Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)
2urtheil, n., f.
²urtheil, n., f.,
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judicium, zu ahd. irteilan, mhd. erteilen, nhd. ertheilen, wie urkunde zu erkennen, urlaub zu erlauben, ursprung zu erspringen, urstände zu erstehen u. s. w. (ur- A 1); eigentlich 'das ertheilte', dann von anfang an auf spruch und thätigkeit des richters und der urtheiler (rechtsalterth. 2⁴, 380 ff.) eingeschränkt. das ahd. v. irteilan hat schon die bedeutung judicare (Graff 5, 411) erreicht, indem aus ältern verbindungen wie dômos âdêlian (Heliand 3317; 5257) das object fiel (Paul-Braunes beiträge 43, 366). vgl. ubartailan, -teilida, -teilari judicare, judicium, judex Graff 5, 410 f. im ahd. steht das n. urteili neben dem f. urteilî, urteila (Graff 5, 415; vgl. urteilida; Paul-Braunes beitr. 39, 74); ebenso ist im mhd. urteil, -teile st. n. und f., das f. ist noch frühnhd. häufig und hat sich lange in der rechtsspr. erhalten. Leibniz (d. schr. 1, 484f.) versuchte am ende des 17. jhs. darüber klarheit zu schaffen: sonst sind wohl einige zweifel bey uns vorhanden, darüber ganze länder von einander unterschieden und canzeleyen selbst
gegen canzeleyen streiten, als zum exempel, was für geschlechts das wort urtheil sey. im reiche beym reichshofrath, beym reichscammergerichte und sonst ist u. weiblichen geschlechts und saget man die u.; hingegen in denen obersächsischen gerichten spricht man das u.; die u. hat nicht allein die höchsten gerichte, sondern auch die gröszte zahl vor sich. das u. aber beruft sich auf den sprachgrund oder analogie. dann weil theil nicht weiblichen geschlechtes und ehe gesagt wird das theil als die theil (in singulari), so sollte man meynen, es müszte auch ehe das u. als die u. heiszen. doch der gebrauch ist meister unvorgreifliche gedanken 108; 109. 'durch Wolff, der das wort stets als n. gebraucht, scheint die neutrale form endgültig durchgedrungen zu sein' Piur studien zur sprachlichen würdigung Chr. Wolffs 64, anm. 2. im 18. und 19. jh. kommt das f. noch vereinzelt vor, z. b. bei Angelika Kaufmann in den briefen von und an Klopstock 234 L.; Sanders 2, 1308ᵃ; dann bleibt das n. unbestritten. das wichtigste alte concurrenzwort ist das gleichbedeutende dôm, g. dôms, an. dômr, as., afries., ags. dôm, engl. doom 'urtheil, untergang' (vgl. mhd. tuom rechtsalterth. 2⁴, 356; 397; L. Günther recht und sprache 124 f.); während die nord. sprachen dieses bewahrt haben, dringt vom oberd. süden urtheil vor. grenze und zeit ergeben sich aus der thatsache, dasz urdêli je einmal im Heliand und in den niederfränkischen psalmen vorkommt (Paul-Braune beitr. 43, 366; Frings Germania romana 30; 221). im mnd., mnl., fries. bestehen beide wörter neben einander. das aus dem festländischen westgermanischen entlehnte ags. ordâl ist über afranz. ordalie, mlat. ordalium als ordalie ins nnord. übernommen (Falk-Torp 800; vgl. ordal th. 7, 1316). wenn einmal theil für urtheil vorkommt (rechtsalterth. 2⁴, 356), liegt mechanische kürzung, nicht theil als grundwort zu u. vor; vgl. theilen = urtheilen th. 11, 358, 6; rechtsalterth. 2⁴, 381. die dreisilbige mhd. form die urteile (nom. sing.) findet sich noch bei Arigo decam. 204, 5 K. die nd. und md. form des präfixes (or) erscheint bisweilen auch in der ältern schriftsprache. im gegensatz zu ¹urtheil verkürzt ²urtheil sein präfix (ur- A 2; Paul d. gramm. 1, 163; die schreibung uhr-, eine schrulle des 17. jhs., kann nicht dagegen sprechen; Schottel haubtspr. 255) und entwerthet und unterdrückt den vocal der stammsilbe; vgl. drittel, viertel. urtel schon mhd. (Lexer 2, 2014), mundartlich verbreitet (z. b. Fischer 6, 308; Kuen oberschwäb. wb. 51; Schmitz Eifel 1, 232ᵇ; Gangler luxemb. 461; Hasenclever Wermelskirchen 97); das irrationale e erscheint auch als a (Fischer 6, 308; Österreicher Columella 1, 176; weisth. 1, 26; Christa Trier 209ᵃ); urthel ist noch im 18. und 19. jh. häufig, z. b. Lessing 1, 283 M.; 5, 57 M.; Lichtenberg briefe (1901f.) 1, 50; erklärung der hogarthischen kupferstiche 2, 175; Hippel lebensläufe 2, 70; Bürger 36ᵃ Bohtz; Jean Paul 7/10, 552 H.; Eichhorn staats- u. rechtsgesch. 2³, 459; 460; sehr oft bei Ranke s. w. 1, 38 f.; 1, 62; 1, 129; 1, 225; 3, 138; 31/32, 69 u. s. w.; Storm 4, 158. urtl Lexer 2, 2014; Fischer 6, 308; H. Sachs 10, 36, 5 K.; Aventin 1, 175, 2 L.; Schmeller mundarten Bayerns (1821) 40, 156; Hügel Wien 177. plur.: die menschliche urtheil Grimmelshausen vogelnest 2, 412, 30 Keller; unterschiedene urthel Chr. Thomasius gedanken u. erinnerungen (1720f.) 2, 4; die fürchterlichsten urthel Lessing 1, 283 M.; Bahrdt leben 2, 116; Alexis Roland 1, 84. ein schw. plur. urteiln weisth. 1, 26; drei urteln mecklenburg. landesgrundgesetzlicher erbvergleich (1755) 384. sonst regelmäszig die urtheile.
A.
rechtssprachlich, rechtsalterth. 2⁴, 500 ff. s. das rechtswb. die glossierungen (sententia, judicium; censura, cognitio, conditio, decretum, defensio, dijudicatio, divinatio, examen 5, 414 ff.; gl. 112ᵇ; 168ᶜ; 214ᶜ; 527ᵇ) sind wohl alle im rechtssprachlichen sinne zu verstehen. syn. erkentnis oder u. Hans Pfriem 1098 ndr.; rede und u. b. der liebe (1587) 131ᵈ; u. und vertrag flöhatz 27 ndr.; spruch und u. 1, a 3ᵇ; die stimmen oder urteil sol man wegen, nit zehlen 2, r 3ᵇ. u., abschied, bescheid, erkenntnis, spruch syn. 3, 916. vgl.u. und recht unten I 1. im mhd. meiden Hartmann und das volksepos das wort u. ( 2, 2014).
I.
eigentlich.
1)
wahrspruch, richterliche entscheidung, im strafprocesz wie in civilsachen: dô gebôt der richter mit siner urtail, daʒ man in ir höupter ab schlüege älteste jahrb. der st. Zürich 48; der do derschlecht, der wirt schuldig zuͦ dem urteil (reus erit judicio) erste d. bibel 1, 19, 48 K.; das erkennt der richter mit urteil d. schr. 1, 8, 31; recht und nicht gunst sol in allen urtheilen vorgehen Fr. Wilhelm sprichw.-reg. d d β 72; dasz in den stedten magdeburgisch recht in allen urteln zu ewigen tagen sol gehalten werden hist. rer. prussic. 1, d 4ᵇ;
will einer die güldne praxin exerciren, so musz er canzeleyacta, urtheile, bescheide und solche sachen fleiszig durchgehen soldat (1726) 20; 1, 400 s. unter orlog; das ist ein gezerre, ihr glaubts nicht, bis man den perrücken ein u. vom herzen reiszt 8, 77 W. u. und recht, recht und u. (s. recht III 2 c), regelrechtes richterliches verfahren und darauf beruhende entscheidung: worden sie aber uns mit ordnung des rechten abgesprochen, wo denn mit urtel und mit rechte unser manne verweist werden, dahin zollen und mogen sie sich zu erbschaft und hirschaft eintrechtiglich nach laute des urtels dahin halden (1449) lehnsurk. Schlesiens 1, 402; und on sonder langer bedenken gab er u. und recht, man solt sy beyd auf reder setzen Fortunatus (1509) 152 ndr.; uber den toten körper (Zwinglis) lieszen die funf ort u. und recht gaun, lieszen den körper fuertailen und darnach verbrennen quellen z. gesch. des bauernkriegs 1, 183 Baumann;
liesz auch manchen ehrlichen mann richten ganz unschuldigklich ohn alles urthel auch recht nachtb. 332 B.; b. d. liebe (1587) 132ᵃ; wie der könig B. den richtern in die hände gibt, sie zu tödten, aber die richter auf denselben tag ir kein u. noch recht darzu geben wolten 131ᵈ; dort sollten sie sich entweder gütlich mit dem kaiserlichen fiscus abfinden oder urthel und recht erwarten acta publ. 6, 262 Palm; der kleine umstand, dasz wir nicht zünftig waren, ... brachte uns auf den festungsbau, laut u. und recht auf lebenszeit volksmärchen 1, 65 H.; ich ... sasz ein jahr lang auf der festung, ohne verhör, ohne u. und recht 2, 73; Schubarts gefangenschaft ist ein beispiel von cabinetsjustiz, wenn man anders von justiz sprechen kann, wo selbst die form von u. und recht fehlt Schubarts leben in s. briefen 1, xvi.
stürb er ohn urtheil hin, wer würd ihn nicht beklagen!
trauersp. 25 P.;
dasz man dich henk nach diser zeit,
wie solichs recht und urtheyl geit
K.-G.;
17, 102, 25 a)
veraltetes. in der älteren germanischen gerichtsverfassung war der richter blosz der fragesteller, der vorsitzende, 'das u. war die antwort der schöffen auf die ihnen vom richter gestellte frage' rechtsalterth. 1⁴, 500. die mit der feststellung des urtheils betrauten personen waren die urtheilsfinder, -weiser. von dem einzelnen dinggenossen oder einem ausschusz, den rachimburgen, wurde ein urtheilsvorschlag gemacht, der die zustimmung (vulbort, volge) der dingleute finden muszte.
