Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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keidel, n.

keidel, n.
das dem. zu vorigem.
1)
pfropfreis: darnach (soll man) den schnit und das einstecken oder keidel mit aronwurzel bereiben. Sebiz feldbau 280 u. ö. schweiz. pflanzenstengel, z. b. ein rosmarinkydli Stalder 2, 98 (vgl. schon kydel f. vorhin), es chidli sparz (ein spargelstengel), mejaran Frommann 2, 372ᵇ. ebenso ist ags. cîđ auch surculus.
2)
auch gleich rhein. keitche vorhin: bernisch er gäb eim nit es chidli, nicht das kleinste. Fromm. 2, 372ᵇ. ebenso tirol. ka keidl net Schöpf 309, kärnt. kaidl.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1865), Bd. V (1873), Sp. 440, Z. 38.

keidel, m.

keidel, m.
keil, nur dem südwesten angehörig (s. keil): 15. jh. 'kidel fissarium' Mones anz. 7, 159; cuneus, keil, wecken, keidel. Golius onomast. c. 195 (Frisch 1, 508ᵇ), kydel, weck gemma; es soll auch der abgeebnet zweig (beim pfropfen) in der dicke eben so grosz sein als die hülen, so mit dem zweck oder kidel gemacht ist, darein man in stecken soll. M. Herr feldbau (Straszb. 1545) 89ᵇ; thu als einer der holz hauwet, der musz ie uber ein weil den keidel oder wecken, den er in das holz musz schlagen, spitzen. Keisersberg XV staffeln E 1ᵇ; das man es mit ainem beihel oder keidel nit möcht aufthuͦn. S. Frank ... 47; zuͦ eim harten ast muͦsz man einen harten keidel suͦchen. sprichw. 1, 74ᵃ, 'auf einen groben klotz gehört ein grober keil'; er könte ein keidel machen damit (womit) man das har spielte (spalten könnte). 2, 34ᵃ; ein kleinen keidel oder wecken von buchs .. oder von gutem staal gemacht, damit man den wilden stock möge aufspalten. Sebiz feldbau 325; keidel oder holzwecken. 326. daher verkydeln mit keilen zusammen fügen, Eulensp. c. 62. noch jetzt bernisch chidel holzkeil zum holzspalten Fromm. 2, 372ᵇ. schwäb. ein keitel brot, groszes stück. Schmid 308, wie keil.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1865), Bd. V (1873), Sp. 440, Z. 47.

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Zitationshilfe
„keidel“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/keidel>.

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