Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

herzschlechtig, adj.

herzschlechtig, adj.
an dem hartslag (herzschlag 4 oben) leidend, zunächst von pferden gesagt. ein ursprünglich niederdeutsches wort, hier hartslechtig, welches in verschiedener form und entstellung ins hochdeutsche aufgenommen ist, vergl. haarschlechtig sp. 36 und hartschlechtig sp. 518; die form herz schlechtig hat den ersten theil des compositums übersetzt. hartschlechtig, herzschlechtig, bauchschlechtig oder athmich. dise vier krankheiten ist alles ein ding, allein das sie mit dem namen underschidlich. Seuter rossarznei 19 (s. die ganze stelle unter athmich 1, 594); mangelhaft an der lungen und herzschlächtig. Hohberg 2, 173ᵃ. in substantivem gebrauche: und ist zwischen dieser krankheit (dem asthma) und dem herzschlechtig kein anderer underschid, dann das herzschlechtig noch heftiger ist, auch bälder end macht. Seuter 14. oberdeutsch auch in herzschluckig verderbt (Fromm. 5, 431). auf menschen übertragen und im zweiten theile an schlecht angelehnt, bedeutet herzschlechtig auch sich übel befindend, einer ohnmacht nahe. Fromm. a. a. o.; bei Megenberg aber schon wird es im sinne von asthmaticus verwendet: fühsein flaisch geprant ze pulver und daʒ gegeben herzslähtigen läuten in wein ist gar guot. 163, 29.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1873), Bd. IV,II (1877), Sp. 1260, Z. 38.

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Zitationshilfe
„herzschlechtig“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/herzschlechtig>.

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