α)
attribute: gemeines, besamnetes mhd. wb. 2, 2014, unerfolgtes rechtsalterth. 2⁴, 501, volles u. 502; a. a. o.; 6, 308; weisth. 6, 16.
β)
verbale verbindungen: ein u. tuon 5, 415, nemen, machen, vrâgen, vinden, ervinden, eine sache ze oder in u. setzen (vgl. recht III gegen ende), das u. geschieht 2, 2014, ein u. tihten mhd. wb. 3, 23ᵃ, weisen rechtsalterth. 2⁴, 503, 381, schelten, strafen, dingen (appellieren) 502f.; weisth. 6, 118; die u. ziehen in 'zum zweck der appellation vor ein anderes gericht bringen' weist. 1, 31; die u. wird stöszig 'man nimmt es nicht an' 1, 31f. aber frühnhd. und noch später in historischer oder alterthümelnder sprache wirken diese und ähnliche verbindungen nach. z. b.:
die urtail suchen 772, 22 K.; die urteyle gefallen ist decam. 204, 5 K.; das u. pflegen, ein u. besitzen narrenbeschw. 21, 42 ndr., 84, 64 ndr.; wie die urtail gangen was Fortunatus (1509) 152 ndr.; urtl thuen Sterzinger spiele 5, 288; ain recht urtl tichten 8, 211; 501; du schlechst ein u. uber und widder dich selbs (u. slahen rechtsalterth. 2, 381) 17, 1, 434 W.; das u. tragen (wie mnl.), schlieszen 29, 342 W.; 484 W.; 12, 351 W.; th. 9, 702f.; u. erkennen 1, 415 B.; offnen Carolina 94, öffnen georg. 3, 91ᵇ; einem das u. zusprechen chron. v. Kaisheim 211 lit. ver.; in das u. des lesterers fallen 10, 2, 113 W.; dem lesterer ins u. fallen 1. Tim. 3, 6; in das u. des todes fallen weltb. 10ᵇ; ein u. holen bei jemand 6, 122 K.; einem u. heimstellen schwänke 202, 34; zer urteil setzen Berner chron. 67; das u. stellen griech. dramen 2, 128 Dähnhardt; u. hegen trauersp. 125 P.; (1735) 28; ein rechtes u. urtheilen warheit des reiches Jesu Christi (1693) 1, 20; ein u. anstellen georg. 3, 9ᵇ; wer die meiste folge hat (rechtsalterth. 2⁴, 501f.), behält das u. rechtssprichw. 415²; ein u. schöpfen (th. 9, 1540) gerichtshändel 314, finden rechtssprichw. 410²; staats- u. rechtsgesch. 1³, 387; sagt euer u., grafen 1, 96 Bl.;
vgl. th. 8, 2529; ein u. wird rechtskräftig, wenn es durch appellation nicht gestraft (th. 10, 3, 718) ... worden 202, 413.
setz auch recht di urtail dein
fastnachtsp. 1, 785, 31 Keller;
graf, das urtheil musz ich schelten!
Dreizehnlinden (1907) 136;
γ)
viel veraltetes ist in zusammensetzungen mitgeführt. z. b.
so sol auch unser secretarius, was er also für die abhörung der zeugen empfahet, zu ende der rotul schreiben, damit unsere urtheilfassere sich danach in taxandis expensis zu achten haben mügen neue Rostocker gerichtsordnung (1586) 17; Pommerland 3, 390; H. Müller
thränen- und trostquelle (1675) 658; gerichte, bei denen geitz der urtheilfasser und gewinnrichter ist (1679) rosenthal 1180; ein goldverliebter u. letzte rechenschaft (1681) 205; speculum juris metallici (1698) 405; ernsthafte gedanken u. erinn. 1, 51; 2, 93; ungezwungene heimleuchtung (1747) 88; hier hat sich der u. des erkenntnisses ... übereilt 2, 199 E. —
sie werden nicht mehr für die urtheilbänke gefüret und zum tode verurtheilet werden herzpostilla (1613) 2, 531; richterstuel, urteltisch oder urtelbank 1, 862; Hugo Grotius 346; der urtheilsbank des richters opera (1690) 3, 320; vgl. gerichtsbank. —
ausgefertigtes u., abschrift desselben. mhd. urteilbrief 2, 2015; 5, 489; 6, 309; vgl. gerichtsbrief: inventare 63; urteil- und bestettungbrief denkwürdigkeiten 214 A.; von ainem urtlbrief sechzig pfennig landpot in Ober- und Niederbaiern (1516) 21ᵃ; iren urteilbrief und spruchbrief chronik 11; gerichts- und urtheilbrief (1564) rotweilsche hofgerichtsordnung 1ᵇ; für einen urtheilsbrief ... zwelf schilling neue Rostocker gerichtsordnung (1586) 15; das erfolgte urtheil mit kurzer erzählung des verlaufs der sache und der vorgebrachten hauptgründe beider theile wurde sonst nur in wichtigen sachen den partheien in einem von dem richter ausgefertigten urtheilsbriefe mitgetheilt staats- u. rechtsgesch. 3³, 449. urtheilbriefisch: nach urteilbriefeschem styl rhetoric (1493) a 5ᵇ. —
mhd. urteilbuoch 2015, mnl. ordeelboec; vgl. gerichtsbuch, spruchbuch: und aber sich viel und mancherley sachen für meinem stab und gericht ... vermög desz gerichts- und urthelbuchs zugetragen kriegsb. 1, a 3ᵇ; er ... befahl dem D. das urtheil also in das u. einzuschreiben processus juris (1600) 382; schweizerisch protokoll für gerichtliche urtheile und ratschlagb. (s. rathschlag 5) 4, 995; rechtsgesch. (1894) 634; 535. —
vgl. gerichtsfall 1:
—
unuberwunden alles
gerichtz- und urteilvalles
reimchronik 199.
disz ist das urteil, wie es gefelt,
von urteilsfassern ist gestelt
Hans Pfriem 1557 ndr.;
mnl. ordeelvinder: der ... eid erfordert von den urtheilsfindern, dasz sie nach ihrem besten verständnisse sprechen solten 1, 417; staats- u. rechtsgesch. 1³, 221; deichbau (1792) 2, 146; hier jedoch sowohl wie dort waren die gerichtsvorsitzenden während des mittelalters nicht auch zugleich die urteilsfinder forst- u. jagdgesch. 1, 237; hdb. f. heer u. flotte 3, 153. —
requisitio sententiae 1291. dafür auch einfach urteil rechtsgesch. 728²: urkb. d. st. Freiberg i. S. 2, 355;
erznarren 216 ndr.; 6 gr. vor aine urtelsfrage berginformation 1, 11; und wurde über dieses noch selben tag ... eine urthelsfrage an den bisherigen schöppenstuhl geschickt und gefragt, was mit G. zu thun sey gedanken u. erinn. 2, 51. —
sie (d. zwietracht) trug ein grosz gebind von allerley hand
citationes auch mit vielen urtheilsfragen klagen,
rasender Roland 85;
honorarium pro sententiae conceptione 1291; mhd. urteilgelt 2, 1205; mnl. ordeelgelt; bescheidgeld oder u. haubtspr. 506; 2, 271; 6, 310. vgl. sprechgeld: urtheilgelt oder gedächtnuszgelt, das man pfleget von einem urtheil, das gesprochen wirdt, zu geben beheimische landordnung 397; berginformation 1, 237; das urtelgeld im landrechten vor ein haupturtheil soll sein 7 groschen abhandlung von denen in Schlesien üblichen rechten (1738) 1, cap. 15, 41. —
vgl. gerichtshaus: das schau- und urthelshaus lustwald (1657) 2, 237; urtheilhausz schriftlust (1668) 45. —
urtheiler, richter preusz. chron. 2, 603. censor Octavia 2, 374. vgl. gerichtsherr. —
widerrechtlicher und unbescheidener tadel des richterlichen urtheils (Rigaer statuten) rückerinnerungen (1795) 316. —
schöffer, das ist ordner oder auch urtheilsschöpfer oder eidsmänner rechtssprichw. 416². —
zur bildung vgl. mhd. arc-, balt-, kât-, vor-, vürspreche: ein jeder schepf oder urteilsprech Carolina 4; ich setz auch hierinn zuͦ urtheilsprechen alle edelen frawen und junkfrawen, so an meinem hoff seind 1, 52, 4 B. —
mhd. urteilsprecher; 6, 310; noch im 18. jh. erwähnt; sie erschienen im mantel, das schwert an der seite. judex, richter, schultheisz, u., urtheiler syn. g 1ᵃ; judex 450ᵃ; (1716) 339ᵇ. vgl. rechtsprecher: die zwey letsten stuck treffent die urteilsprecher rhetoric (1493) c 5ᵇ; er sol kein u. gelt nemen, dasz er urteil oder nit urteil
narrenschiff 17ᵈ; die richter und u. 19ᵇ; item soll ein jeder schöpf oder u. des peinlichen gerichts dem richter des selben globen und schweren, wie hiernach volgt Carolina 4; der schultheisz mitsampt seinen zugeordneten recht- und urtheilsprechern kriegsb. 1, a 5ᵇ; florileg. 2, 654; das sitzen geziemet allein dem u. gerichtshändel 246; unterricht in der bibl. religion (1764) 209;
übertragen: er ... stellet sich selbst und den menschen für sein eigen hertz und gewissen als einen richter und u. catechismusmilch 1, 282; Noah 2, 499; lieder Sineds 37; ehrwürdige u. und selbsturtheiler antisymb. 1, 395;
—
man hat exempel, dasz die herren urtheilssprecher
bisweilen schlechter sind als mancher arme schächer
37, 278.
