Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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schof

schof,
als mundartliche nebenform zu andern wörtern.
1)
nd. form für schaub, bund stroh Campe, s. dieses theil 8, 2294 ff., in nd. mundarten s. Strodtmann 374ᵇ. Richey 235. brem. wb. 4, 667 ff. Schütze 4, 58. Dähnert 411ᵇ. Stürenburg 223ᵃ. ten Doornkaat Koolman 3, 130ᵃ. Woeste 231ᵃ. Klein 2, 140. nd. korrespondenzbl. 10, 43. 13, 46: manipulus ein buschele, so grosz, als es einer in der hand fassen mag, belg. een schoof. Calepin (1570) 904. auch in mitteldeutschen mundarten s. Frommann 6, 18 (in der Eifel), 280, 11 (rheinfränk.); siebenb. schôf, plur. schêf bund stroh oder maisstengel 120. in der nhd. schriftsprache: schoof, m. fascis spicarum garbe, schoofstroh fascis straminis, schoeb Schottel 1407. — so besonders technisch, im wasserbau ein bund stroh oder ried von gewissen besticke Jacobsson 4, 36ᵃ.
2)
in glashütten mehrere kleine glastafeln zusammengebunden oder eine ganz grosze tafel Campe (von 1 ausgehend?).
3)
die aus einer brut entstandenen wilden gänse oder enten, kettenenten Kehrein weidmannsspr. 263. Thüngen waidm. pract. 308; ist ein schoof graugänse noch nicht getrieben und noch nicht beschossen worden. 235; nd. auch en schouf höiner nd. korrespondenzbl. 7, 55.
4)
mundartlich (alemann.) für schaf (s. th. 8, 1992 ff.), so z. b.:
und ain junger, der nit mag nollen,
und ain altsz schof on wollen.
fastn. sp. 695, 9.
5)
ganz unklar ist: ein hennenei galt 9 d. ... zwei schof gab man umbe ein ei, ein bette galt 5 sol. d. städtechron. 8, 53, 12. im glossar wird darin zweifelnd ein getreidemasz vermutet, vgl. schaff 3, theil 8, 2015 und schoff 2; doch würde der sinn zu der ganzen schilderung einer theuerung nicht gut passen. vielleicht hat man also doch an schaf zu denken, das, freilich in Ostfriesland, auch als bez. einer silbermünze vorkommt, siehe schaf 5, c (theil 8, 1998).
6)
schof, n. erdichtung. die altwestgerman. bezeichnung des dichters und der dichtung, vgl. ags. scop, m. dichter, ahd. scof, scopff, scoph, scopf, schof nubila(r) vel poesis, commentum, ludibrium, dazu psalmscof (Isidor 33, 20. 43, 21 Hench), scofleod, scofsanc, schophlîch poeticus, scopphên dichten Graff 6, 454 f.; mhd. schof erdichtung, schofsanc tragedia vel comedia Lexer handwb. 2, 766; schophbuoch, gedichtbuch, schophen dichten 771; zur etymologie vgl. J. Grimm kl. schr. 6, 155, der zusammenhang mit schöpfen und schöffe annimmt. bereits frühmhd. erloschen.
7)
als nebenform zu schief, adj., s. th. 8, 2681: schief aliâ etiam dialecto effertur schef, et schöf, curvatus .. schöfe spitze, cuspis curvata Stieler 1779.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1896), Bd. IX (1899), Sp. 1438, Z. 74.

schofen, verb.

schofen, verb.,
im deichbau, eine alte dossierung eben und glatt machen, abstechen Jacobsson 4, 35ᵃ. Krünitz 147, 604. nebenform zu schaben? vgl. daselbst 2, e, theil 8, 1951.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1896), Bd. IX (1899), Sp. 1440, Z. 73.

schoff, n.

schoff, n.
1)
das spitz zulaufende vordertheil eines Elbkahnes Campe. Bobrik 608ᵇ. vgl. schaft 4, c, ζ, theil 8, 2050.
2)
ein getreidemasz, nebenform zu schaff, s. daselbst 3, theil 8, 2015. Jacobsson 7, 180ᵇ. Krünitz 147, 604:
kein pferd saufft bütten aus, ein schoff voll ist ihm lieber.
Wiedemann gefangensch. mai 56.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 8 (1896), Bd. IX (1899), Sp. 1441, Z. 5.

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Zitationshilfe
„schofen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/schofen>.

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