ⟨u1160⟩ daz muoz allez samt sin in der gotes abulgin hochzeit 8,7 M. 1294 das guͦt .. das sol han allesament Wernher der grauen corp. altdt. originalurk. 3,237 W. A14.jh. er kente ez alles sament gar hl. Elisabeth 219 LV. 1315 daz daz also allessampt war sei vnd stete gantz und unwerwandelt beleibe brixner urk. 2,1,241 S. ⟨1343⟩ und diser lûmunt gînc ûz in jenez lant allesament Matthias v. Beheim evangelienb. 24 B. ⟨v1375⟩ ein pette .., daz was alsamt geziret mit grüenem samit Langmann offenbarungen 65 S. 1454 wol auf, mein husgesind allessand märendicht 15. jh. 102 F. E15.jh. was hullff dich, werstu icz verdamet,/ das wir dein kinder/ fur dich geben das gut allß samet? Folz meisterlieder 23,75 DTM. ⟨1521/33⟩ bis dir an deinen barnen/ dein veech alssamt erstickt Tschudi in: schweiz. id. 4,1441. 1544 obschon etlich .. darein geredt, .. so hat es doch allessampt .. gar nichts erschießen (nützen) .. wollen (Augsb.) chr. dt. städte 34,135. 1560 sag an! gfelt es dir allesant? Sachs 6,33 LV. ⟨v1605⟩ drumb wöllen wirs alssammt erschlagn,/ was wir in der stadt mögn bekommen Ayrer d. ä. 1,97 LV. β allersamt, nom. mask. oder gen. u. dat. fem.: ⟨M13.jh.⟩ von gotes liebe, der aller sament ein minnen viur ist dt. mystiker 1,357 P. 1276 dim conuente vnde dir sæmenunge allirsamint an dim brvͤle ze sante Gallen corp. altdt. originalurk 1,282 W. u1470 do erschrack ich allersambt märendicht 15. jh. 281 F. 1.h16.jh. laßt uns seiner rede allersamet kein acht haben Hätzer in: Wurm wb. 1(1858)189b. 1531 diser aplaß allersampt ist auch in den obgenanten capellen allen Knebel chr. Kaish. 156 LV. γ allensamt, akk. mask.: ⟨u1300⟩ (er) ferbrande den tempel allen sament dt. pred. 2,105 G. δ allemsamt, allesamt, dat. mask. u. neutr.: ⟨1343⟩ diz êwangêlium wirt geprediget in dem ummeringe allesament in gezuͦcnisse allen heiden Matthias v. Beheim evangelienb. 56 B. ⟨2.h14.jh.⟩ ich byn zu dißem allemsampt nit bereyt theol. dt. 43 M.

allsamt, indef.pron.

Fundstelle: Band 2, Spalte 490, Zeile 4 [Huber]
ALLSAMT indef.pron.   s. allesamt.

all-., allbarmherzig, allbereit, alleins, alleinzig, allemsig:, allewig, allfähig, allfrei:, allganz, allgeliebt, allgemein, allgenugsam, allgenügsam, allgerecht, allgereit, allgetreu, allgewaltig, allgewöhnlich, allgewohnt, allgroß:, allgültig, allgut;, allgütig, allheilig, allherrlich, allklug, allkräftig:, allkundig, alllebendig, allmächtig, allmild:, allmöglich, allstark, allsüß, allvermessen, allvernünftig, allwaltig, allweise, allweit, allwesentlich, allwichtig, allwirksam, allbegabtest, allgeliebtest, alllieblichst, allschönst, allteuerst, allbarmherzigkeit, f., allfähigkeit, f., allgüte, f., allkraft, f., allmöglichkeit, f., allvernunft, f., allweisheit, f., allbereit, allda, alldahin;, alldar, alldaselbst, alldort, alldorten, alleben, allendlich;, allerst, allfort, allgemach, allgemächlich, allgemachsam;, allgemählich, allgenug:, allgereit, allgewiß, allgleich, allher, allhero, allhieher, allhieallhier, allhierinnen;, allhiero, allhin, allimmer, allmählich, allnachgerade:, allrecht, allreit, allsachtallsachte, allschon, allstets;, allüberall, allum, allumher, allwo, allzu, allzugleich, allzuhand, allausgleichend, allbedingend, allbefassend, allbefreiend, allbefruchtend, allbeglückend, allbeherrschend, allbelebend;, allbeseelend, allbezwingend:, alldämpfend, alldurchdringend, alldurchwaltend, allerbarmend, allerforschend, allerfreuend;, allerfüllend, allernährend:, allerschaffend, allerwärmend, allfressend:, allfühlend, allgebärend, allgebend:, allgebietend, allglaubend:, allheilend, allherrschend, allhörend, allkennend:, allliebend, allmögend, allsäugend:, allschaffend, allschreckend, allsehend, allumfassend, allumspannend;, allvermögend, allverschlingend, allversöhnend, allverzehrend, allwaltend, allwirkend, allwissend, allwürgend, allzerstörend, allbefreier, allbeherrscher, allbesieger, allbezwinger:, allerbarmer, allerhalter, allernährer, allerschaffer, allgeber, allgebieter, allherrscher;, allmacher, allschöpfer, allversöhner, allwürger:, allbelebung, f., allbeseelung, f., alleinheit, f., allerbarmen, n., allerfüllung, f., allgefühl, n., allgeist, m., allgenuß, m., allgott, m., allheil, n., allheilmittel, n., allherrschaft, f., allkampf, m., allleben, n., allliebe, f., allmutter, f., allnatur, f., allseele, f., allvater, m, allverein, m., allvermögen, n., allwalten, n., allwesen, n., allwille, m., allwissen, n., allbekannt, allbeliebt, allbewundert, allerwünscht:, allgefällig, allgefürchtet:, allgegenwärtig, allgelesen, allgeliebt, allgelobt, allgenannt, allgesucht, allverbreitet, allverehrt, allverflucht, allverständlich, allwissend, allgegen, allzugegen, alldieweil, adv., alleweil (allweil, alleweile), adv., allzeit, (allezeit), adv., allbeide, allbotallebot, adv., allecken, adv., allfahrt, adv., allgemeiniglich, adv., allgemeinlich, adv., allgesamt, allgleich, allemal, adv., allmann, allmänniglich, allmorgen, adv., allesammen, allsamt, allsämtlich, allstund, adv., alltagalletag, adv., allewege allewege allwege, adv., allwegen, adv., allzugleich, adv., allzuhauf, adv., allzumal, adv., allzusammen, adv., allzusamt, adv., allzwei, allenthalben, adv., allabendlich, allaugenblicklich, allherbstlich, alljährlich, allmonatlich;, allmorgendlich, allnächtlich, allsommerlich, allsonntäglich;, allstündlich, alltäglich, allwöchentlich., allmenschlich, allartig, allfällig, allfarbig, allgestaltig, allseitig, allstimmig;, alljährig, allnächtig, alltägig;, allemalig, allabends, allmorgens, alltags, allenfalls, allorts, allseits;, allwärts, allgebrauchs-, allparteien-, allrad-, allstrom-, allwetter-, allzweck-

Fundstelle: Band 2, Spalte 517, Zeile 37 [Huber]
ALL-. (ahd. al[a]–, mhd. al-). aller- s. sp. 344–348, alles- sp. 396 f. 1 in jeder beziehung, uneingeschränkt, in höchstem grade’, vielfach rein verstärkendganz (und gar), völlig’ (s. all indef.pron. D 1); seit dem ahd.; in diesem sinne auch in allein adj., adv., konj., allod n. u. in albern, aldus, also, alsus s. d. a adjektivische zuss.; produktiv bis zum 18., teilweise noch im 19. jh. (oft gelegenheitsbildungen, vielfach in der dichtung):-barmherzig; -bereit; -eins; -einzig; -emsig: v1832 allemsig müßt ihr sein, / ihr wimmelschaaren! Goethe I 15,1,137 W.;-ewig; -fähig; -frei: ⟨1784⟩ Bürger 1,213 W.;-ganz; -geliebt 2; -gemein; -genugsam; -genügsam; -gerecht; -gereit 1; -getreu; -gewaltig; -gewöhnlich; -gewohnt; -groß: 1641 (v. gott) Weckherlin ged. 1,360 LV.;-gültig; -gut; -gütig; -heilig; -herrlich; -klug; -kräftig: 1612 Böhme urschr. 