und er wird ein weiser richter
heiszen bei dem urtheilsprecher
7, 114.
rechtsalterth. 1⁴, 187 ff.; stab II 8 g θ, i; vgl. gerichtsstab: vom jüngsten gerichte:
vielfach übertragen: da ... die critik auch meistern der poesie den urtheilsstab gebrochen ged. (1735) x 5ᵃ;
Schmolcke trost- und geistr. schr. (1740 ff.) 2, 450;
s. w. 3, 140; 2, 36. —
da sollt ihr, sag ich euch, mit mir
den urthelstab zerbrechen
und den geschlechtern Israels
das recht auf stühlen sprechen
(1735) 49;
die zeiten sind verstoben ...,
da man den urthelstab nach den gesetzen masz
ged. (1731) 1, 412.
brich du der menschen urtheilsstab!
und nimm mich freudig in mein grab!
ged. u. schr. 2, 75;
die liebe bindet ihm (Christus) die hand ...,
sie läszt den urtheilsstab nicht brechen
geb. schr. (1740) 321;
so wird der alten treu der urthelstab gebrochen
ged. (1744) 133;
kaum geht Philander aus, kaum wird Dorinde krank,
so sitzt dein kühnes heer schon auf der richterbank,
und bricht den urthelsstab und sucht mit bunten lügen
die unschuld durchzuziehn, den vorwitz zu vergnügen
ged. (1761) 51;
calculus, c. damnationis niger schwartzstein, u. zum tode. c. absolutionis albus u. zum leben nomencl. (1591) 395; ballote (1616) 393ᵃ; (1669) 403ᵇ; (1711) 1022ᵃ; vgl. rechtsalterth. 2⁴, 604. —
vgl. gerichtsstube:
—
ich musz einst in den rath und staatsgeschäfte kucken
und nach der policei- und urthelstube rucken
lob der geldsucht (1709) 719;
doch weil ...
ein jeder wäscher itzt in urthelstuben springt
ged. (1744) 129.
vgl. urtheilbank, gerichtstisch. oft übertragen:
bey dem urtheltische der liebe Arm. 1, 395ᵃ; poet. zeitvertreib (1695) x 4ᵇ;
—
hier hat der todt gefürt von seinem urtheltisch
den, welcher in der flut ist jämmerlich versunken
poemata 136 ndr.;
da wird ein urtheltisch von weibern aufgericht
(1735) 454;
wie mancher urtheiltisch wird voll und fertig stehn,
dein jetzt in fremder luft geendigtes studiren
theils rühmlich, theils aus hasz durch ohr und mund zu führen
419.
Osnabr. 151: schwerlich würde sich ... ein edelmann ... verurtheilen lassen, ohne urtheilsweiser von seinem stande zu fordern 1, 419; 379; nicht allein ebenbürtige, sondern auch gerichtsgenosse urtheilsweiser 1, 376. —
richterlich festgesetzte strafe (s. zucht III 3): mit darlegung der urtelszucht als 14 kleine mark hist. rerum prussic. 10, a 4ᵃ.
b)
üblich gebliebenes und üblich gewordenes. heute ist das u. 'ein durch vorgängige mündliche verhandlung bedingtes, einen streit erledigendes erkenntnis' (zivilproceszordnung § 272).
α)
attribute: rechtes, unrechtes rechtsalterth. 2⁴, 503; krummes, linkes, wahres, falsches, rechtliches, schnelles, freveles, schweres, wirdiges, greuszliches, strenges, schröckliches, greuliches, nichtiges, mächtiges, gutes, einhelliges, obsiegliches, weises, gerichtliches, rechtskräftiges, schiefes, dunkles, ungewisses, bedingtes, einschränkendes, freisprechendes u. s. w. u. erzählungen aus ad. hss. 25, 4 Keller; fastnachtsp. 2, 1128 K.; Hätzlerin 38; Alsfelder passionssp. 256 Gr.; laienspiegel 99ᵇ; schimpf u. ernst 16 Ö.; 19, 276 W.; 2, 74 ndr.; chron. (1531) 145ᵇ; Judas Nazarei 2 ndr.; 1, 432, 27 K.; fluchspiegel 27; ausg. dicht. (1887) 193; die gelehrten d. verkehrten 457 Kurz; kriegsordnung 23; schr. 467; grillenvertreiber (1670) 20; päckchen satiren (1769) 42; ged. u. inschriften 54; briefe 3, 85; bankgesetz v. 14. märz 1875 § 50; handelsgesetzb. 273, 1; Dreizehnlinden (1907) 329; 202, 414; 432; 441; 431. ein eben, recht, fein u. 19, 414 W.; ein schlecht, frey u. 19, 557 W.; ein scharf offenlich u. Ilias 24ᵃ; das umständliche, höchst motivirte u. IV 29, 40 W. sprichwörtlich: ein klug u. kompt von got 2, h 4ᵃ; unrecht u. trifft den richter florileg. 3, 443; es ist besser ein magerer vergleich als ein fettes u. Pistorius thes. (1715/25) 444; leichte schöppen machen leichte urtheile polit. Jesus Syrach (1740) 38. solche attribute erscheinen dann auch im prädicat, z. b. din urteil ist mir linde mhd. wb. 3, 23ᵃ; wiewol mich ein solch u. schwer und hart bedünkt b. d. liebe (1587) 131ᵈ; seine urteile wurden ... als salomonische bezeichnet 6, 233; das u. ist rechtskräftig geworden, aufgehoben, wurde für nichtig erklärt u. s. f.
β)
von den verbalen verbindungen seien erwähnt: das u. fällen (s. d. 15):
rechtssprichw. 415²; sprechen (rechtsalterth. 2⁴, 381):
über mit dativ: denn da sprechen wir ein u. über unsrem eigenen haupte Reinike fuchs (1650) 154; mit wider:
mit dativ:
aussprechen proverb. 3, 466; lustwald (1657) 1, 63; lesen, vorlesen Sterzinger spiele 1, 301; volksl. 229; verkündigen 14², 42; vgl. das ältere öffnen, offnen; ein u. hinausgeben anstatt bekannt machen österreichisch reise 3, 378; abfassen gesch. d. Deutschen 3, 92; das u. ergeht über einen von den bäuerl. richtern (1580) 550; fällt günstig aus s. w. 1, 59; trifft einen ged. 69; ein u. exeguiren
Endinger judenspiel 73 ndr.; ausführen lustsp. 191 P.; exequiren und vollziehen Sarepta (1571) 217ᵃ; vollstrecken 2, 139 G.; entzwey reiszen ged. 32; annehmen, anerkennen (im internationalen privatrechte), anfechten, begründen, berichtigen, entwerfen, ergänzen, erlassen, niederschreiben, rückgängig machen, zustellen, gegen ein u. berufung einlegen u. s. w.
der gab den richtern vollen gwalt,
urteyl zu feln über sein sun
K.;
2, 127, 10 in einem hui, von stund an,
ists urteil uber jhn gesprochen
Hans Pfriem 505 ndr.;
sonst hätt ich wider ihn das urthel selbst gesprochen
schaubühne 1, 73;
weil es einem hohen gerichte
vorbehalten, dem Nazaräer ein urtheil zu sprechen
Messias 4, 98;
γ)
zusammensetzungen z. b. einerseits anerkenntnis-, ausschlusz-, bei-, belehrungs(informations)-, ehescheidungs-, end-, erläuterungs-, fehl-, grund-, haupt-, mord-, nach-, neben-, procesz-, sach-, straf-, teil-, todes-, versäumnis-, verzichts-, zwischenurtheil. anderseits:
Pegnitzschäferey (1645) 19; Octavia 1, 997; discourse der mahlern 1, 5; 4, 82 G.; 2, 487 E. urtheilsspruch Dädalus (1675) 1, 390; 8, 36 W.; III 10, 289 W.; geist des röm. rechts 3, 1, 34; 14, 94; 2, 397. —
W.; urtheilsverfasser, m.: sententionant, ein u. hwb. f. d. geschäftsführung 2, 423; gedanken u. erinn. 2, 77; kreuz- u. querzüge 2, 245. —
IV 6, 48 δ)
verbindungen mit genitiv und andern bestimmungen. mit gen. subjectivus: nach der schepfen urtaile Nürnberger polizeiordnungen 7 Baader; das u. der geschworenen 14², 52, des gerichts gerichtserfassungsges. 17, 4. mit gen. obj.; der gen. bezeichnet das oder den, worüber das u. gesprochen wird: das u. der groszen huren offenb. 17, 1; ein u. deiner thaten 1, 18; das u. eines unglücklichen anhören 9, 90 jub.-ausg.; der mörder u. 1, 60; das u. der Athener 14, 61 S.; oder der gen. bezeichnet die strafe, auf die erkannt wird: du fellst dannocht über in das u. des tods schiff der penitenz 91ᵃ; engl. comed. 109 Creizenach; heute dafür todesurtheil. u. der verbannung, verwerfung 25, 181 W.; 13, 120 G. vgl.:
sonst kann die erkannte strafe auch im inf. oder abhängigen satz ausgedrückt sein: die gewaltigen ... gaben u., sie zu tödten b. d. liebe (1587) 311ᵈ; dorumb ward das u. gefellt, dasz der landsknecht am leben solte gestraft werden von zäuberern 6;
ein urtheil ist zu sprechen
auf beil und rad und strang
ged. 12.
mein urtheil ward gefällt, ich sollte sterben
Demetrius schr. der Götheges. 9, 10.
2)
verurtheilung, strafe; mnl. wb. 5, 1940, 4; vgl. 1 b δ: hör die urtail von Pilato Keisersberg granatapfel f 2ᵃ; als man ... F. ... absetzte und F. dieses u. für ungerecht
erklärte, ... entstand wieder ein ... aufruhr einsamkeit 2, 374. das sie ... under einem tirannen das u. des tods gelitten haben Dietenberger ob s. Peter zu Rom sei gewesen c 3ᵇ; ich will gern mein u. ausstehen, sagt ein sträfling dies b. gehört dem könig 2, 339. allgemeiner (vgl. II): das u. der abgescheidnen (zu welchem schicksal sie verurtheilt sind) ist allein gott bekannt d. schr. 1, 157.
