Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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deuchel, däuchel, düchel, teuchel, deichel, tüchel, m.

deuchel, däuchel, düchel, teuchel, deichel, tüchel, m.
röhre, rinne, tubus. das wort scheint denselben ursprung zu haben wie das gleichbedeutende franz. tuyau, roman. tuel und tudel. die letztere form aber kommt überein mit dem altnord. tûda, schwed. tut, dän. tud, niederl. tuit (Diez roman. wörterb. 361) und mag daher erborgt sein. Zu vergleichen ist das mlat. doa doga doha fossa. deuchel war früherhin im südlichen Deutschland gäng und gäbe: häufig war es bei wasserleitungen ein im kern durchbohrter föhrenstamm. wendet er unseglich vil kosten an gelegte brunnenteichel, thürn, kirchen, mauren, heilthumb Frank Chronica 288ᵇ. sunder wär durch sie gangen wie ein wasser durch ein rörlin oder deichel 441ᵃ. duchel tubus Vocab. teut. 1482 bl. 4ᵃ. ein leimin oder irden deuchel tubus bei Dasyp. 251, der bemerkt dasz kleine röhren dieser art sonst in den wänden angebracht wurden, um die wärme in das zimmer oder den rauch hinaus zu leiten 314ᵇ. ferner führt er an deichel mit blei gelötet fistulae applumbatae, brunndeuchel aus forhenholz fistulae pineae das. wasserdolen, wasserdeuchel, wassergruͦben aquagium, aquaeductus 319ᵃ. bei Maaler 93ᵃ der düchel aquaeductus, canalis. das wasser fart durch enge düchel daher. und dann nochmals s. 411ᶜ unter t der tüchel, grundtüchel tubus, cuniculus, fistula, canalis, canaliculus. auszgehölt oder gebort wie ein tüchel tubulatus. durch tüchel cuniculatim. in tüchlens weis, mit aneinander gesetzten tücheln. deuchel, brunnendeuchel Junius 346ᵇ. deuchel tubus, ein ronder (runder) deuchel, brunnendeuchel Calepinus diction. 1498. teuchel canalis, canalis ductilis ausz stain gemacht Schönsleder Ff 5. teuche oder schleuche Stieler 400. teuchel tubus Frischlin 17. deuchel canalis, lignum excavatum in similitudinem cannae, per quod aqua deducitur Henisch 682. teuchel düchel Frisch 2, 369ᵇ. durch hölzerne teuchel oder bleierne und irdene oder von laimen gebachene rör und canäl Sebiz Feldbau 15. dasz der tauw sich in den stengel und durch den wie durch einen teuchel zu der wurzel zeucht Thurneisser Erdgewächse 82. bei Fischart ein paarmal, macheten ihr alsbald ein solch schrecklich restrinctiff verstrengung einpfrengung und verstricktiff dasz es alle brachäcker dabei verdorren und wol neunzig küen hett vergeben mögen. darumb auch alsbald der armen kindbetterin alle deuchel, furen, runsen, klafegen, dolen und riolen verstopfet, opilirt, vernägelt und vermalschlosset gestunden Garg. 104ᵃ. selsam fuszeisen, künstliche meszstäb, unerfauliche deuchel 193ᵇ. in Baiern teuchen, teuchel f. Schmeller 1, 426. in der Schweiz tüchel wasserröhre Tobler 158. aber auch anderwärts, die hölzernen teichel sind bis tief hinunter abgebrannt Kölner zeitung 1854 nr. 123.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1857), Bd. II (1860), Sp. 1036, Z. 18.

teuchel

teuchel,
s. deuchel theil 2, 1036, teichel Drollinger 67.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1890), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 264, Z. 67.

teuchel, m.

teuchel, m.
was düche theil 2, 1488: wenn der teuchel, desgleichen auch hanen und hennen und andere vögel mit ihrem schnabel oder klauen sich pflöcken und kratzen ... vermerken sie, das regen nahe ist. Colerus öcon. 133; vögel welche man schwarze teuchel nennet. ebenda.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1890), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 264, Z. 68.

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Zitationshilfe
„teuchel“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/teuchel>.

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