1,38 ak. ⟨1799⟩ Tieck (1828)10,229;-kundig; -lebendig (schreibung: allebendig);-mächtig; -mild: 1648 so bist du, herr, all starck, all milt Weckherlin ged. 2,117 LV (s.a. 1DWB 1,238);-möglich: ⟨v1624⟩ dem allmöglichen verborgenen element Böhme theosophia (1730)2,200 faks.;-stark (s.o. -mild);-süß: ⟨1782⟩ Klinger theater 1(1786)295;-vermessen: 1641 ihr stoltz und boßheit all-vermessen Weckherlin ged. 1,419 LV;-vernünftig; -waltig; -weise; -weit; -wesentlich -wichtig: 1801 Schiller 9,107 nat.;-wirksam. gelegentl. (statt aller-) mit superlativ:-begabtest: 1808 allschönst und allbegabtest (Pandora) Goethe I 50,302 W.;-geliebtest: v1832 durch dich allgeliebteste, alltheuerste freundin ebd. I 25,2,58;-lieblichst: v1832 ebd. I 15,1,167;-schönst (s.o. -be- gabtest);-teuerst (s.o. -geliebtest). entsprechende substantivische zuss.:-barmherzigkeit f.;-fähigkeit f.;-güte f.; -kraft f.;-möglichkeit f.;-vernunft f.;-weisheit f. b adverbiale zuss. mit verstärkendem all-; bes. in älterer spr. produktiv (oft mhd.), im 19. jh. auslaufend:-bereit; -da; -dahin; -dar; -daselbst; -dort; -dorten; -eben; -endlich; -erst; -fort; -gemach; -gemächlich; -gemachsam; -gemählich; -genug: 1492 (Braunschw.) chr. dt. städte 16,116. ⟨1789⟩ Bürger 1,92 W.;-gereit 2;-gewiß: hs.E15.jh. alsfelder passionssp. 3343 G. ⟨1626⟩ Zinkgref sprüch (1628)1,66; -gleich 2;-her; -hero; -hieher; -hie(r); -hierinnen; -hiero; -hin; -immer; -mählich; -nachgerade: ⟨1654⟩ daß man .. dürfftigen leuthen allnachgerade zu ihrer nothdurfft etwas .. gebe Olearius rosen-thal, in: reisebeschr. (1696)10b (s.a. 1DWB 1,238);-recht; -reit; -sacht(e); -schon; -stets; -überall; -um; -umher; -wo; -zu; -zugleich 2; -zuhand. 2 s. all indef.pron. A u. B. a alle und alles (betreffend, umfassend); bes. im 17. – 19.jh. produktiv s.a. alles-. α adjektivische bildungen mit part. präs. meist transitiver verben, vereinzelt bereits ahd. (s. allwaltend), oft gelegenheitsbildungen: -ausgleichend: 1798 das schiksaal, allausgleichend Hölderlin (1943)1,1,264 B.;-bedingend: 1829 dem allbedingenden und allbefreienden wesen (gott) Goethe I 24,124 W.;-befassend allumfassend: ⟨1743⟩ ein all-befassend wesen ist, / das wesen, das die wesen schuff Brockes vergnügen 7(1748)9. 1781 Kant reine vernunft 25;-befreiend (s.o. -bedingend);-befruchtend: 1807 in: Campe wb. 1,97b. 1847 A. v. Humboldt kosmos (1845)2,32;-beglückend; -beherrschend; -belebend; -beseelend; -bezwingend: ⟨1883⟩ Ebner-E. 2(1905)12; -dämpfend alles bezwingend: 1641 zu seinem (d. todes) alldämpfenden joch Weckherlin ged. 1,362 LV;-durchdringend; -durchwaltend; -erbarmend; -erforschend; -erfreuend; -erfüllend; -ernährend: 1781 in der allernährenden erde Voss odüßee 216;-erschaffend: 1784 des allerschaffenden (gott) Herder 13,175 S.;-erwärmend; -fressend: 1648 Weckherlin ged. 2,247 LV. 1816 Oken lehrb. naturgesch. (1813) 3,2,657;-fühlend; -gebärend; -gebend: 1641 (gottes) allgebende hand Weckherlin ged. 1,373 LV;-gebietend; -glaubend: ⟨u1770⟩ Klopstock w. (1798)7,389;-heilend; -herrschend -hörend; -kennend: ⟨1597⟩ allmaͤchtiger vnd allkennender gott Ayrer d. j. processus (1601)552;-liebend (schreibung: alliebend);-mögend; -säugend: ⟨1780⟩ ihr (der natur) allsäugender busen Stolberg ged. (1821)1,257;-schaffend; -schreckend: 1641 in hilffloß, allschröckender noht Weckherlin ged. 1,362 LV;-sehend; -umfassend; -umspannend; -vermögend; -verschlingend; -versöhnend; -verzehrend -waltend; -wirkend; -wissend; -würgend (v. tod u. seuche) 1854 1DWB 1,243.-zerstörend. β entsprechende nomina agentis (mask.):-befreier: 1801 Lavater nachgel. schr. 3,316.