Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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mull, müll, n.

mull, müll, n.
staub, zerfallende erde, unrat; ein im norden heimisches wort, mnd. mul, gen. mulles Schiller-Lübben 3, 132ᵃ, flandrisch mul, ghemul pulvis Kilian, das sich einfach im alten oberdeutschen nicht findet, wol aber als collectivum, ahd. gamulli ruder, mhd. gemülle, vgl. dazu unter gemülle th. 4¹, 3289, und zu müllen zerstoszen (s. d.) gehört; erst die neuere schriftsprache verwendet es. bei Stieler 1302 wird mull als masc., pulvis, pulvisculus nur als vetustissima vox gothica der etymologie wegen aufgeführt, Adelung erst bringt das mull aus den gemeinen sprecharten, besonders Niedersachsens, bei. nur bitte ich mir probemäszige luftsteine aus und verwahre mich gegen allen müll und abfall. Immermann Münchh. 2, 41; bildlich: ja manchmal ist es (das publicum) geneigt diejenigen welche das wirkliche leisten, so herunterzuhalten, dasz wer nicht sicher weisz was er thut, gern den plunder an den nagel hängt, und mit in dem schutt und müll herumläuft, den sie alle machen. Zelter und Göthe briefw. 2, 8. mull heiszt auch die durch dreschen abgelöste haut der getrockneten krappwurzel, die als schlechteste sorte der färberröte verkauft wird. Campe. vgl. mullkrapp; am Unterrhein müll, mill, kleingeschlagenes schiefergestein. Kehrein 285.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 14 (1885), Bd. VI (1885), Sp. 2653, Z. 66.

mull, müll, m.

mull, müll, m.
name der kaulquabbe, cottus gobio, und der roten meerbarbe, mullus barbatus.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 14 (1885), Bd. VI (1885), Sp. 2654, Z. 8.

mullen, verb.

mullen, verb.
locker werden: wenn trockne erde entweder vom frost mürbe und lose gemacht, oder vermöge einer starken vermischung mit sand, von selbst abbröckelt oder abfällt, so sagt man sie mullet ab. Jacobsson 6, 601ᵃ. so nahe die beziehung zu dem oben angeführten neutr. mull läge, so wird das wort doch zu den adj. mollicht, alt molwec, und mülbicht gehören und das ahd. molawên tabescere sein, vgl. sp. 2481.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 14 (1885), Bd. VI (1885), Sp. 2654, Z. 10.

müllen, verb.

müllen, verb.
zerreiben, zermalmen; im bairischen erhalten, sonst zu mühlen umgedeutet, vgl. oben sp. 2639.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 14 (1885), Bd. VI (1885), Sp. 2654, Z. 17.

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Zitationshilfe
„mullen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/mullen>.

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