Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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ziest, m.

ziest, m.,
stachys, pflanzengattung der lippenblütler: tziest B. Zorn botanologia (1714) 639; nebenformen: ziess Pritzel-Jessen 388ᵇ; zeise, zeisekraut (ob. sp. 516); zeischenkraut (sp. 521); tzisz Ernsting nucleus totius medicinae quinquepartitus (1770) 2, 1250; schiess Pritzel-Jessen 387ᵇ; schiesst Nemnich 5, 503. ein märk. lehnwort aus dem wend., und zwar ist die mit š- anlautende wortform unmittelbar aus oberwend. čisćik, m., ziestrose Pfuhl laus.-wend. wb. 80ᵃ übernommen; den ts-anlaut hat der in den mittelmärk. mdaa. übliche wandel des (t)š- in wend. lehnwörtern zu dt. ts- hervorgerufen; diesen macht auch das niederwend. mit, wie dessen cysc und cysć, m., schreckkraut, kohldistel Mucke wb. d. ndwend. spr. 1, 149ᵃ lehrt, weshalb auch angenommen werden darf, dasz die lautform ziest aus diesem wend. dialekt eingeführt ist; es entsprechen tschech. čistec, poln. czyściec rosznessel, stachys recta, russ. čysteć stachys recta, auch geum urbanum u. a. pflanzen. 'reinigungskraut', der name enthält slaw. čistъ rein; verschiedene pflanzen, die als blutreinigende mittel gebraucht oder zum schutz gegen behexung verwendet wurden, vornehmlich aber stachys recta, s. Berneker slav. et. wb. 1, 158; zs. f. dt. phil. 5, 229; überholt Prahn pflanzennam. (1909) 151; Köne pflanzennam. (1840) 33; fachwissenschaftlich die gattung stachys. pflanze und name werden nur in fachschriften erwähnt: Röhling Deutschlands flora 4, 282 Martens u. Koch; mehrere arten Holl wb. dt. pflanzennam. 429ᵇ und 430ᵃ; Oken allg. naturgesch. 3, 2, 1062; Behlen forst- u. jagdkde 7, 532; sideritis romana römischer ziest v. Schlechtendal flora v. Dtschld. 18, 338; sonst noch Sanders wb. 3, 1764; Weigand-Hirt 2, 1325; H. Fischer schwäb. wb. 6, 1, 1191. zusammensetzungen: heil-, knollen-, sumpf-, wald-, wollziest. —
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1951), Bd. XV (1956), Sp. 1236, Z. 26.

zist, zisten, f.

zist(en)-rose, f.:
die berühmte cretische cistrose (cistus creticus) in blüthenfülle Ritter erdkde (1822) teil 17, 1138, auch in der lat. form: die cistusrose ebda, teil 16, 482. —
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1956), Bd. XV (1956), Sp. 1652, Z. 41.

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Zitationshilfe
„zist“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/zist>.

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