Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)

WDG, 1. Band, 1967

decken, Vb.

WDG, 1. Band, 1967
decken /Vb.,
vgl. gedeckt /
1. etw. auf etw. legen, über etw. breiten: das Dach mit Ziegeln, Schiefer d.; eine mit Stroh gedeckte Hütte; das Haus d.; den Tisch d. (alles Zubehör für eine Mahlzeit auflegen) der Tisch war reich gedeckt; am gedeckten Tisch sitzen; für den Hauptgang d.; im Eßzimmer wird schon gedeckt; es war nur für zwei Personen gedeckt; ein gedeckter (geschlossener, überdachter) Waggon, Treppenaufgang geh. etw. deckt etw. etw. breitet sich über etw.: ein Teppich deckt den Boden; Schnee deckt die Flur; geh. verhüll. die (kühle) Erde deckt jmdn. (jmd. ist tot) ihn deckt schon längst der kühle Rasen; die Farbe deckt (gut) (bildet eine undurchsichtige Schicht über dem Untergrund)
2. die Nachfrage befriedigen, genügend Waren bereitstellen: den Bedarf der Bevölkerung d.; die Versorgung aus eigenem Aufkommen d.; die Nachfrage konnte voll gedeckt werden /bildl./ salopp mein Bedarf war gedeckt (mir reichte es, ich hatte genug davon)
3. der Hengst deckt (begattet) die Stute
4. etw., jmdn., sich schützen: Mil. Artillerie, dichter Wald deckte den Rückzug; gegen Sicht gedeckt; ein gedeckter Weg, eine gedeckte Stellung; sich d. (Schutz suchen, in Deckung gehen) jmdn. mit seinem Leib d.; die dunkle Nacht deckte den Verbrecher; Schach der Bauer ist durch den Läufer gedeckt; /bildl./ jmdm. den Rücken d. (zu jmdm. stehen) etw. zu verbergen helfen, jmdm., einer Sache Vorschub leisten: jmds. Flucht, Lügen d.; Glauben Sie, daß diese Männer sich dazu hergegeben haben, mit ihrem gewichtigen Namen Fälschungen zu decken Feuchtw. Capet II 5
5. Ballspiele den gegnerischen Spieler d. (bewachen)
6. Bank
a) das Darlehen wird durch eine Hypothek gedeckt (die Hypothek bildet die Sicherheit für das Darlehen)
b) für etw. aufkommen: einen Wechsel d.; e. Manko, Defizit d.; der Schaden wurde durch eine Versicherung gedeckt; Hunderttausend Franken neue Schulden kann man nicht durch Sparsamkeit und nicht durch literarische Arbeit decken St. Zweig Balzac 370 dieser Preis deckt die (Selbst)kosten nicht (er ist kleiner als die Kosten) der Scheck ist nicht gedeckt (es ist kein entsprechender Geldwert auf dem Konto)
7. sich d. gleich sein, völlig miteinander übereinstimmen, gedanklich oder formal zusammenfallen: die beiden Begriffe d. sich nicht; seine Interessen d. sich mit denen seines Freundes; Was Onkel Prosper sagte … deckte sich zum Teil mit dem, was Maurice ihr erklärt hatte Feuchtw. Simone 265; Math. die beiden Dreiecke d. sich

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Zitationshilfe
„decken“, in: Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (1964–1977), kuratiert und bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/wdg/decken>.

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