Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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haspe, haspen, f.m.

haspe, haspen, f.m.
1)
das thürband, mittels dessen die thür in die angeln gehängt wird, auch die angel selbst: cardo haspe Dief. 100ᵇ; tena haspe 577ᵃ mit der nebenform häspe (Frisch 1, 421ᵃ); hespe: cardo hespe Dief. 100ᶜ; so auch niederhessisch, mit übergang des wortes in allgemeineren gebrauch von festen verbindungsstücken überhaupt. Vilmar 165;
alle fenster, alle thüren beben
in den hespen.
Gökingk lied. d. lieb. (1779) 36.
ferner die krampe, die etwas hält: ein tisch mit hespen an der wand. Hermes Soph. reise 2, 65; so bergmännisch haspen die halben klammern zur befestigung der fahrten, vergl. fahrthaspe 3, 1266; im salzwerk krampen am untern theile der siedepfannen: pfannhaspen Hohndorf beschreibung des salzwerks zu Halle (1749) s. 59; — endlich an der thüre der klinkhaken, wie ags.: clustella .i. serra hepse, loca Haupts zeitschr. 9, 500ᵃ; als masc.:
so knarret dann das türlein dein,
seuberliches mägdlein!
'nim den haspen in die hand'.
Uhland volksl. 678.
2)
haspe garnwinde: girgillus haspe Dief. nov. gloss. 193ᵇ. ahd. ist haspa so viel garn als auf einmal gehaspelt wird: sedecim haspe lini. Graff 4, 1061; wie noch jetzt in der Schweiz haspe strähn Stalder 2, 24; altn. hespa ein gespinn. Möbius 181.
3)
die umgelautete form häspe, hespe bedeutet kniebug, hamme; vielleicht nach der ähnlichkeit mit haspe 1? nl. hespe, hamme, petaso, perna Kilian; da schar man den schunken, da zog man den käszproducten, dem ferlin die harzhaub ab, da griff man den hespen auf die hauben. Garg. 83ᵇ; den speck im kärner erschrecken, dasz die hespen zu den kämeten abfallen. 150ᵃ. vergl. haspel 5.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1870), Bd. IV,II (1877), Sp. 543, Z. 61.

haspe, haspen, f.m.

haspe, haspen, f.m.
1)
das thürband, mittels dessen die thür in die angeln gehängt wird, auch die angel selbst: cardo haspe Dief. 100ᵇ; tena haspe 577ᵃ mit der nebenform häspe (Frisch 1, 421ᵃ); hespe: cardo hespe Dief. 100ᶜ; so auch niederhessisch, mit übergang des wortes in allgemeineren gebrauch von festen verbindungsstücken überhaupt. Vilmar 165;
alle fenster, alle thüren beben
in den hespen.
Gökingk lied. d. lieb. (1779) 36.
ferner die krampe, die etwas hält: ein tisch mit hespen an der wand. Hermes Soph. reise 2, 65; so bergmännisch haspen die halben klammern zur befestigung der fahrten, vergl. fahrthaspe 3, 1266; im salzwerk krampen am untern theile der siedepfannen: pfannhaspen Hohndorf beschreibung des salzwerks zu Halle (1749) s. 59; — endlich an der thüre der klinkhaken, wie ags.: clustella .i. serra hepse, loca Haupts zeitschr. 9, 500ᵃ; als masc.:
so knarret dann das türlein dein,
seuberliches mägdlein!
'nim den haspen in die hand'.
Uhland volksl. 678.
2)
haspe garnwinde: girgillus haspe Dief. nov. gloss. 193ᵇ. ahd. ist haspa so viel garn als auf einmal gehaspelt wird: sedecim haspe lini. Graff 4, 1061; wie noch jetzt in der Schweiz haspe strähn Stalder 2, 24; altn. hespa ein gespinn. Möbius 181.
3)
die umgelautete form häspe, hespe bedeutet kniebug, hamme; vielleicht nach der ähnlichkeit mit haspe 1? nl. hespe, hamme, petaso, perna Kilian; da schar man den schunken, da zog man den käszproducten, dem ferlin die harzhaub ab, da griff man den hespen auf die hauben. Garg. 83ᵇ; den speck im kärner erschrecken, dasz die hespen zu den kämeten abfallen. 150ᵃ. vergl. haspel 5.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1870), Bd. IV,II (1877), Sp. 543, Z. 61.

haspen, verb.

haspen, verb.,
nach haspe 2, garn winden: girgillare haspen, garen winden Dief. nov. gloss. 193ᵇ; was das weibervolk den tag durch gesponnen, das haspete Hans Joggi am abend. J. Gotthelf schuldenbauer 158. s. abhaspen.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1870), Bd. IV,II (1877), Sp. 546, Z. 26.

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Zitationshilfe
„haspen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/haspen>.

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