3)
gerichtsverhandlung, procesz: Absolon der rief zuͦ im einen ieglichen man, der do het gescheft, das er kem zuͦ dem urteyle des kúnigs erste d. bibel 5, 186 K.; der mit dir wil kriegen in dem urteil 1, 21 K.;
herr procurator, ich frage im urtheil zu recht georg. 3, 22ᵇ. veraltet.
ich hab zuͦ Rhom ein urthel verloren
schweiz. schauspiele des 16. jhs. 1, 114, 106 B.;
4)
richterliche entscheidung überhaupt: H. Aunsorg ... nam (in seinem handel mit Putrich) des gerichtes ainen prief, als die urtail gangen was städtechron. 4, 99; so ... wider ain ... closter gehandelt würd oder wider sy endlich sentenz oder u. auszgiengen ... chron. v. Kaisheim 35 lit. ver.; in dem die todeserklärung aussprechenden urtheile bgb. 18, 1.
5)
das letzte u. hat verschiedene bedeutungen. zunächst das definitive u., endurtheil: nach einlauf des letzten urtheils polit. maulaffe (1679) 70; todesurtheil:
an denjenigen, welche ... gefangen worden, wurde ... ohne längern aufschub das letzte u. vollzogen 7, 318 G. das weltgericht: er (gott) würt am letsten urteil sie fragen, wie sie hie getrenkt, gespeiszt und gehalten sein worden narrenschiff 46ᵈ; reformationsflugschr. 1, 243 Clemen.
doch lasz man ihm das volle recht,
eh ihr das letzte urtheil sprecht,
zum drittenmahl herfordern
Reinicke fuchs (1650) 106;
6)
gottesurtheil, urtheile gottes (II 1), ordale. rechtsgesch. 556² ff.; mnl. wb. 5, 1939: die sogenannten urtheile gottes sind ... beybehalten worden gesch. d. Deutschen 1, 548;
das u. des wallenden kessels, des kalten wassers staats- reichs- und kayserhistorie (1721) 1, 138; 139; u. des glühenden eisens; dazu urtheilskampf:
das glück der schlachten ist das urtheil gottes
jungfrau v. Orleans prolog);
13, 186 (aller ausgang ist ein gottes urthel
12, 228 G.;
wie Karl ...
den achten tag zum urtheilskampf bestimmt
Oberon 1, 53.
7)
ganz vereinzelt ist u. für eid gebraucht: wer dar in ... sijnen vynger staich ind valsch oirdel swor, dem veylen die vynger aeff pilgerfahrt 25 lit. ver.; oirdel ist hier rest der verbindung eet ende ordeel doen mnl. wb. 5, 1940, 3; für den widersacher (?): sy ... kam auf den platz ze kempfen mit irs manns urteil spiegel der tugent (1498) h 3ᵃ.
II.
uneigentlich (vielfach an B rührend).
1)
gott, dem h. geiste, der gottheit, dem himmel, der hölle wird ein u. zugeschrieben:
die starke, bibende, verborgene urteil gotz pred. 222, 29 V.; die menschen übel tuͦn und kein gepot gotz nicht halten, kein forcht haben seines urteils decam. 24, 18 K.;
so mus ich mich ... frewen, das gott eyn u. gefellet und die sache gerichtet hat 18, 373 W.; götlich urtheyl 1, 228, 33 K.; 1, 175, 2 L.;
der h. geist das u. spricht insomnis cura 60 ndr.;
gottes, Allahs urteilspruch ged. 52 P.; dram. werke ernster gattung 1, 69;
urtheilfrage, urtheilsplan leichenged. (1680) 95; Rist bei 2, 239. im prägnanten sinne ist gottes u. das jüngste gericht, das weltgericht, die verdammnis: an dem tag des urteils erste d. bibel 1, 36 K.;
bittet gott umb hilf, dann sein urtheil nahet tageb. (1884) 84; tuͦt er das nit, ... so yszt und trinkt er im das urtail schiff der penitenz 50ᵈ; der ... wurde nit komen in die verdamnusz ader yns u. oder gericht 44 ndr.
dû gotis urthêl ist hî dougin,
zi demo suontagi ist su offin
summa theologiae 29, 1 M.-Sch.;
wen ir die sachen hie verziehen
und schon dem richter hie entpfliehen,
so fallt ir gott in syn urteil,
der treit syn recht umb kein gelt feil
narrenbeschw. 21, 51 ndr.;
so hoͤr ich yetz ein ander spil,
das gott ein urteil bsitzen wil
84, 64 ndr.;
wer tod ist, liegt und schläft, bisz gott wird urtheil hegen
trauersp. 221 P.;
o tod, ...
vollstreckst du denn an unsrer zeit
des himmels urtheil stets geschwinder?
ged. (1751) 165;
so feyrlich spricht die gottheit,
wenn sie das urtheil der tugend ausspricht
oden 1, 65 M.-P.;
der urtheilsspruch tönt noch in meiner seele,
den ausgesprochen über mich die hölle
2, 39;
darumb uͤb guͦtz on gleysznerey,
das dich die urteil gotz nit beschrey
darumb doͤrt an dem jungsten gericht
beichtspiegel bei die ält. schr. Geilers v. Kaysersberg 154;
2)
entscheidender ausspruch des concils, des papstes, der kirche, des beichtvaters, der h. schrift, bibel: des conciliums u. bienenkorb 230ᵇ; das er (d. papst) nicht eyn eynig recht u. kan geben ynn geystlichen sachen des gewissens 18, 122 W.;
urteilsweis, adv., als richtschnur eins u. hundert 4, 6ᵃ; mit des beichtvatters urtheil tugendb. (1646) 520.
bibel heyst unser recht,
darnach gerichtet schlecht
und urteyl fallen sol
bei kirchenlied 3, 41;
nun ziehmt es sich, dasz ihr mit uns für urtheil geht,
hin zu der heilgen schrift, in der die warheit steht
Hugo Grotius 388;
3)
in mannigfache verhältnisse wird die vorstellung eines urtheils übertragen.
a)
zunächst in mystischer literatur ist u. 'verurtheilende meinung über den nächsten': diu vünfte regel ist, daʒ der guote mensch alle zît sî in einem güetlichem ernste, als der sich senet nâch liebe. dâ mite enpfliuhet er vil schaden an verlâʒenheit, an îteler vreude, ... an unnützen mæren, an urteilen, an kivelworten ... David v. Augsburg bei myst. 1, 318, 5; u. 'sittliche verurtheilung' pred. 13, 31 V.; in einre wisen eines urteils 'miszbilligenderweise' 41, 23 V.; si sint vol urteils anderre liute 135, 11 V.;
das sie ouch sich selbs on furcht dürfen rechtfertigen, entschuldigen und darüber in gezank sich gegen ander leut legen in hoffart, zorn, hasz, ungedult, urteil und nachreden fallen 1, 24ᵃ Jena; ein aufgeblasen volk ... voller urteyls quelle in der Alemannia 5, 269; voll urteil S. Franck unter unlittig. vgl. urtheilig, -theilisch, urtheilung b. veraltet.
und sindt zuͦ liegen bhendt und ring
ouch sprechent urteil allem ding
narrenbeschw. 233 ndr.;
b)
u. synonym mit recht, gerechtigkeit: daz sy behúten den weg des herren und tun daz recht und daz u. erste d. bibel 3, 95 K.; wa nun christen seind, da ist kain sünd, da ist gerechtigkait und u. 10, 3, 133 W. veraltet.
c)
entscheidung: gib mir ein u. erste d. bibel 5, 170 K. (2. könige 12, 1); welche den verstorbnen mann am liebsten gehabt hat, mit urteyl erklärt wirt weltb. 194ᵇ;
es ist leicht zu vermuthen, schöne Danae, dasz eine apologie aus diesem ton nicht geschickt war, mir ein günstiges u. auszuwirken Agathon 1, 370; N. hatte gebeten, ihm sein urtel (ergebnis seiner werbung) schriftlich zuzusenden lebensläufe 1, 315; ob es blosz ein artiger scherz ... gewesen, dasz der stamm ... den stamm ... durch ... u. und recht gezwungen hätte, buckelig zu seyn ..., lasz ich dahin gestellt seyn kreuz- u. querzüge 1, 11; 5, 128; darauf nannte er mich einen bucklichten flegel, und ich gab ihm zur erhärtung und beweisführung seines urtheils eine ohrfeige erz. 1, 283.
dasz ich nicht mehr leiden wil,
dasz ihr euch zusammen zanket; drumb so schweiget alle still
und nehmt disz zum urtheil an: gleich itzt solt ihr euch versöhnen
2, 68;
Maregilis hat mir das herz gestohlen,
schickt in die facultät
und läst ein urtheil holen
2, 122;
d)
insbesondere das u. des Paris:
das u. des 10, 151 Gr.; als plastische darstellung gesch. der bild. künste 2, 19.
wenn Paris deine braut gesehen,
bevor er jenes urtheil sprach ...
Parnasz (1735) 14;
e)
jemand spricht sich selbst sein u. u. dgl.: hir hat sie ein uurtheil wieder sich gefellet engl. com. 113 Creizenach;
die corporation, die in diesem falle wählt, spricht sich selber ihr u. und bedeckt sich mit schande an J. Grimm briefw. 1, 360. vgl. das menschengeschlecht sitzt über sich selbst zu gericht und arbeitet an seinem letzten urtheilsspruch 10, 265; sinnverwandt ist der veraltete ausdruck in sein (eigenes) u. fallen: solh leut (verstockte abtrünnige) ... fallen in ir aigen urtail 106; anders: got verhengt auch, das inen solichs (zeitliches glück) hüffig zuͦfalt, do mit sy in gröszer u. (unheil; vgl. A I 2) fallen 1, 40 ndr.; wie ein und der ander seinem nächsten fallstricke leget, ihn zu berükken, zu schimpfen, zu fällen, dasz er endlich in sein u. fallen mus, er wandele auch so vorsichtig er immer wolle Butschky Pathmos einführung ):( 3ᵃ.
