Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

fürnosse, fürnosz, m.

fürnosse, fürnosz, m.
einer der beim verkaufe eines gutes oder güterstückes ein vorrecht auf dasselbe hat? welcher seine güter wil verpfanden und versetzen, sol dieselben drey sontage nach einander für dem kirchspiel ausbieten freunden und fürnossen. findet sich kein freund oder fürnosse dazu, stehet alsdan dem verpfender frey, mit einem einländischen zu handeln. wenn aber kein aufbietung der güter, so man verpfanden wil, wie obstehet, geschehen, können und mögen die nehesten freunde und beylieger, wann es ihnen geliebet, wieder zu den fürsatzten gütern gelangen und kommen. aus dem Hadeler provinzialrecht bei Haltaus 557. vgl. Scherz 455. oder ist mit Puffendorf, der beilieger als erklärend ansieht, fürnosse als angrenzender nachbar zu nehmen? dann drückte das wort eigentlich den zunächst d. h. unmittelbar (vor den andern) angrenzenden landeigenthümer als genossen aus, wie man auch sonst furchgenosz (s. d.), furchgenosse, sagt.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1871), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 784, Z. 12.

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Zitationshilfe
„furnosse“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/f%C3%BCrnosse>.

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