-beherrscher; -besieger; -bezwinger: ⟨1787⟩ (Herakles) Stolberg ges. w. (1820)14,85. ⟨1938⟩ Europa .., worin er (Hitler) .. den allbezwinger spielen darf Th. Mann (1955)12,772; -erbarmer; -erhalter; -ernährer (beiname gottes) 1854 1DWB 1,226;-erschaffer; -geber; -gebieter; -herrscher; -macher; -schöpfer; -versöhner; -würger: 1648 (tod) Weckherlin ged. 2,259 LV. γ ferner:-belebung f.: 1774 Herder 9,7 S.;-beseelung f.;-einheit f.;-erbarmen n.; -erfüllung f.: 1774 bild der alldurchschauung, allerfüllung. der erdkreis ist voll des geistes des herrn Herder 9,21 S.;-gefühl n.; -geist m.;-genuß m.;-gott m.;-heil n.;-heilmittel n.; -herrschaft f.;-kampf m.;-leben n. (schreibung: alleben); -liebe f. (schreibung: alliebe);-mutter f.;-natur f.;-seele f.; -vater m;-verein m. alle seligen umfassende gemeinschaft: v1832 Goethe I 15,1,324 W.;-vermögen n.;-walten n.;-wesen n.; -wille m.;-wissen n. b überall, bei, von allen’, adjektivische zuss., meist mit part. prät., vereinzelt bereits ahd. (alakund allg. bekannt), öfters im 17.–19. jh.: -bekannt; -beliebt; -bewundert; -erwünscht: 1806 Goethe I 2,105 W. ⟨1816⟩ Fortuna, .. die allgesuchte, die allerwünschte Tieck schr. (1828)3,6;-gefällig; -gefürchtet: 1805 Schiller 15,1,33 G.-gegenwärtig; -gelesen; -geliebt 1; -gelobt: 1648 Weckherlin ged. 2,260 LV. (s.a. 1DWB 1,233); -genannt; -gesucht (s.o. -erwünscht);-verbreitet; -verehrt -verflucht: ⟨1776⟩ Bürger 1,126 W.;-verständlich; -wissend 2. – adverbien:-gegen: 1691 allgegen ubique, omnipræsens Stieler stammbaum 378. 1807 Campe wb. 1,102a; -zugegen: 1700 Kramer t.-it. dict. 1,471c. c all(e)– sing., ‘ganz, gesamt’ (s. all indef.pron. A 1):alldieweil adv., konj.;alleweil (allweil, alleweile) adv., konj.;allzeit (allezeit) adv. d all(e)– plur. ‘sämtliche’, sing. ‘jeder’ (s. all indef.pron. A 2, B). α zusr., ahd.-frnhd. produktiv; pronomina u. adverbien:allbeide indef pron.;-bot (allebot) adv.;-ecken adv.: 1561 ich sie es hangn vol würst all ecken (‘überall’) Sachs 14,224 LV;-fahrt adv.; -gemeiniglich adv.;-gemeinlich adv.;-gesamt indef.pron.; -gleich 1 indef.pron.;allemal adv.;-mann indef.pron.;allmänniglich indef.pron.;-morgen adv.;allesammen indef pron.;-samt indef.pron.;-sämtlich indef.pron.;allstund adv.;-tag (alletag) adv.;allewege (allwege) adv.;allwegen adv.;-zugleich adv. 1;-zuhauf adv.;-zumal adv.; -zusammen adv.;-zusamt adv.;-zwei indef.pron.allenthalben adv. β zusb. aus alle tage, alle seiten usw., überwiegend adjektive (oft adverbial gebraucht). bildungen auf -lich schon spätmhd., öfters im 18./19.jh., meist mit zeitbezeichnungen:-abendlich; -augenblicklich; -herbstlich; -jährlich; -monatlich; -morgendlich; -nächtlich; -sommerlich; -sonntäglich; -stündlich; -täglich; -wöchentlich. anders vereinzelt: -menschlich. bildungen auf -ig, vom frnhd. bis ins 19. jh. produktiv, meist nicht mit zeitbezeichnungen:-artig; -fällig (gelegentl. allen- fällig);-farbig; -gestaltig; -seitig; -stimmig; mit zeitbezeichnungen jünger und weniger ausgeprägt als die entsprechenden bildungen auf -lich-jährig; -nächtig; -tägig; ferner:allemalig. adverbien auf -s, vom frnhd. bis ins 19. jh. gebildet:allabends jeden abend: 1860 Sanders wb. 1,4b;-morgens; 1-tags; ferner:allenfalls. ortsadverbien (19.jh.) neben älteren al- ler-bildungen:allorts; -seits; vgl.-wärts. γ jung sind fachsprachliche bildungen, in denen all- mit subst. nur als erstes glied substantivischer zuss. erscheint (20.jh.):allgebrauchs-, allparteien- allrad-, allstrom-, allwetter-, allzweck-.

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allermerkwürdigst allwesentlich
Zitationshilfe
„allsamt“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Neubearbeitung (1965–2018), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb2/allsamt>.

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