Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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mutich, m.

mutich, m.
s. muttich.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 15 (1885), Bd. VI (1885), Sp. 2797, Z. 39.

muttich, mutich, mutch, m.

muttich, mutich, mutch, m.
haufe, vorratshaufe, kehricht-, kothaufe u. ähnl., ein weitverbreitetes, schwieriges wort, auch rücksichtlich seines stammvocals. in Hessen muttich, mutch verwahrsam für obst, geld u. dergl., äpfel in den mutch legen, er hat noch geld im mutch, sich einen mutch anlegen (der mutch für obst besteht meist aus bettstroh). Vilmar 277; westerwäldisch als fem. mautch, mutch, mupch, versteck für obst, um es völlig reifen zu lassen Kehrein 276; schwäbisch die mutti, ort worin kinder ihre näschereien verstecken. Schmid 378; schweiz. der mutäch, mutech, mutich, mutis, mauke, d. i. heimlicher vorrat, z. b. an geld, obst, verborgener schatz Stalder 2, 225; vergl. dazu colibium, tomusculum pomorum l. pirorum mudeche Dief. 132ᵇ; die westerwäldische form mautch, sowie das mittelniederl. muyck, muydick, locus ubi poma asservantur, pomarium Kilian, pomarium, muedeke Dief. 446ᵇ, zeigen auf ursprüngliches û neben der kürze und weisen somit das wort in die verwandtschaft zu maute sp. 1835 und dem dort angeführten, selbst das gleichbedeutende mauche und mauke sp. 1771. 1782 liesze sich herbeiziehen, wenn es zusammenziehung aus mauteche, mauteke, mautche, mautke wäre. andrerseits vollzieht sich in dem worte schweizerisch ein bedeutungswechsel: in Basel der muttech, heimlicher vorrat, aber auch unordnung, haufe, die mutig, geniste von allerlei unrat Seiler 214ᵇ; im Aargau der mutech, mutis, kehrichthaufen, überhaupt unordentliche anhäufung Hunziker 187; der sich in mitteldeutschen mundarten ausgebildet und weitergehend zeigt: in Salzungen der muttig, unrat, wust Fromm. 5, 411, 11; in der Wetterau: mutch, limus. Alb. r 3ᵃ; limus, mutich, i. schleimicht erden im see. Zz 2ᵃ; maltha, der mutch in eim see. ebenda; westerwäld. mutch, muttch, moder, schimmel, ein grünliches gewächs in stillstehendem wasser. Kehrein 287, und der nun wieder muttich zu der unter mott sp. 2600 fg. aufgeführten wortreihe weist. vielleicht dasz zwei bildungen in einander geflossen sind, die ursprünglich durch kürze und länge des stammvocals (mûtech, mutech), sowie durch abstammung und bedeutung verschieden waren.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 15 (1885), Bd. VI (1885), Sp. 2830, Z. 78.

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Zitationshilfe
„mutich“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/mutich>.

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