Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

kleinvater, m.

kleinvater, m.
müszte nach kleinsohn urenkel, kleintochter, kleinneffe der urgroszvater sein (vgl. kleineltern), ich kann es aber nicht finden. Fischart braucht es im nachworte zur 2. ausg. von aller practik groszmutter:
o du kleinvatter aller practich,
was blinzelst lang? ich rath dir, pack dich.
was wolst du unser 'klein groszmutter'
verdringen mit dem lollenbruder?
kloster 8, 662;
das ist aber nur wortspielende umkehr von groszvater in 'aller practicken und pronosticken groszvater', unter welchem titel ein seitenstück zu seiner groszmutter erschienen war (anz. d. germ. mus. 1865 sp. 231), und urgroszvater kann nach den weitern äuszerungen dort am wenigsten gemeint sein. in Sachsen ist das wort unterm volke, besonders bei den bauern noch gewöhnlich, gleichfalls im gegensatz zu groszvater, vom hausvater, 'ist der kleinvater (klêvater) nicht zu hause' fragt z. b. ein kommender; ebenso kléinemùtter (auch schon klêmutter) im gegensatz zu groszmutter (wie sächs. grószemùtter).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1867), Bd. V (1873), Sp. 1132, Z. 16.

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Zitationshilfe
„kleinvater“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/kleinvater>.

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