(das gewissen)
vermöge dessen wir, wenn wir etwas verbrechen,
uns selbst das urtheil sprechen
poet. betrachtungen 1, 63;
du musztest dir dein eigen urtheil sprechen
W.;
9, 37 sprich unbehutsam nicht dein eigen urtheil
Iphigenie 1875;
4)
von literarischer, ästhetischer, wissenschaftlicher kritik, von prüfender beurtheilung menschlicher verhältnisse. vielfach auf C weisend. vgl. nl. oordeelkunde kritik, oordeelkundig kritisch, oordeelkundige kritiker: widder das wuetende u. der Pariser theologisten 8, 295 W.; disz ist fürwar ein recht nottel und u. über alle lutherische schrift und lere wider d. b. Mart. Luth. von dem miszbrauch der messe (1526) cᵇ; es ist aber ein kleiner (triangel) auszumessen und ausz dem selbigen vom groszen auch ein u. anzunemmen bergwerkb. 92; wir werden auch diszfals frembden völkern mit der zeit das u. ablaufen opera 1, vorr. 8ᵃ;
Goropius Becanus ..., welcher nach aller verständigen leute meinung mehr sinnlichkeit als urtheils gehabt unterricht 1, 5; Longins u. von der Odyssea crit. dichtk. 1, 29;
stähle mich mit kraft, den bogen des urteils rüstig zu spannen 4, 128 Schm.; ein kunstrichter zu seyn, nämlich der über kunstwerke zu gericht sitzt und nach recht und gesetz u. spricht, ist etwas ebenso unstatthaftes als unersprieszliches und unerfreuliches Athenäum 1, 147; manchmal machte ich den versuch, eine neue und eigene art (der malerei) zu erfinden, wobei sich aber sogleich herausstellte, dasz ich selbst das u. und die mittel, die ich dazu verwandte, nur Römern verdankte 2, 89; sie werden mir in dieser frage einiges u. zutrauen dürfen polit. reden 4, 138. des auges u. ged. (1892) 66; willkürlichkeit im u. IV 11, 100 W.; die unbestechliche sicherheit des urteils Grabenhäger 1, 23. attribute: auch das schaalste, linkste, hämischte u. 10, 97 M.; die Berliner bibliothek stinkt mich an in ihren theologischen, philosophischen und ästhetischen urtheilen briefe 2, 240 Str.; begründetes, demüthigendstes, gerechtes und gewiszenhaftes, treffendes, männliches, reifes, scheidendes, seichtestes u. dgl. u. Lange gesch. des materialismus XIV; physiognom. fragm. 2, vorr.; Winckelmann 1, viii; 1, 87 H.; rosenmând 200; III 4, 2, 83; 3, 363 S. urtheilsfähigkeit: und so sy also on urtail uffwachszen, wöllen sie andere leren nach irem fürnämen und begryff 1, 20 ndr.; mit irem angebornen u. und verstand ehzuchtb. 117 H.;
sachen, so das u. oder judicium erfordern schr. 729; zweifel in sein u. geben Günderode 1, 109; er findet ihn friedfertig, von gutem u. s. w. 39, anh. 26; ein mann von familie, von welt und u. Fontane I 4, 440; sie ... hat ... eigenes u. 4, 82. kritische überlegung und beurtheilung: ziehns minen rot yn härtzlich und vernünftig u. 1, 16 ndr.; lis es wol und mit u. freiheit der speisen 19 ndr.; winterflucht 111;
es ist nicht möglich, weniger ... u. zu zeigen als diese frommen ... männer 7, 118 W.; 45, 46 W.;
seit sie ihr u. nur ein wenig rühren konnte 3, 179; mythologische wunder ..., welche ... das kritische u. herausforderten literaturgesch. 104. veraltet mit gen. obj.: vom u. und erkäntnüs der langen und kurzen wortglieder Helikon 1, 15; accents u. Spee bei 11 b. d. dicht. 1, 248.
wer nur urtheil fellen
und von schönheit richten kan,
schawe Rosabellen
himmelswerthen zierrath an!
Königsberger dichterkreis 55 ndr.;
dank unsern dichtern! da sich des kritlers ohr,
fern von des urtheils stolze, verhörete
oden 2, 57 M.-P.;
blind und toll sind alle, die da lieben,
und fahren gleich wie du und fallen in den brand
ohn allen vorbedacht, ohn urtheil und verstand
satyr. ged. 94 ndr.;
der argen welt verkehrtes schertzen ...
uns bringt umb urtheil und verstand
Königsberger dichterkreis 4 ndr.;
hättest du phantasie und witz und empfindung und urtheil,
warlich, dir fehlte nicht viel, Wieland und Lessing zu seyn
xenien (schr. d. Götheges. 8) nr. 765;
euch hat die natur gänzlich das urtheil versagt
nr. 333;
das grosze muster weckt nacheiferung
und giebt dem urtheil höhere gesetze
G.;
12, 6
zss.:
erst von Campe verzeichnet. vielleicht ist urtheilsfähigkeit etwas älter: keinen urtheilsfähigen leser schr. 2, 179 Schlesier; köpfe 1, 314 Gr.; wenn leute wie ich hier nicht u. sein können, für wen soll es dann litteraturgeschichte geben? briefw. 3, 377; 1, 83; substantiviert: die urtheilfähigsten an Dahlmann briefw. 2, 317. rechtssprachlich: Schweizer zivilgb. 13; 97. urtheilsfähigkeit, f.: empfindung und u. des sprechenden (1800) 22, 93 S.; sein äuszerer sinn wird dadurch (durch d. brille) mit seiner innern u. auszer gleichgewicht
gesetzt 24, 183 W.; 10, 133; kl. schr. 1, 169; akad. vorträge 3, 32; rechtssprachlich: Schweizer zivilgb. 16. urtheilsunfähig Gotthelf (1855f.) 4, 248,
betrachte diese alte narren dort, welche, damit sie ... bey dem urtheilfälligen frawenzimmer (doch wohl nur 'bei den urtheil fällenden frauen'?) einem jungen mann gleich geachtet wirden, ihre haare und bärte mit schwartzer farbe und bleyinen strählen büffen ges. (1650) 1, 62. —
ein ... kennzeichen eines urtheillosen geschichtherold (1673) c 8ᵃ; das meiste urtheillose frauenzimmer beitr. z. crit. historie 7, 18; 2, 478 E. dafür heute urtheilslos (1829) 6, 95; gesch. aus alter zeit 2, 272; gesch. d. d. dicht. 5, 338; 9, 315; dazu urtheilslosigkeit antisymb. 2, 327; 1, 557 Gr.; ges. schr. 4, 196; br. an s. braut 143. gs. urtheilvoll 16, 101 S.; urtheilsvoll recensionen 369 lit. denkm. —
5)
auch von abstractis aller art heiszt es, sie fällen, sprechen u. s. w. ein u.; z. b. von recht und unrecht, gunst und ungunst, dem schicksal, gesetz, der zeit, eitelkeit, dem ruhm, dünkel, der erfahrung, geschichte u. dgl.: vielleicht hat das unrecht, so ich an meinem herren vater begangen, ein solches u. über mein närrisches vorhaben gesprochen engl. comöd. 88 Creizenach;
lieder Sineds 222; der zeit, der groszen urtheilsfinderin dram. w. ernster gattung 3, 105;
ged. (1745) 36; ged. (1744) 118; aus urtel des verstandes tugendhaft seyn lebensläufe
2, 70; hier nun musz die erfahrung, und nicht die theorie das u. sprechen 3, v;
16, 267 W.; wen sollte es nicht schmerzen, dasz ein hohler tageswahn als u. ... auftritt! IV 25, 225 W.; das gewissen ist parteiisch in der eigenen sache ..., mindestens bald zu streng, bald zu milde in seinen urtheilen volksb. 64; dem u. der geschichte gedanken u. erinn. 2, 123 volksausg.; den urtheilsfassungen der geschichte typen der gesellschaft 2, 41; die verleumdung ist eine falsche urtheilsprecherin gerichtshändel 532; die ungerechten urthelssprüche seiner leidenschaft 6, 111 M.; den urtheilsspruch der natur (den tod) 2, 675 Gr.; der schärfste punkt ihrer (der Nemesis) urtheilswaage 15, 416 S.
kein corpus juris braucht man nicht,
wo gunst und ungunst urthel spricht
E.;
230 euch wird die eitelkeit ein strenges urtheil sprechen
Pathmos iiiᵃ;
mein schicksal, das beyn sternen schwebt,
hat wider mich disz urthel ausgesprochen
Banise 78;
die zeit, die allen dingen
musz ihr letztes urtheil bringen
der grün. jugend überfl. gedanken 139 ndr.;
wenn kein gesetz dir recht und urtheil spricht
poesie der Niedersachsen 3, 66;
und so tritt sie vor den gatten;
er erblickt sie, blick ist urtheil
W.;
3, 11 6)
entscheidendes zeichen, anzeichen, entscheidung. veraltet.
a)
allgemein: will aber nit geachtet werden so nachgültig, das dein edle tochter aim pawren werd, und waist nit, das solich instoszen allen menschen ein urteil bringt deiner armuͦt 1, 25 ndr.; ausz dem urteil seins angesichts chronica (1531) 108ᵃ.
b)
medicinisch-astrologisch: crisis das u. ausz verenderung der krankheit nomenclator (1623) 222; u. in krankheiten crise nelle malatie (1702) 2, 1222ᵃ. allgemein: solcher wunden ist sich nit guͦt anzuͦnemen in curieren, darumb so fleuche und sag u. des todts (fälle das u.: der verwundete stirbt) chirurgia (1539) 65ᵃ. insbes. von den kritischen tagen: die täg, an welchen das u. über die krankheit fallen wirt, dies cretici genant index sanitatis (1539) 7 bei 1, 407ᵃ; urteilender tag krankheitsnamenb. 726ᵇ; vgl. krisis 331ᵇ; dies critici die urtheiltage 223; vgl. mnl. ordeeldach, ordelich; als haben die alten den siebenden tag diem criticum, den urtheilstage über die krankheiten ... benennt septenarius sacer (1627) 5; Pathmos (1677) 427. die kritischen tage werden mit der astrologie in verbindung gebracht: wie hoch erschieszlich seind auch die gestirnen in urtheilfällung deren krankheiten geburtsstundenb. (1570) F f 6ᵇ; ausz den urtheilbüchern dern gestirnkündigen vorr. 4ᵃ; wenn die kuhr nicht auch auf das gestirn mit ein auge schlagen soll, woher denn die urtheil- oder gerichtstäge der herren medicorum ihre quelle genommen lusthaus (1676) 526; urtheilgemerke ebda.
c)
in der wetterkunde: eins ist natürlich ..., als das u. oder anzeig eines regens, so baldt fürhanden von zäuberern (1592) 137; von den urtailen des wetters ausz dem feuer. wenn die feuer plaich sein, bedeut regen wetterbüchl. 10.
