Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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muffe, f.

muffe, f.
1)
niederd. für muff, manica, chirotheca, s. d.
2)
muffe, in messingwerken die hülse, wodurch die beiden vierkantigen theile der gegen einander gekehrten zapfen der welle auf dem mühlenwerk vereinigt werden. Jacobsson 3, 93ᵇ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 14 (1885), Bd. VI (1885), Sp. 2623, Z. 42.

muffen, müffen, verb.

muffen, müffen, verb.
in den verschiedenen bedeutungen der interj. und des masc. muff.
1)
muffen, murren, brummen, verdrieszlich das maul hängen Schm. 1, 1573 Fromm.; muffen, schmollen, maulen Stalder 2, 218; auch niederd. muffen, maulen, protzen, aus misvergnügen das maul hangen lassen. brem. wb. 3, 195; wol auch aufmucken, drohend murren:
dan hebt sich auf der gasz ein muffen,
ein pöcken und herwider puffen,
ein spreizen und ein degensterzen.
H. Sachs 1, 416ᵇ;
von hunden, kurz bellen: muffen, latrare, baubari Stieler 1296, vergl. dazu die interj. muff; in Baiern maufen Schm. a. a. o.; von andern wesen: es seind auch vulcanales ganz im feuer gesehen worden, die nachfolgendts für gespenst sein gehalten worden: deszgleichen auch sylvestres, rauch, wild und scheuch, ohne sprach und rede, mit einem muffen. Paracels. opp. 2, 417 A; s. auch unter mops 3, sp. 2525. in Schlesien ist muffen wie muffeln, kauen. Weinhold 63ᵃ.
2)
muffen und müffen, nach dem subst. muff 3, nach moder oder fäulnis riechen; in weiter verbreitung durch die mundarten: alem. müffen Stalder 2, 218; bair. muffen, übel riechen wie verdorbenes fleisch Schm. 1, 1573 Fromm.; ebenso tirolisch Schöpf 448; in Hessen muffen, müffen, miffen, modrig, faulig riechen oder schmecken Vilmar 273; in Schlesien müfflen, faulig riechen Weinhold 63ᵃ; niederd. muffen, schimmlig, anbrüchig riechen oder schmecken. brem. wb. 3, 195, niederl. muffen; und so in der schriftsprache: müffen, foetere, redolere marcorem u. ähnl., es müfft in der stuben, putet, foetet, foetorem redolet in hoc hypocausto. Stieler 1296; es müffet, rancidum spargit odorem. Steinbach 2, 79; müffendes fleisch, caro subrancida. ebenda; gleichwie ein offen grab mufft und stinkt, also stinkt nit weniger ein lug. Abr. a S. Clara 1, 290.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 14 (1885), Bd. VI (1885), Sp. 2625, Z. 4.

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Zitationshilfe
„muffen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/muffen>.

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