Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

katarrh, m.

katarrh, m.
hauptflusz, flieszender schnupfen, auch krankhafte schleimabsonderung überhaupt (z. b. darm- magenkatarrh), gr. κατάῤῥους, lat. catarrhus, jetzt das herschende wort das auch unters gemeine volk vordringt (gern umgedeutscht in káter, wie schott. catter); catarr schon in einem voc. v. 1521, s. Dief. gl. 106ᶜ; voller strauchen und catarrh. Abele gerichtsh. 1684 2, 83. diesz strauche, mhd. strûche war der deutsche name, überhaupt war die krankheit schon vor dem eindringen des medicinischen fremdworts hinreichend benamt, es hiesz mhd. auch vlôʒe, pfiusel (Mones anz. 6, 344), schweiz. pfnüsel, knüsel, ahd. tampho, altn. quef; vgl. Diefenbach a. a. o. Davon adj. katarrhalisch, katarrhalisches fieber, katarrhalfieber, katarrhalische affection, geläufige ausdrücke des neuen gebildeten deutsch. Schubart schreibt katarrfieber briefe 2, 136. scherzhaft entstellt, im munde eines unwissenden arztes: dasz mir nun gar ein calternarr auf die lumbones gefallen. Riemer pol. maulaffe (1679) 280 cap. 161.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1865), Bd. V (1873), Sp. 273, Z. 63.

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Zitationshilfe
„katarrh“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/katarrh>.

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