Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

raubbau, m.

raubbau, m.
bau blosz auf schnelle beute hin, ohne rücksicht auf spätere ertragsfähigkeit.
1)
bergmännisch: raubbau, derjenige abbau, bei welchem auf eine rationelle und vollständige gewinnung sowie auf späteren betrieb keine rücksicht genommen, sondern blosz der augenblicklich und mit geringem kostenaufwande zu erzielende gewinn ins auge gefaszt und daher nur das beste genommen wird. Veith 373; eisenstein und gebirgsart sind so vermischt, dasz gewissermaszen nur ein raubbau stattfindet. Göthe 51, 64; die lagen (eines feinen thones) sind ungleich und ungewisz, daher der unvermeidliche raubbau, den man immer getadelt, beklagt und fortgesetzt hat. 163; (Mirabeau verfocht) das princip der oberaufsicht des staats auf den bergbau, insofern die bearbeitung in keinen raubbau ausarte. Dahlmann gesch. d. franz. revol. 359.
2)
neuerdings auch landwirtschaftlich: in Amerika, wo der anbau von waizen als raubbau betrieben und der acker schnell erschöpft wird.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1886), Bd. VIII (1893), Sp. 217, Z. 42.

Im ¹DWB stöbern

a b c d e f g h i
j k l m n o p q r
s t u v w x y z -
rattendreck rechtsgeschäft
Zitationshilfe
„raubbau“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/raubbau>.

Weitere Informationen …


Weitere Informationen zum Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)