Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

burschgesell, m.

burschgesell, m.
contubernalis, drückte, eh bursch männlich geworden war, dessen persönlichen begrif aus: bursgesell, oder schlecht geschrieben burszgesell, contubernalis. Dasyp. 311ᶜ. Maaler 83ᵇ. Frischlin nomencl. 469; desgleichen hat auch Jul. Cesar die liebe und gunst seiner kriegsknecht nirgend anders mit erworben, weder allein dadurch, das er sie nicht kriegsknecht, sonder mitgesellen und burschgesellen hat genent. Höniger narrensch. 170; bursgesellen, guͦt gesellen, die auf einer herdstat oder feurstat kochend. Maaler 83ᶜ; bursgesellen seind die, welche, sie gehören sonst under welch fähnlein oder rotten sie wöllen, sich zusammen gesellen, einer so viel geld legt, als der ander, heiszen sie in die burs geschossen, davon sie mit einander zehren, und ihnen kochen lassen oder selbst kochen. ieder under ihnen trägt eine wochen oder tag das geld (heiszt der bursseckel) und kauft ein, was noth thut, also nach dem ein ander. Kirchhof mil. disc. 117; burschgeselle = schulcamerad. Hayneccius drei newe com. 1582 1, 3;
hört ihr Assyrier, hört an ihr pursgesellen.
Opitz 3, 84. geistl. poem. 81;
mit dem, dasz wir einen unserer purschgesellen, so nicht lange säumen wird anhero zu kommen, ein liedlein wollen singen lassen. Harnisch 128. vgl. borsgesell.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1855), Bd. II (1860), Sp. 550, Z. 29.

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Zitationshilfe
„burschgesell“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/burschgesell>.

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