Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

th

th,
es steht
1)
organisch für gr. θ in den lehnwörtern theater, thema, theolog, theorbe, theriak, thron u. s. w.
2)
unorganisch für t (denn die Oberdeutschen haben die alte lingualaspirata th verloren und dafür den affricatadiphthong z, ʒ = ts angenommen), wobei h vor oder nach langem oder gedehntem vocal nur ein dehnungszeichen ist (thun, that, noth = tuhn, taht, noht, wie früher auch geschrieben wurde), ähnlich wie rh (rhat Opitz 1, 159) u. a.; oft dient es zur unterscheidung z. b. von tau und thau, ton und thon u. s. w. die neuere schulorthographie hat zwar viele dieser th ausgemerzt und schreibt tau, teil, tier, turm, not, rat, wert u. s. w., daneben aber that, thal, thor, thun u. s. w., mit welcher halbheit der orthographie nicht gedient ist (hier wurde das anlautende th nach der alten schreibweise beibehalten). vgl. oben theil 1, lviii und H, 3. Weinhold mhd. gr.² § 195. 201 f., al. gr. 170. 173. 176, bair. gr. 144 und Zesen rosenm. 87: die Griechen haben das θ, welches, wan wier es also, wie sie sprechen, und nach der aussprache schreiben solten, so müste man das th gebrauchen, aber weil wier diese aus-sprache des t mit dem h gantz nicht haben, d. i. das t nimmermehr mit einem hauche oder blasen aussprechen, so ist auch das h bei dem t nichts nütze.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1890), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 296, Z. 41.

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teichschleihe thaueisen
Zitationshilfe
„th“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/th>.

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