Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

zobelein, n.

zobelein, n.,
im schwäb. verächtlich-scherzhafte benennung einer weiblichen person Schmeller ² 2, 1075, mit geschwächter endung im plur. zoblen (so mit Schmeller aufzufassen, nicht als plur. von zobel) schweiz. 's zobeli Seiler 326ᵇ, dem bair.-österr. zoberl entsprechend, literarisch belegt als schimpfwort für männer, ursprünglich mit dem vorwurf der feigheit, wie hundsfott: Antischwenkfelder sind solche zoblen, welche all ihr sach auf das schreien legen (wie die weiber) Kasp. Franck catalogus haereticorum 52 (1576) nach Kluge studentensprache 55; was die ketzer für feine zoblen sein (1581) Schmeller; wie dunckt dich, guthertziger leser, mainstu nicht das dise evangelisten schöne zobelein sein? Joh. Nas das antipap. eins und hundert (1567-69) 2, 57ᵃ. den vorwurf unsauberer völlerei drückt es aus bei der schilderung eines saufgelages im sogenannten Seifried Helbling:
der dritte und der vierde
bietent mir die wierde:
daʒ zobelînes dinc stêt wol;
als ich danne wirde vol
von mir wirt ûfgebrieren
13, 127. ('etwa: die unreine völlerei' Seemüller 298.)
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1914), Bd. XVI (1954), Sp. 5, Z. 76.

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Zitationshilfe
„zobelein“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/zobelein>.

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