Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

Es wurden mehrere Einträge zu Ihrer Abfrage gefunden:

schalken, verb.

schalken, verb.,
der älteren sprache angehörig.
1)
intrans., ein schalk sein, sich benehmen wie ein schalk, mhd. schalken. nach schalk 2: wo deine oberkeit schalcken wolt, und nicht einfeltiger meinung, solchen dienst von dir foddern, sondern wolt mit falschen freundlichen worten, solchen dienst der meinung von dir haben, das sie durch dein exempel und dienst, die andern deste bas drücken und dempffen müge. Luther 3, 524ᵇ; wenn er (Jacob) verzagt hette, würde er gelauffen haben, und beseit ausgangen sein, stehet aber still, und wagt sich zum ersten hinan, ob jener (Esau) ja durch gottes verhengnis schalcken wolt, das er forne an der spitzen stünde, ob er möchte die andern retten, setzt sein leben frey dahin, für sein weib und kinder. 4, 184ᵃ; der apostel S. Paulus .. preiset sie (die liebe) mit gantzer gewalt, mit vielen worten 1. Corint. 13 ... die liebe ist langmütig, freundlich, eivert nicht, schalcket nicht. 6, 46ᵃ (οὐ περπερεύεται, so auch in den ersten bibelausgaben; in der von 1545: treibt nicht mutwillen); solcher schmuck und zierde ist nu der, das wir unstrefflich leben, .. das knechte und andere stende so leben, das sie die heilsame lere zieren in allen dingen, womit? da mit, das sie gehorsam seien, nicht untrewlich handlen, noch schalcken. 298ᵃ; sie hat das haus angezündet, und jetzt schalkt sie noch. Pestalozzi Lienh. u. Gertr. (1831) 4, 74;
ze laster und ze schanden
ist ir (der minne) lop gewalken.
swer iezan niht kan schalken,
der sol ouch niht ein minner sîn.
Reinfr. von Braunschweig 16882;
swen ich mit schalken niht wil schalken,
so raten sie ûf mich und legen mir wandel an.
minnes. 3, 90ᵇ Hagen;
die liebe schalcket nicht,
sie denckt an ihre pflicht.
Opitz 3, 107 (nach 1. Corinth. 13, 4).
2)
trans., ahd. scalchen Graff 6, 483, mhd. schelken, schalken.
a)
nach schalk 1, zum schalk, knecht machen: tîen sî îro geedele nimet unde sie scalchet. Notker bei Graff a. a. o.; nach schalk 2, schalk heiszen, bösewicht schelten: und aber die dritten, die noch boshafftiger seind gesin, die hand meine botten gehemmet, sye geschälckt, geschmächt und übel gehandlet, und noch dem selben sye gedötet. Keisersberg post. 3, 96ᵃ;
wer schelkcht die wib und übel spricht,
es wirt in noch gerüwen.
b)
betrügen Lexer mhd. handwb. 2, 643; betrügerisch wegnehmen, unterschlagen, veruntreuen: demselben spitz und exte trager soll der stat paumeister befelhen, das er eigentlich darob sei, das solich spitzen vor der schmiten alspald eigentlichen angeschriben werden, ee und er von danne geet, und das er auch in guter acht hab, wasz und wie vil der sei zu ieder zeit, auf das, das nichtz vergessen oder geschalckt werde. Tucher baumeisterb. 41, 21.
c)
nach schalk 6, zwei stücke holz an einander befestigen, dasz sie sich halten und tragen, dann wie festnageln, befestigen, verbinden überhaupt, besonders nd. ten Doornkaat Koolman 3, 93ᵃ. Jacobsson 3, 547ᵃ. Dähnert 400ᵇ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1892), Bd. VIII (1893), Sp. 2076, Z. 18.

schalken, schälken, verb.

schalken, schälken, verb.
zerhauen, behauen, landschaftlich, bair. schalken, in schalke (scheite) zerhauen, sich schalken, zerspringen Schmeller 2, 412, nd. schälken Jacobsson 3, 547ᵃ, vielleicht eine nebenform zu schalten (s. d.). vgl. auch schalkjahr (statt schaltjahr) und schalte statt schalk Lexer kärnt. wörterb. 213.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 11 (1892), Bd. VIII (1893), Sp. 2076, Z. 74.

scholken, verb.

scholken, verb.,
auch spolken, seemannsausdruck, die see scholkt, schlägt hoch, aber mit geringer kraft gegen das schiff Bobrik 608ᵇ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1896), Bd. IX (1899), Sp. 1453, Z. 7.

Im ¹DWB stöbern

a b c d e f g h i
j k l m n o p q r
s t u v w x y z -
schnellseil schoppen
Zitationshilfe
„scholken“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/scholken>.

Weitere Informationen …


Weitere Informationen zum Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)