7)
bildlicher gebrauch ist sonst wenig entwickelt: ich will dem gottlosen ... lästermaul sein u. so gut hinten auf schreiben, dasz er sich drei tage nicht hinsetzen soll hungerpastor 1, 101.
mehr in ältern zusammensetzungen:
lasz ihn (den glauben) das letzte urtheilschwert ... führen
letzte rechenschaft 1119;
B.
wenn u. das blosze hegen einer ansicht, das aussprechen einer meinung oder überzeugung und einen solchen ausspruch bezeichnet, so ist die in A II einsetzende entwicklung zu ihrem endpunkt gelangt, die rechtssprachliche ausgangsbedeutung ist völlig verflüchtigt. dazu mag gleichbedeutendes lat. judicium beigetragen haben. vgl. mnl. wb. 5, 1940, 3. dieser endpunkt ist in mystischer literatur schon erreicht: dâ von wellent sie (die wahrhaft frommen), daʒ die selben
urteile alle liute von in haben, die sie selbe über sich habent, daʒ sie niemen êre noch hœher ahte denne sie sint in myst. 1, 334 Pfeiffer; etlichú unverstandnú menschen, der rede nit ze ahten ist, ... in verkerlicher wise valsch urteil dar úber wurdin gebende d. schr. 5 B.; er nit priester möcht werden nach menschlichem urteil heiligen leben summerteil (1472) 17ᵇ; das ein armer mensch darf ein u. sprechen uber totum mundum 34, 1, 321 W.; quantum ego opinione auguror nach meiner meinung oder nach meinem urteil 142ᵃ; ich grübelte der ursach nach, warumb doch die menschliche urtheil gemeiniglich so betrüglich wären vogelnest 2, 412 Keller; u. aus den kleideren dichter. versuchgabe (1678) 27; was die salbung zur stunde nothwendig macht, ist über mein u. theol. bedenken (1771) 92; ja, der mensch ist sich in seinen anschauungen und urtheilen nicht immer selbst gleich 47, 10 W.;
ich verachte das u. der menge 3, 459 G.;
ich habe kein u., wies gehen wird briefe 3, 109; darüber darf ich mir ... kein u. erlauben kosmos 1, 275; ein ... sehr dummer brauch, weil er jeder selbstständigen entwickelung des eigenen freien urtheils nur fesseln anlegte 40 jahre 1, 194; er behält sich sein u. vor nationallib. partei 8; das urteil und gerede der leute herauszufordern I 5, 45. urtheilsgeist rhaps. 1, 55. urtheilsweise, f.: eine stockenglische sinnes- und urteilsweise gespr. 8, 73 B. meines urtheils Schweizerchron. 344ᵇ; sat. ged. 37 ndr.; nl. mijns oordeels nl. wb. 11, 90. attribute: gewisz, recht, volkömlichs odder schlislichs, unbesonnenes, schlimmes, übles, reifes, gehässiges, gemeines, schiefes, blindes, aufrichtiges, unbefangenstes, flaches, gewiegtes, gesundes, erleuchtetes u. dgl. u. Terenz (1499) 15ᵃ; (1616) 2, 7 c H.; 18, 456 W.; poemata 6 ndr.; der grün. jugend überfl. gedanken 26 ndr.; Judas 1, 119; ged. 44; röm. gesch. 1, 107; 3, 9 ak. ausg.; 1, 38; 27, 151 S.; IV 27, 119 W.; Godwi 1, 12; d. d. arbeit 11; hist. u. polit. aufsätze 1, 1; briefe (1896) 285; gedanken u. erinn. 2, 219 volksausg. im vergleich, bildlich und persönlich: es geht mit unsern urteilen wie mit unsern uhren. keine geht mit der andern vollkommen gleich, und jeder glaubt doch der seinigen Gellert bei Lipperheide spruchwb.³ 912ᵃ;
das öffentliche u. ist wohl ein kümmerlicher wirth 13 zueignung Gr. u. und vorurtheil (s. d.): das vorurtheil, wie sein name wohl bezeichnet, ist ein u. vor der untersuchung II 2, 18 W.; freylich bin ich dabey ohne u. wie ohne vorurtheil Zelter bei 5, 420; ein u. läszt sich widerlegen, aber niemals ein vorurteil M. v. Ebner-Eschenbach bei Lipperheide spruchwb.³ 953ᵃ; schnellurtheile und vorurtheile der kinder 4, 216 jub.-ausg.
keinen zweifel
ob des entschlusses fühl ich im herzen,
er ist gerecht und ehrenvoll; nur allein
die furcht bedrängt mich eines fremden urtheils
4, 331 W.;
nimm rath von allen, aber spar dein urtheil
Shakespeare 3, 167;
wie sich
die neigung anders wendet, also steigt
und fällt des urtheils wandelbare woge
Maria Stuart 2, 3;
o urtheil, du entflohst zum blöden vieh
Shakespeare 2, 89;
laszt
euer eignes urtheil euren meister seyn
3, 244;
C.
u. im philosophischen sprachgebrauch, besonders im engern sinne der logik.
1)
man hat schon in zusammensetzungen wie urtheils(urtheilungs)kraft, wie sie das 17. jh. bietet, den engern sinn der logik für das erste glied der zssetzung finden wollen,
aber die bed. ist hier eine allgemeinere (s. urtheilskraft 1). Thomasius gebraucht für das logische u. noch stets judicium. auch bei Leibniz, von dem nach studien zur sprachlichen würdigung Chr. Wolffs 63 f. Wolff das wort u. im logischen sinne übernommen haben soll, scheint u. nicht auf den spätern engern gebrauch in der logik beschränkt zu sein, sondern schlüsse mitzubezeichnen: bisher habe von dem theil der bekannten logik geredet, so zur erfindung dienet, nun musz auch von dem theil gedenken, so zum urtheil gehöret ..., und da kommen für die schluszfolgen mitsamt den figuren und arten der schlüsse (1696) d. schr. 1, 381 G.
2)
erst logik (1713) 45 definiert u. als eine verbindung oder eine trennung zweier oder mehrerer begriffe 64: da wir nun in jedem urtheile uns zweyerley vorstellen, nemlich erstlich eine sache und darnach etwas, so ihr zukommt oder nicht zukommet, und über dises entweder die verknüpfung oder trennung der beyden dinge von einander, folgends drey begriffe haben, so pfleget man das u. durch eine verknüpfung oder trennung unterschiedener begriffe zu erklären von gott (1720) 139; urtheile also sind wahr, wenn sie von den begriffen der subjekte keine andere merkmale aussagen, als die in denselben stattfinden (1843) 2, 243; u. ist, wie die logiker sagen, die vorstellung eines verhältnisses zwischen zwei begriffen 2, 134 H.; ein u. ist die vorstellung des verhältnisses verschiedener vorstellungen, sofern sie einen begriff ausmachen 1, 431 H.; 2, 102 H.; wahrheit sowohl als irrthum sind nur im urtheil, d. i. nur in dem verhältnisse des gegenstandes und unserem verstande anzutreffen 2, 276 H.; berühmt ist Kants unterscheidung der analytischen und synthetischen, erläuternden und erweiternden urtheile; auszerdem gibt es allgemeine, theilhafte; bejahende, verneinende; assertorische, problematische, apodiktische, kategorische, hypothetische, disjunctive u. s. w. 202, 375; wie sind synthetische urtheile a priori möglich? 1, 21; gesch. d. materialismus 242; das denken als gesetz der begründung der urtheile 1, 38 Gr.
zusammensetzungen:
anderseits
D.
spuren einer näher an das v. (er)theilen anknüpfenden bed., wie sie im mnl. ordeel 'theilung, austheilung, erbtheilung' (mnl. wb. 5, 1937, 1) vorliegt, sind im d. unsicher. bei flurnamen wie u., am, beim, im, auf dem, in der u., urteilacker, -wiese, urtelengass schwäb. wb. 6, 308 oder bei der bezeichnung urtheilstein 203, 458 wäre derartige bed. zu erwägen. vgl. urtheilung d. —
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 17 (1936), Bd. XI,III (1936), Sp. 2569, Z. 59.
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- teidigen, verb.
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- teidingen, verb.
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- teidingsherr, m.
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- teig, m.
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- teigig, adj.
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- teigrad, n.
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- tel
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- teleskop, n.
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- telken, verb.
- tell
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- telle, f.
- telle, f.
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- tellen, verb.
- teller, m.
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- tellerhammer, m.
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- tellerrechen, m.
- tellerrund, adj.
- tellerrübe, f.
- tellersammlung, f.
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- tellerschleckerisch, adj.
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- tellerschnitzer, m.
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- tellertiefe, f.
- tellertrager, m.
- tellertuch, n.
- tellertüchlein, n.
- tellervertiefung
- tellerwirbel, m.
