Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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munk, adj.

munk, adj.
aufgetrieben, dick und breit: der bär zernagt auch die wildseiler nit liederlich, aber sterke halb zerreiszt er sy: ursach, ein starken dicken munken trüssel hat er, stond jm die zän veer innen, desz kan er nit wol zuͦkommen sy zuͦ zerbeiszen. Forer thierb. 17ᵇ;
mein nas ist breit, bluntsch, munk und kurz.
H. Sachs 3, 3, 16ᵃ;
von der gestalt eines menschen: das ersahe ein satirus, das ist ein waldner und sind kleine munke menlin. Steinhöwel (1555) 88, und ebenso bei Eyering, hier mit umlaut münke gedruckt:
wie etwan ein waldgott gewesen,
so wohnen im Lybier land,
und münke menlein wern genant,
haben geiszfüsz und sind zerspalten,
den zwerglein gleichen an gestalte.
1, 146;
den sah ein waldgott an dem end,
die münke menlin wern genent.
2, 381.
in Aschaffenburg ist munk finster, griesgrämisch. Schm. 2, 1628 Fromm. (vgl. das folgende subst.), im Elsasz wird munkedrüssel ein mürrischer, sauertöpfischer mensch genannt; in Basel der munggi verschlossener, in sich gekehrter, mürrischer mensch. Seiler 213ᵃ. hierher wol auch das hessische munkes in dem zurufe stille munkes! Vilmar 275, offenbar als schimpfwort gemeint (vergl. im Rheingau muckes heimtückischer mensch Kehrein 284); s. auch die hergehörigen munkel, munkeln, munken, munkicht und munkisch. munk ist nasalierte form zu dem stamme much-, mûch-, vergl. unter meuchel sp. 2159, wie auch zu dem angeführten schweiz. munggi die nebenform mûchi gleicher bedeutung gehört; die begriffe des heimlichen, versteckten und des aufgetriebenen, geschwollenen liegen in bildungen dieses stammes nahe zusammen, wie die gleichfalls hierher fallenden subst. mauche und mauke sp. 1771. 1781 lehren, die versteck und geschwulst bezeichnen, und die reihe much- und muck- (oben sp. 2603 ffg.), die an interjectionen angelehnt sind, greifen manigfach hier ein. In Tirol steht ein fem. mungg als verächtlicher ausdruck für mund (Schöpf 451), was auf die form desselben (vergl. oben die stelle aus Forer), aber auch auf seinen ausdruck sich beziehen kann; vergl. das folgende.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 15 (1885), Bd. VI (1885), Sp. 2695, Z. 48.

munk, m.

munk, m.
1)
finsterer mensch, der nicht reden will: wie kan eins also ein munnaff sein, ein munk, und ein mummelthier (monstrum)? Keisersberg post. 3, 80; was ein munk ist in der jugent, da wird selten etwas us. ebenda bei Frisch 1, 674ᶜ. vergl. das adj. munk.
2)
in der Schweiz ist mungg, munk das murmelthier. Stalder 2, 220.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 15 (1885), Bd. VI (1885), Sp. 2696, Z. 7.

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Zitationshilfe
„munk“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/munk>.

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