Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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zoffen, v.

zoffen, v.,
md., entsprechend dem schweizer. hinder sich zuffen, nit halden und beston tergiversari (von soldaten im kampf) Maaler 524ᵃ. zuffen ist eine nebenform zu dem in oberd. und md. mundarten verbreiteten zaufen 'zurückgehen, zurücktreten', besonders in dem zuruf an das zugvieh zauf, md. zōf (mündl. mitt.), s. zaufen Schmeller ² 2, 1080.
1)
zoffen für zögern: hertzog Georg und Opitius zofften ein wenig, letzlich sagten sie zu, sie wolten auf den folgenden tag antwort geben (bei der belagerung von Glogau) Rätel schles. chron. (1585) 2, 116. als zaffen: o lieber mensch, verzeuch, zaffe und kaffe bey leibe nicht. wer sich heute nicht bessert, wird morgen viel erger Mathesius (1586) Syrach 24ᵇ.
2)
die für zoffmagd, s. d. wort und zofe, anzunehmende bedeutung hinterherzotteln, hinterherschleppen ist nicht unmittelbar belegt. doch zeigt dieselbe bedeutung das in der form nicht ganz deutliche bair. nachzaffen: daʒ in dy klaider nicht nachzaffen auf der erdt Schmeller ² 2, 1087.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1914), Bd. XVI (1954), Sp. 20, Z. 51.

zuffen, v.

zuffen, v.,
ursprünglich ein fuhrmannswort, alem. form zu md. zoffen s. sp. 20, bes. den beleg aus Maaler: wann ein narr uff dem wagen sitzt, und yetzt zuffet, dann nebend sich, hinder und für sich fart, der machet bald stettige pferd S. Franck, in besonderer bedeutung beim exerzieren der landsknechte: durch welche (belehrung) er (der gemeine mann) fertig mit lauffen, schreiben, .. werffen, schieszen, würblen, wenden, zufen, spitzen ... seyn möge L. Fronsperger kriegsb. 1 (1578), 175ᵇ. übertragen: ein kleine nase .. zeiget ein knechtisch, diebisch gemüt so immerdar auszflucht sucht, hinder sich zuffet und nicht an die sach hinan will J. P. Porta physiognomy (1601) 164. in Thüringen, mit gedehntem vocal, refl. sich zûfe 'von einem kranken, der sich aufrecht zu erhalten sucht' Kleemann nordthür. id. 266. mit der bedeutung von hinder sich zuffen hängt vielleicht zusammen zuffhaftig zaghaft Mi mecklenb. wb. 110ᵇ (nicht nd. woher?).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1924), Bd. XVI (1954), Sp. 357, Z. 20.

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Zitationshilfe
„zoffen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/zoffen>.

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