- telline
- tellmuschel, f.
- temmen, verb.
- temnitz
- temnitz, f.
- tempel, m.
- tempelbau, m.
- tempelberg, m.
- tempelbogen, m.
- tempelbruder, m.
- tempelbäckerei, f.
- tempelchen, n.
- tempeldach, n.
- tempeldichtkunst, f.
- tempeldiener, m.
- tempeldienst, m.
- tempeleis, m.
- tempeleisen, n.
- tempelfeier, f.
- tempelfenster, n.
- tempelflucht, f.
- tempelform, f.
- tempelfrau, f.
- tempelfriede, m.
- tempelgang, m.
- tempelgarten, m.
- tempelgelächter, n.
- tempelgemeinde, f.
- tempelgerät, n.
- tempelgesang, m.
- tempelgesellschaft, f.
- tempelgestalt, f.
- tempelgesäul, n.
- tempelgewölbe, n.
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- tempelhaft, adj.
- tempelhag, m.
- tempelhain, m.
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- tempelharfe, f.
- tempelhaus, n.
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- tempelherr, m.
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- tempelhort, m.
- tempelhöhe, f.
- tempelhüter, m.f.
- tempelhüterin, m.f.
- tempelkerze, f.
- tempelkleinod, n.
- tempelknecht, m.
- tempelkolonie, f.
- tempelkoloss, m.
- tempelleuchter, m.
- tempelluft, f.
- tempelmauer, f.
- tempelmeister, m.
- tempelmusik, f.
- tempeln, verb.
- tempelorden, m.
- tempelpalast, m.
- tempelpfaffe, m.
- tempelpsalm, m.
- tempelrang, m.
- tempelraub, m.
- tempelraum, m.
- tempelreinigung, f.
- tempelritter, m.
- tempelruhm, m.
- tempelruine, f.
- tempelrunde, f.
- tempelräuber, m.
- tempelsaal, m.
- tempelschatz, m.
- tempelschmuck, m.
- tempelschwelle, f.
- tempelschänder, m.
- tempelshöhe, f.
- tempelstadt, f.
- tempelstelle, f.
- tempelstille, f.
- tempelstufe, f.
- tempelsturm, m.
- tempelsäule, f.
- tempelthor, n.
- tempeltreppe, f.
- tempeltrete, f.
- tempeltrümmer, f.
- tempelvorhang, m.
- tempelwacht, f.
- tempelwand, f.
- tempelwart, m.
- tempelweg, m.
- tempelweihe, f.
- tempelwärter, m.
- tempelzelle, f.
- tempelzierde, f.
- tempelzinne, f.
- temper, m.
- temperament, n.
- temperanz, f.
- temperatur, f.
- temperhafen, m.
- temperieren, verb.
- temperiertrank, m.
- temperierung, f.
- tempern
- tempern, verb.
- tempern, verb.
- temperofen, m.
- templeis
- templeis, m.
- templeiser, m.
- templer, m.
- templerei, f.
- templinöl, n.
- templisch, adj.
- tempo, n.
- temporisieren, verb.
- tenakel, n., m.
- tend-
- tendenz, f.
- tender, m.
- tendlein, n.
- tengel
- tengel, m.
- tengeln
- tengeln
- tenglerin, f.
- tenk, adj.
- tenkisch, adj.
- tenklich, adv.
- tenkseitig, adv.
- tenne, f.
- tenne, f.
- tennegras, n.
- tennen, adj.
- tennen, verb.
- tennenbeherrscherin, f.
- tennenboden, m.
- tennenbosz, m.
- tennenbrücke, f.
- tennenhall, m.
- tennenmeister, m.
- tennenpatsche, f.
- tennenraum, m.
- tennenthor, n.
- tennereis, n.
- tennet, f.
- tenngebühn, n.
- tenngras, n.
- tennmark, n.
- tennnagel, m.
- tennröret, n.
- tennschläger, m.
- tennsthor, n.
- tenorieren, verb.
- tenorist, m.
- tensen, verb.
- tent-
- tentieren, verb.
- tenzen, verb.
- tenór, m.
- teppich, m.
- teppichbeet, n.
- teppichbelegt, partic.
- teppichbiene, f.
- teppichboden, m.
- teppichdach, n.
- teppicher, m.
- teppichgemach, n.
- teppichgemähl, n.
- teppichgrund, m.
- teppichgärtnerei, f.
- teppichhang, m.
- teppichmacher, m.
- teppichmotte, f.
- teppichnaht, f.
- teppichnäher, m.
- teppichpfad, m.
- teppichschilderei, f.
- teppichschlange, f.
- teppichstaffierer, m.
- teppichsticker, m.
- teppichstufe, f.
- teppichthür, f.
- teppichwand, f.
- teppichweber, m.
- teppichwerk, n.
- teppichwirken, n.
- teppichwirker, m.
- teppichzelt, n.
- teppichzimmer, n.
- ter, m., f., (auch n.?)
- terebinthe, f.
- term, m.
- termanei
- terme, m.
- termenei
- termenei, f.
- termenieren, verb.
- termer, m.
- termin, m.
- termination, f.
- terminei, f.
- terminieren
- terminieren, verb.
- terminierer, m.
- terminiererin, f.
- terminiersack, m.
- terminlich, adj. und adv.
- terminweise, adv.
- termstein, m.
- terpentin, m.
- terrass
- terrasse, f.
- terrassenhöhe, f.
- terrassenmäszig, f.
- terrassenpyramide, f.
- terrassenweis, f.
- terrassenzinne, f.
- terrassieren, verb.
- terrine, f.
- tersch
- terz, f.
- terz, m.
- terzel, n.
- terzerol, n.
- terzine, f.
- terzrohr
- terzsaite, f.
- terzzeit, f.
- terzétt, n.
- tesack
- tese
- tesseln, verb.
- test
- test, m.
- testament, n.
- testamentalisch, adj.
- testamentarei, f.
- testamentarier, m.
- testamentarisch, adj.
- testamenter, m.
- testamentierer, m.
- testamentlein, n.
- testamentlich, adj.
- testieren, verb.
- testierer, m.
- testkorn
- testkugel
- testschüssel
- teuben
- teuch, f.
- teuche, f.
- teuchel
- teuchel, m.
- teuchel, m.
- teucheln, verb.
- teucher
- teuchsel
- teuchseln, verb.
- teuf, adj.
- teufe
- teufe, f.
- teufel, m.
- teufelantlitz, n.
- teufelaustreiber, m.
- teufelbanner, m.
- teufelbeschwörer, m.
- teufelbeschwörerin, f.
- teufelbuch, n.
- teufelbännig, adj.
- teufelchen, n.
- teufelei, f.
- teufelein, n.
- teufelenzen, verb.
- teufelflüchtig
- teufelfrager, m.
- teufelgeblendet, part.
- teufelgehetzt, part.
- teufelhaft, adj.
- teufelhaftig, adj.
- teufelhaftigkeit, f.
- teufelhaupt, n.
- teufelheit, f.
- teufelholen, n.
- teufelich
- teufelich, adj. und adv.
- teufelin, f.
- teufelisch
- teufelisch, adj. und adv.
- teufelkeller, m.
- teufelkleid, n.
- teufellitteratur, f.
- teufelloch, n.
- teufelmaler, m.
- teufelmäszig, adj. und adv.
- teufeln, verb.
- teufelname, m.
- teufelnis, f., n.
- teufelsaas, n.
- teufelsabbisz, m.
- teufelsablasz, m.
- teufelsaffe, m.
- teufelsaltar, m.
- teufelsamt, n.
- teufelsanbetung, f.
- teufelsangesicht, n.
- teufelsangst, f.
- teufelsanschlag, m.
- teufelsantlitz, n.
- teufelsapfel, m.
- teufelsarbeit, f.
- teufelsart, f.
- teufelsasche, f.
- teufelsauge, n.
- teufelsbad, n.
- teufelsbalg, m.
- teufelsband, n.
- teufelsbange, adj.
- teufelsbanner, m.
- teufelsbannerei, f.
- teufelsbannerin, f.
- teufelsbannig, adj.
- teufelsbannung, f.
- teufelsbart, m.
- teufelsbaum, m.
- teufelsbeere, f.
- teufelsberg, m.
- teufelsbeschwörer, m.
- teufelsbeschwörung, f.
- teufelsbestie, f.
- teufelsbetrieb, m.
- teufelsbetrug, m.
- teufelsbett, n.
- teufelsbild, n.
- teufelsbisz, m.
- teufelsblendwerk, n.
- teufelsblume, f.
- teufelsbock, n.
- teufelsbohne, f.
- teufelsbolz, m.
- teufelsbolzen, m.
- teufelsbraten, m.
- teufelsbraut, f.
- teufelsbrief, m.
- teufelsbrust, f.
- teufelsbrut, f.
- teufelsbrücke, f.
- teufelsbuch, n.
- teufelsbund, m.
- teufelsbursch, m.
- teufelsbündler, m.
- teufelsbündnis, n.
- teufelscheune, f.
- teufelschwarz, adj.
- teufelsdank, m.
- teufelsdarm, m.
- teufelsdiener, m.
- teufelsdienerei, f.
- teufelsdienerin, f.
- teufelsdienst, m.
- teufelsding, n.
- teufelsdings, adv.
- teufelsdorn, m.
- teufelsdraht, m.
- teufelsdreck, m.
- teufelsei, n.
- teufelserscheinung, f.
- teufelsfahrt, f.
- teufelsfarbe, f.
- teufelsfaust, f.
- teufelsfeige, f.
- teufelsfinger, m.
- teufelsfisch, m.
- teufelsfleisch, n.
- teufelsflucht, f.
- teufelsfrager, m.
- teufelsfratze, f.
- teufelsfrau, f.
- teufelsfreund, m.
- teufelsfrucht, f.
- teufelsfuchtel, f.
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- teufelsgedanke, m.
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- teufelsgelegenheit, f.
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- teufelsgenosse, m.
- teufelsgeritten, partic.
