Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

herzwasser, n.

herzwasser, n.
1)
pericardinus liquor. Nemnich 4, 910; eine feine feuchtigkeit im herzbeutel, die nach dem tode des individuums in wasserform erscheint. Früher aber verstand man darunter die galle, oder auch diejenige mit galle vermengte wässerige substanz, die sich beim erbrechen zeigt: herzwasser, cholera, bilis Maaler 220ᵇ; bilis dicitur humor qui est in folliculo fellis, herzwasser. biliosus, cholericus, dem das herzwasser seer ufstöszt, der geel wasser kotzet. Alb. X 3ᵃ. schweizerisch ist herzwasser das sodbrennen, oder vielmehr eine flüssigkeit, welche bei einem leeren magen durch das erbrechen herausrinnt. Stalder 2, 41; in Appenzell herzawasser. Tobler 265ᵇ.
2)
herzwasser, ein herzstärkendes, künstlich bereitetes wasser, aqua pectoralis, cordialis. Stieler 2444.
3)
herzwasser, mhd. herzewaʒʒer, für trähnen:
mit herzewaʒʒer si dâ twuoc
ir liehten wängel rôsenvar.
K. v. Würzburg Partenopier 7960;
es sollt euch doch die schwere gschicht
herzwasser treiben ausz dem gsicht.
Birk doppelspiler 12.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1873), Bd. IV,II (1877), Sp. 1265, Z. 25.

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Zitationshilfe
„herzwasser“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/herzwasser>.

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