Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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schnoppe, m.

schnoppe, m.,
s. schnupfen, m.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1896), Bd. IX (1899), Sp. 1377, Z. 59.

schnoppe, f.

schnoppe, f.
als pflanzenname bei Oken 3, 1052 (becher-, blau-, pflaumen-, zierschnoppen).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1896), Bd. IX (1899), Sp. 1377, Z. 60.

schnuppe, f.

schnuppe, f.
verkohlter abfall vom dochte eines lichtes, einer lampe. die verkohlten theile werden mit der lichtputzschere abgenommen, das heiszt ein licht schnupfen, schnuppen (siehe schnupfen, verb. 1); hiervon abgeleitet die schnuppe: mungere, abe nemen dye snupen Dief. 371ᶜ; daher heiszen einige noch das abgebutzte vom licht die schnuppe. Frisch 2, 217ᵃ, lichtschnuppe Adelung; da hast du schon wieder das pulverhorn bei'm licht, wie leicht kann eine schnuppe herunter fallen. Göthe 15, 68; wo kerzen brennen, gibt's schnuppen. 56, 130; er hatte das licht geputzt. es konnte eine glühende schnuppe aus der schere neben den leuchter unter die papiere gefallen sein. Ludwig 1, 282;
ja manche läst sich kreide schaben,
nimmt schnuppe von dem inselt - licht (um blasz zu werden).
Picander 3, 271;
wie nicht mehr die geweihte schnuppe
der ew'gen lampe sie umstinkt.
Thümmel reise 5 (1794), 463;
mit lichtern, deren hohe schnuppen
räusplinge ganz und gar umpuppen.
Kind 5, 246 (1825);
o du helle hochzeitskerze
mit der langen, schwarzen schnuppe.
Immermann 12, 92 Boxberger.
die md.-nd. form hat sich gänzlich in der schriftsprache eingebürgert, die richtige hochd. gestalt des wortes würde schnupfe sein. lichtschnupfe für das werkzeug, womit das licht geschnupft, geschnuppt wird: ausz holdern macht man abbrechen, liechtschnupffen, und liechtscheren. Agricola sprichw. 749. in hübscher, durchsichtiger übertragung erscheint das wort in sternschnuppe; schnuppe allein in diesem sinne: an dem vaterländischen himmel blieben nur wenige bedeutende sterne, indem er die übrigen alle nur als vorüberfahrende schnuppen behandelte. Göthe 26, 8; lauter reine sterne und keine schnuppe. Rückert (1882) 11, 324; einen stern am firmament mit zwei kleineren nebenschnüppchen. Keller 7, 343;
so geh und werde dann die schnuppe von den sternen.
Zachariä verwandl. 3, 319.
in mitteldeutschen gegenden üblich ist die wendung: es ist mir schnuppe, es ist mir gleichgiltig Jecht 98ᵇ. Kleemann 20ᵃ. Albrecht 205ᵇ. schnuppe im sinne von schlappe nachgewiesen bei Gombert anmerk. u. erg. zu Weigands wörterb. fortsetzung (1877) 15; schnuppe bezeichnet andrerseits in derber sprache rüssel und maul, vergl. Bernd 273; die schnuppe einziehen Wander sprichw.-lex. 4, 309, vergl. schnaupe sp. 1208; übertragen auf einen flicken, den man auf das oberleder eines schuhes setzt Hertel sprachsch. 219; lüderliches weib: dieweil bei uns etliche leichtfertige schnuppen sind und lose fetteln. Horscht geheimn. d. natur (1572) C 6ᵃ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1896), Bd. IX (1899), Sp. 1393, Z. 21.

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schnellseil schoppen
Zitationshilfe
„schnoppe“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/schnoppe>.

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