Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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testament, n.

testament, n.,
spätmhd. und md. testamente, testament aus lat. testamentum.
1)
urkundlicher letzter wille, letztwillige verfügung (vgl. geschäft, vermächtnis): testament oder gescheft, oder letzter wille. statutenbuch (1572) 71ᵃ ff.; ein testament ist anders nichts, dann eine gerechte meinung anders willens von dem, was einer nach seinem tod zu geschehen begert, mit benennung eines erben, dann die erbsatzung ist die haupt- und grundtfest eines testaments. notariatbuch (1588) 11ᵃ; ein testament machen, aufrichten. Nürnb. reform. 175ᵃ ff. (29, 1), setzen Steinhöwel Äsop 350 Österley, stiften Ringwald laut. warh. 409, vollziehen statutenbuch 79ᵃ; ein schriftlich, ein auszgesprochen testament (z. b. eines blinden) notariatbuch 52ᵃ; ungeburliches testament, testamentum inofficiosum 16ᵃ; ein testament anfechten, umstoszen Rädlein 871ᵇ; verachtet man doch eines menschen testament nicht, wenn es bestetiget ist. Gal. 3, 15 (den gefestenten gezeug der menschen. cod. Tepl.); ein testament wird fest durch den tod, anders hat es noch nicht macht, wenn der noch lebet, der es gemacht. Ebr. 9, 17 (der gezeug ist gefestent in dem tode. cod. Tepl.);
(sie hat) nach gebür von ihrem end
ihr testament gemacht behend.
ganskönig Q 8ᵃ;
er schrieb mit starrer hand sein letztes testament.
Kurz prinzessin Pumphia v. 439;
in ermangelung eigener leibeserben die nächsten freunde im testament ordentlich zu bedenken. Weise erzn. 6 neudruck; den ring ... werde ich in mein testament setzen, dasz er nach meinem todt der printzes ... wider geschickt solle werden. Elis. Charl. (1871) 572; die könige hier im landt geben ... nichts an keinem menschen in der welt in ihren testamenten, es ist nicht der brauch. 634; so hintergieng man euch, so zwackte man ihn (Karl) aus eurem testament. Schiller 2, 308 (räuber, schausp. 4, 17). sprichwörtlich:
alles versoffen bis ans end
macht ein richtig testament.
Simrock 549.
zusammensetzungen, z. b. testamentbedingung J. Paul flegelj. 1, 109, -fälscher Stieler 86, -macher statutenbuch 72ᵇ, -öffnung J. Paul flegelj. 1, 32, -sache Stieler 1656. Möser 4, 236, -schreiber Stieler 1922, -zeuge 2615; -testamentserbe 283, -geld Schuppius 801, -vollstrecker Hippel 1, 351; testamentsweis Stieler 2483.
2)
nach kirchenlat. testamentum, der göttliche, durch Christus erneuerte gnadenbund mit den menschen und die schriften desselben (bibel), altes, neues testament, wofür goth. triggva, ahd. mhd. êwa êwe ê, s. neu I, 1, b, α: die tafeln des testaments. Ebr. 9, 4 (des gezeugs cod. Tepl.);
(tragödie) halten aus altem testament.
H. Sachs 10, 288, 8;
darumb uns ouch gezimpt nachzmal,
zuͦ beschirmen alt nüw testament.
Salat verl. sohn v. 45;
das ist mein blut des newen testaments (des newen gezeugs. cod. Tepl., ahd. niwes gewiʒnesses Tatian 160, 2). Matth. 26, 78. Luc. 22, 20; gott, welcher auch uns tüchtig gemacht hat, das ampt zu fuͤren des newen testaments. Cor. 2, 3, 6 (goth. niujaizôs triggvôs); das nuͤw testament ist der nuͤw punt, den Christus mit den glöubigen uffgericht hett und mit seinem bluͦt versiglet. Th. Platter 42 B.; er (Luther) saget auch einmal, ... die schönste auszlegung Mosis, der propheten und psalm, ist das newe testament, ... wie auch das alte testament die grundfeste ist des newen testaments. wenn ich junger were, wolte ich alle wort des newen testaments in Mose und propheten suchen. Mathesius Luther (1621) 142ᵃ;
(offenbarung,) die nirgends würd'ger schöner brennt,
als in dem neuen testament.
Göthe 12, 65 (Faust 1219 Weim.);
ich hett eben noch so vil gelt,
dasz ich koufte ein nüw testament (vgl. testamentlein).
N. Manuel Barbali v. 111;
prof. Schaaf, der ein syrisch testament herausgegeben. Haller tageb. 109 Hirzel.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1890), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 263, Z. 21.

testamenter, m.

testamenter, m.
einer der ein testament macht, testator (vergl. testamentierer, testierer), darnach fem. testamenterin Logau 1, 8, 20 v. 11.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1890), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 264, Z. 25.

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Zitationshilfe
„testament“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/testament>.

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