Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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harz, n.

harz, n.
resina, ahd. harz und harza mit den weiterbildungen harzuch colofonia, pix, hartzuch resina, harzol und harcil pix (Graff 4, 1043), mhd. harz: gummi, hartz, alles was aus den bäumen durch die rinden dreuft, gummi, resina, liquor, viscosus ex arboribus humor concretus Henisch 1777, 43; das hartz, die ölacht füchtigkeit von den böumen, ist zweierlei, dʒ ein feücht wie honig, das ander dick und trucken. Maaler 212ᵈ; hartz, succinum voc. inc. theut. i 1ᵇ; daneben die form harsz: mastiche, hartz, harsz Dief. 350ᶜ; resina, harse, harsse, herst, nd. hart, hard 494ᵇ; bei Lessing harzt:
preiset unsern groszen arzt!
der durch pulver, pillen, harzt
uns curiret.
2, 426.
als sprichwörtliche redensart: er hat harz in händen, er hat lang finger, das ist, er ist ein dieb. Maaler 212ᵈ; er hat harz unter dem hute, caput nulli aperit. Steinbach 1, 703.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1870), Bd. IV,II (1877), Sp. 520, Z. 62.

harz, m.

harz, m.
Hercynia silva, s. unter hart sp. 509.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1870), Bd. IV,II (1877), Sp. 520, Z. 78.

harz, n.?

harz, n.?
Circes hebt zwen finger auf und spricht:
Ulisse, ich schwer dir ein hartz,
bei dem hellischem wasser schwarz
Stiges, bei aller götter eid,
das dir geschehen soll kein leid.
H. Sachs 3, 2, 20ᵇ.
hartz ist wol nur schreibung für hartes (vgl.hertz saltz Schm. 2, 241), und ein hartes schwören scheint zu vergleichen den formeln stein und bein schwören, kraft schwören 5, 1945; vergl. ein herten eid sp. 506. noch Arndt gewährt hart, aber als adverb in verbindung mit schwören:
da schwur er beim eisen gar zornig und hart.
ged. (1840) s. 283.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1870), Bd. IV,II (1877), Sp. 521, Z. 1.

harzen, verb.

harzen, verb.
1)
mit harz bestreichen oder ausgieszen: resino ich härz Alberus n 1ᵃ; resinatus mit harz bestrichen, geherzet Dasyp.; dar noch lôʒ in (den met) abe in ein geherzteʒ vaʒ. Haupts zeitschr. 5, 13;
ir harzet vor den bogen, wolt ir geigen.
Rosenblüt bei Jordan, das königthum Georgs von Podiebrad, s. 403.
2)
harz von den harzführenden bäumen einsammeln: harzen, gummata colligere Stieler 774; harzen, harz scharren, harz reiszen. Jacobsson 2, 224ᵃ; bei tag soll man harzen, und zu nacht darbei spinnen, da kann man etwas gewinnen. Fischart groszm. 59; kein baum soll öfterer als dreimal, auch nie zwei jahre nach einander geharzet werden. Jacobsson 6, 46ᵇ. dann auch: das geharzte holz (holz aus dem das harz gezogen ist). daselbst.
3)
mundartlich in der Schweiz, kleben wie harz Stalder 2, 23, daher übertragen, anstehen, nicht fortgehen wollen: dieszmal harzete der winter, wollte gar nicht fort. J. Gotthelf schuldenb. 158; das ists eben wo es harzet. erzählungen 3, 213. harzen heiszt auch lang streiten, zanken: sie haben mit einander geharzet. Stalder.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1870), Bd. IV,II (1877), Sp. 521, Z. 30.

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Zitationshilfe
„harz“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/harz>.

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