- teufelsgeschichte, f.
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- teufelsgeschlecht, n.
- teufelsgeschmeisz, n.
- teufelsgesicht, n.
- teufelsgesinde, n.
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- teufelsgestank, m.
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- teufelsquälung, f.
- teufelsrabe, m.
- teufelsrachen, m.
- teufelsraub, m.
- teufelsrauch, m.
- teufelsreich, n.
- teufelsreise, f.
- teufelsreiter, m.
- teufelsritt, m.
- teufelsrolle, f.
- teufelsrotte, f.
- teufelsränke
- teufelsräthsel, n.
- teufelssame, m.
- teufelsscherg, m.
- teufelsschlacke, f.
- teufelsschlange, f.
- teufelsschlucht, f.
- teufelsschlüssel, m.
- teufelsschmiede, f.
- teufelsschrot, n.
- teufelsseele, f.
- teufelssegen, m.
- teufelsseiche, f.
- teufelsseil, n.
- teufelssinn, m.
- teufelssohn, m.
- teufelsspasz, m.
- teufelsspiel, n.
- teufelsspuk, m.
- teufelsstein
- teufelsstreich, m.
- teufelssünde, f.
- teufelstand, m.
- teufelstanz, m.
- teufelstappe, f.
- teufelstein, m.
- teufelstext, m.
- teufelstheuer, adj.
- teufelsthum, n.
- teufelsthurm, m.
- teufelstisch, m.
- teufelstoll, adj.
- teufelstraube, f.
- teufelstrotz, m.
- teufelstrug, m.
- teufelströdel, m.
- teufelstücke
- teufelsverblendung, f.
- teufelsvers, m.
- teufelsvettel, f.
- teufelsvieh, n.
- teufelsvolk, n.
- teufelswall, m.
- teufelsweg, m.
- teufelswehr, n.
- teufelsweib, n.
- teufelsweit, adj. und adv.
- teufelswerk, n.
- teufelswetter, n.
- teufelswiese, f.
- teufelswild, n.
- teufelswirtschaft, f.
- teufelswisch, m.
- teufelswurz, f.
- teufelszank, m.
- teufelszeit, f.
- teufelszeug, n.
- teufelszeuge, m.
- teufelszofe, f.
- teufelszwirn, m.
- teufelsüchtig, adj.
- teufelthum
- teufelthum, n.
- teufelvoll, adj.
- teufen
- teufen, verb.
- teufenlich
- teufkarte, f.
- teuflein, n.
- teuflerei, f.
- teuflich, adj. und adv.
- teuflichen
- teuflichheit, f.
- teuflichkeit, f.
- teuflin
- teuflin, f.
- teuflisch, adj. und adv.
- teuflist, m.
- teufte, f.
- teul
- teure, f.
- teurung, f.
- teuschen
- teute, f.
- teuten, verb.
- teutsch
- teutsche
- teutschling, m.
- teutschmeister, m.
- texel
- text, m.
- textbestimmung, m.
- textbuch, m.
- textcritik, m.
- textlied, m.
- textsammlung, m.
- textur, f.
- textwort, m.
- th
- thal, n.
- thalab, adv.
- thalabwärts, adv.
- thalauf, adv.
- thalaufwärts, adv.
- thalaus, adv.
- thalbach, m.
- thalbauer, m.
- thalbewohner, m.
- thalbezirk, m.
- thalbildung, f.
- thalbirn, f.
- thalboden, m.
- thalbreite, f.
- thalbruder, m.
- thalbuche, f.
- thalbucht, f.
- thalbusch, m.
- thaldorf, m.
- thaldurchirrend, partic.
- thaldurchschnitten, partic.
- thalebene, f.
- thalein, adv.
- thaleinschnitt, m.
- thalen, verb.
- thalen, verb.
- thalenge, f.
- thaler, m.
- thalergebiet, n.
- thalergelispel, n.
- thalerjurist, m.
- thalerland, n.
- thalerloch, n.
- thalerquelle, f.
- thalersack, m.
- thalersammlung, f.
- thalerschein, m.
- thalerstück, n.
- thalerwährung, f.
- thalesaue, f.
- thalesenge, f.
- thalesflur, f.
- thalesgrund, m.
- thalespfütze, f.
- thalesplan, m.
- thalesschlucht, f.
- thalessteg, m.
- thalesweite, f.
- thalfahrt, f.
- thalfeuchte, f.
- thalflur, f.
- thalflusz, m.
- thalfläche, f.
- thalfurche, f.
- thalgasse, f.
- thalgebirg, n.
- thalgefilde, n.
- thalgegend, f.
- thalgehänge, n.
- thalgelände, n.
- thalgenosse, m.
- thalgericht, n.
- thalgestein, n.
- thalgewinde, n.
- thalgrund, m.
- thalgut, n.
- thalhaft, adj.
- thalhalde, f.
- thalhaldig, adj.
- thalhang, m.f.
- thalhernieder
- thalhinab, adv.
- thalhof, m.
- thalhuhn, n.
- thalhäldig, adj.
- thalhäldigkeit, f.
- thalhänge, m.f.
- thalhängig, adj.
- thalhängigkeit, f.
- thalicht, adj.
- thalkessel, m.
- thalkraut, n.
- thalkreuz, n.
- thalland, n.
- thallandrind, n.
- thalleute
- thallichtung, f.
- thallilie, f.
- thalluft, f.
- thallücke, f.
- thalmann, m.
- thalmenge, f.
- thalmulde, f.
- thalmühle, f.
- thalmündung, f.
- thalnebel, m.
- thalneige, f.
- thalnigel
- thalorden
- thalordnung
- thalpfad, m.
- thalposse
- thalpunkt, m.
- thalrand, m.
- thalring, m.
- thalrinne, f.
- thalschatten, m.
- thalschiff, n.
- thalschlucht, f.
- thalschmied, m.
- thalschwüle, f.
- thalschöne, f.
- thalsee, m.
- thalsenkung, f.
- thalsohle, f.
- thalspalte, f.
- thalstrasze, f.
- thalstrudel, m.
- thalthor, n.
- thaltiefe, f.
- thalung, f.
- thalvogt, m.
- thalvolk, n.
- thalwald, m.
- thalwand, f.
- thalweg, m.
- thalwein, m.
- thalweite, f.
- thalwelle, f.
- thalwiese, f.
- thalwindung, f.
- thalwärts, adv.
- thalzickzack, m., n.
- thalöffnung, f.
- than
- thar
- thara
- that, f.
- thatausübung, f.
- thatbegier, f.
- thatbeginn, m.
- thatbericht, m.
- thatbestand, m.
- thaten, verb.
- thatenahndung, f.
- thatenarm, adj.
- thatenbahn, f.
- thatenberg, m.
- thatenberühmt, adj.
- thatenbild, n.
- thatenbund, m.
- thatenchor, m., n.
- thatendenkmal, n.
- thatendeutungsvoll, adj.
- thatendrang, m.
- thatendurst, m.
- thateneifer, m.
- thatenernst, m.
- thatenerweckend, partic.
- thatenfaden, m.
- thatenfeld, n.
- thatenflug, m.
- thatengesang, m.
- thatengeschichte, f.
- thatenglanz, m.
- thatenglut, f.
- thatengrösze, f.
- thatenheer, n.
- thatenhunger, m.
- thatenkreis, m.
- thatenkräftig, adj.
- thatenkrönung, f.
- thatenleben, n.
- thatenlechzend, part.
- thatenleer, adj.
- thatenlob, n.
- thatenlos, adj.
- thatenlust, f.
- thatenmann, m.
- thatenmensch, m.
- thatenopfer, n.
- thatenpreis, m.
- thatenreich, adj.
- thatenreifend, partic.
- thatenreihe, f.
- thatenreue, f.
- thatenruf, m.
- thatenruhm, m.
- thatenscheu, adj.
- thatenscheu, f.
- thatenschwanger, adj. und adv.
- thatenschwer, adj.
- thatenschwätzer, m.
- thatenselig, adj.
- thatensiegesbahn, f.
- thatenstrenge, f.
- thatenstunde, f.
- thatensturm
- thatenthäter, m.
- thatentumult, m.
- thatenumgeben, partic.
- thatenumringt, partic.
- thatenverkünderin, f.
- thatenversuch, m.
- thatenvetter, m.
- thatenvoll, adj.
- thatenwirrwarr, m., n.
- thatenwonne, f.
- thatenwurf, m.
- thatenzweck, m.
- thatfertig, adj.
- thatfrage, f.
- thatfrau, f.
- thatfreund, m.
- thatfähig, adj.
- thatgefühl, n.
- thatgehalt, m.
- thatgepränge, n.
- thatgeschichte, f.
- thatgeschicklichkeit, f.
- thatgeübt, partic.
- thathandel, m.
- thathandlung, f.
- thatkraft, f.
- thatkundig, adj.
- thatleben, n.
- thatleer
- thatlehre, f.
- thatlos, adj.
- thatlust, f.
- thatläugner
- thatmann, m.
- thatmut, m.
- thatmäszig, adj. und adv.
- thatort, m.
- thatsache, f.
- thatsachenurtheil, n., f.
- thatsatz, m.
- thatscheu, adj.
- thatsinn, m.
- thatsinnig, adj.
- thatsucht, f.
- thatsünde, adj.
- thatumstand, m.
- thatverständigkeit, f.
- thatvoll, adj.
- thatweise, adj.
- thatwirken, n.
- thatwort, n.
- thatzweck, m.
- thatähnlichkeit, f.
- thau, m.
- thaubad, n.
- thaubeere, f.
- thaubefeuchtung, f.
- thaubehalt
- thaubenetzt, partic.
- thaubeperlt, partic.
- thaubesprengt, partic.
- thaubesät, partic.
- thaubeträuft, partic.
- thaubetrübt, partic.
- thaubild, n.
- thaubildung, f.
- thaubogen, m.
- thaudistel, f.
- thauduft, m.
Zitationshilfe
„thatsachenurtheil“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/thatsachenurtheil>.
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