Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)

WDG, 1. Band, 1967

damit, Pronominaladv.

WDG, 1. Band, 1967
1damịt, /in demonstrativer Verwendung/ 1da̱mit /Pronominaladv./
1. mittels des eben Erwähnten, mit Hilfe dieser Tätigkeit, dieses Zustandes: der Junge hatte einen Ball. Damit warf er das Fenster ein; er nahm den Schlüssel und öffnete d. den Schrank; er holte sich /Dat./ ein Messer. Niemand wußte, was er d. wollte; hier ist die Zange! Was soll ich d. (tun, anfangen)?; er hat sich /Dat./ ein Auto gekauft und will d. ins Ausland fahren; etw. d. ausstatten, zudecken; d. spielen; man soll es bei der Erziehung mit Güte versuchen. Damit erreicht man mehr als mit Strenge; was will er d. sagen?; jmdm. d. einen Dienst erweisen; alle Kinder werden geimpft. Man hofft, d. die Krankheit eindämmen zu können; er schwimmt viel. Damit erhält er sich gesund; dort winkt jemand. Meint er uns d.?; man hat nur geredet, als ob das Problem d. gelöst wäre
2. mit dem eben Erwähnten versehen: er hatte viel Gepäck bei sich. Damit stand er auf dem Bahnsteig; sie hatten Waffen bei sich, durften d. aber nicht über die Grenze gehen; der Käse sieht so appetitlich aus, gib mir bitte eine Schnitte d.
3. in Form des eben Erwähnten: man spricht jetzt viel von Kybernetik. Damit tritt ein neuer Begriff in das Blickfeld der Öffentlichkeit; dieser Roman hat viele Menschen tief ergriffen. Der Dichter hat d. ein Thema von großer gesellschaftlicher Bedeutung angepackt
4. /drückt eine zeitl. Beziehung aus/ gleichzeitig mit diesem Vorgang, dieser Tätigkeit, Sache; indem jmd. das tut: es wurde die Nationalhymne gesungen. Damit endete die Feier; er hat die Beschwerde zwar zurückgezogen, die Angelegenheit ist d. aber noch nicht erledigt; der Dichter schildert das schwere Leben der Bergarbeiter. Er stellt d. einen wichtigen Ausschnitt aus dem Leben des Proletariats dar; die Schwierigkeiten werden offen dargelegt. Gleichzeitig, zugleich d. wird beraten, wie sie überwunden werden können; umg. wir sehen uns noch diese Fernsehsendung an, und d. genug für heute!; ich gebe ihm das Geschenk zurück, und d. hat sich's; und d. basta; zugleich mit dieser Feststellung, mit diesen Worten: der Autor schreibt einen glänzenden Stil. Und d. sind wir beim größten Vorzug des Buches; (und) d. komme ich zum Schluß meiner Ausführungen; Ich möchte mit dieser Sache nichts zu tun haben sagte er, und d. ging er
5. /drückt eine allgemeine Beziehung aus/ was das eben Erwähnte angeht, betrifft: brauchst du das Buch schon? Damit hat es keine Eile; ich hätte gern Wein. Wie sieht es d. aus?; sie hatte sich /Dat./ einen neuen Hut gekauft. Er war aber nicht d. einverstanden; ich lese gerade das letzte Kapitel. In einer Stunde bin ich d. fertig; die Tür ist nicht verschlossen. Es hat schon seine Richtigkeit d.; umg. ist das Radio kaputt? Nein, d. ist nichts (es ist in Ordnung) ich wollte in S einen Urlaubsplatz haben, aber es ist nichts d. (es ist unmöglich) es klappt d. nicht; es ist ein eigen Ding d.; was ist los d.?; salopp d. ist es Essig; es ist vorbei d.; es verhält sich d. ganz anders; ihm ist es sehr ernst d.; seine liebe Not d. haben; d. ist nicht zu spaßen; d. kannst du dich sehen lassen; d. auskommen, zufrieden sein, prahlen, sparen; sich d. beeilen; jmdn. d. verschonen
6. /losgelöst von einer bestimmten Bedeutung; in Verbindung mit Wörtern, von denen mit abhängig ist/ sie hat zwar eine Waschmaschine, kann aber nicht d. umgehen; er war gerade d. beschäftigt, den Koffer auszupacken; ich kann diese Geschichte nicht mehr hören, aber er fängt immer wieder d. an; d. beginnen, aufhören; d. rechnen, daß …; jmdm. d. drohen; jmdn. d. belasten, einschüchtern, strafen, verletzen; sich d. abfinden, begnügen, herumschlagen; etw. d. verbinden; d. Ähnlichkeit haben, verwandt sein, zusammenhängen; im Zusammenhang d.
7. /in Verbindung mit Wörtern der Bewegung; damit vertritt den Akk. des Pers.pron. / umg. der Tisch ist schon sehr wackelig. Man darf d. (ihn) nicht viel hin- und herschieben die Blume ist ja schon ganz welk, salopp weg d. (wirf sie weg)!⌝ die Schere brauche ich, salopp her d. (gib sie her)!⌝ wenn du etwas Wichtiges über ihn weißt, salopp dann heraus d. (dann sag es)!
8. /im Übergang zur Konj./ somit, infolgedessen: elektronische Rechenmaschinen können mathematische Aufgaben tausendmal schneller lösen als der Mensch. Damit sind sie zu Berechnungen in der Lage, die früher als unmöglich galten; der Schauspieler hätte diese Rolle ruhiger, selbstsicherer und d. überzeugender darstellen müssen; Er fürchtete niemanden in der Klasse, aber gegen Wolzow hatte er keine Chance: und damit war er erledigt Noll Holt 1,6

WDG, 1. Band, 1967

damit, Konj.

WDG, 1. Band, 1967
2damịt /Konj.; leitet einen finalen Gliedsatz ein/
er beeilt sich, d. er rechtzeitig ankommt; d. die Wäsche völlig sauber wird, muß sie gut durchgespült werden; wir werden große Anstrengungen unternehmen, d. derartige Dinge nicht wieder vorkommen; das Samenkorn hat ein Flügelchen, d. es vom Wind fortgetragen werden kann; die gegenwärtige Ausbildung muß verbessert werden, d. die Ingenieure in der Lage sind, höhere Leistungen zu vollbringen; sie erzählte dem Kind eine Geschichte, d. es schneller einschlief(e), einschlafe, einschlafen sollte; Er … läßt den Leuten Zeit, sich auszutoben, damit nichts von dem wertvollen Geräusch ihrer Hände verlorengehe Th. Mann 9,276; /im Hauptsatz wird durch Wörter wie deshalb auf den Finalsatz hingewiesen / ich sage das deshalb, d. ihr euch eine Vorstellung von den Schwierigkeiten machen könnt; Kontrollen sind deswegen nötig, d. Unterschlagungen sofort entdeckt werden; er hat ihr darum geschrieben, d. sie über alles genau unterrichtet ist

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Zitationshilfe
„damit“, in: Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (1964–1977), kuratiert und bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/wdg/damit>.

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