Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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kläpper, klepper, f.

kläpper, klepper, f.
nebenform zu klapper, wie kläppe zu klappe, kleffe zu klaffe, klöpfen zu klopfen, klächel zu klachel u. s. w. (den ganzen stamm durchzieht diese doppelform weithin durch die verwandten sprachen).
1)
eig., crepitaculum, kläpper Schönsleder, klepper Golius c. 50, Serranus dict. f 1ᵃ, mrh. klepper fusus Dief. 254ᵇ (s. unter klapper 1); streng hd. klepfer s. sp. 901. noch henneb. klepper kinderklapper, auch klappermühle oder hasenklapper in gärten Reinwald 2, 71. auch nd. kleper Schambach 102ᵇ.
2)
wie klapper 3, mrh. klepper schwätzerin Kehrein 228.
3)
merkw. findet sich das wort auch als m., von der siechenklapper, in einem satir. spruch, 'der geldsiech', gedr. Augsb. 1622:
was deut der klepper den du hast
in der linken hand also fast?
Scheibles flieg. bll. 68;
mein guldens schwert nahmen sie mir eben,
den klepper mir dafür han geben
wie einem siechen auf der bahn.
70,
vgl. das beigegebne bild. danach wird sich auch klapper m. in dieser bed. finden, vgl. klapf m. 3 mit der vermuteten bed. klapper.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1867), Bd. V (1873), Sp. 966, Z. 34.

klepper, adj.

klepper, adj.
(Garg. 137ᵇ), s. kleber sp. 1050.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1867), Bd. V (1873), Sp. 1147, Z. 66.

klepper, f., m.

klepper, f. m.
klapper, s. kläpper fem.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1867), Bd. V (1873), Sp. 1147, Z. 67.

klepper, m.

klepper, m.
schwätzer, klopfer, s. kläpper masc.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1867), Bd. V (1873), Sp. 1147, Z. 68.

klepper, m.

klepper, m.
der kernbeiszer. Klein prodr. Lübeck 1750 94, als schweiz. Nemnich 3, 451 (s. unter kirschfink). da er auch kirschknepper, nd. karnbicker heiszt, wird klepper, chlepfer den klang beim beiszen der kerne meinen, also zu kläppen, kläpfen.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1867), Bd. V (1873), Sp. 1147, Z. 69.

klepper, m.

klepper, m.
von pferden und ähnlich von menschen.
1)
von pferden.
a)
urspr. gar nicht mit üblem nebensinn. die zeugnisse beginnen am ende des 15. jh., in Mitteldeutschland, wohin auch die form gehört; im Erfurter Engelmannsbuche z. b. wird der förster angewiesen, für etwaige ritte im dienste sal er des küchenmeisters klepper gebrauchen. Michelsen Mainzer hof in Erfurt 32. die älteste erklärung find ich bei Trochus prompt. Leipz. 1517: manni, mammili, pumiliones sunt, id est minimi equi, kleppher G 6ᵇ, gleich darauf viator ein klepper (wie Dief. 617ᵇ aus einem Straszb. wb. v. 1590). letzteres meint reitpferd im geschäftsleben, wie eben bei Engelmann, die erste angabe stimmt schon zu den späteren begriffsbestimmungen (s. g). von den wbb. gibt es zuerst Maaler 245ᵈ, schon in der md. form: klepper ein zältner, ein ross das im zält gat, asturco, graduarius equus, veretus, tolutarius. bei Frisius ist asturco 'ein zeltner, der im stapf gat' 131ᵇ, veredus 'ein ross mit einem ringen (leichten) kärle auf die eil zefaren gerüst, wie jetz die postross' 1362ᵇ (klepper hat er nicht). danach ist es urspr. ein reitpferd, das einen bestimmten gang geht.
b)
es gab aber eine gangart der klop: (Gargantua lernte) den pasz gahn, den mittelpasz, den trosz, den tritt, den schritt, den trab, den trott, hoflin, den zelter, den klop u. s. w. Fischart Garg. 132ᵇ (1575 P 6ᵃ. 240 Sch.).
c)
daher anfangs auch klöpper: einen guten reitsattel .. auf einen gemeinen gaul (sollen die sattler machen) vor j. gulden j. ort, auf einen gemeinen (d. i. gewöhnlichen) rittling j. guld., auf einen klöpper xviij. groschen. Leipz. stadtordn. 1544 F 3ᵇ, also die geringste art (doch s. u. g); hat er (herzog Moritz) sich eilend auf klöppern mit ungefehrlich 20 pferden zu seinem vater .. begeben. Spalatin bei Mencken 2, 2164ᶜ ('mit 20 pferden' gibt in gewöhnlicher formel die stärke des gefolges an); als aber der junge geselle die kreiden merkete und das er einem andern zum besten den klöpper auf der streu halten solte, schlug er solchen heurat ganz ab. Schütz Preuszen 114, das mädchen für eines andern genusz nehmen; man weisz wol was die pohlnischen klöpper vor kröten sein, wie sie durchgehen (darum entrann der Pole). Chr. Weise kl. leute 196 cap. 19. auch verhochdeutscht klöpfer: dem schreiber auf eim klöpfer entgegen zu reiten. Kirchhof wendunm. 1602 2, 291; wenn ein klöpfer die kalte seich hat. Colerus hausb. (1640) 267. auch klopfer, z. b. in herzog Augusts von Sachsen gratulationsschreiben zu herz. Moritzens hochzeit, Leipz. 28. jan. 1541. noch im 18. jh. wird auch klöpper angegeben, z. b. von Ludwig (s. g). auch nd. klöpper: darumb is hir itz nicht (nichts) to kope, anderst (sonst) wolde ick so vele goldes lenen unde juw einen klöpper kopen. Lüntzel stiftsfehde 34 anm., v. j. 1519.
d)
jener eigne zeltgang, gewiss vom klange der hufe benannt, wie trab, trott, mag aber auch klap geheiszen haben, in einem volksliede des 16. jh. geht der zeltner klip und klap (s. klippklapp, vgl. kläppern 1, b), daher auch kläpper, hd. kläpfer: auf seinen kläpfer, den ihm sein jung neben der ordnung führet, zu sitzen. Kirchhof milit. disc. 113; das ich (auf dem schnellen ritte) meine pferd nit gar erlege (zum erliegen bringe, überreite), werden mir s. f. g. cläpper und knecht aus Cassel zugeben lassen. Schertlin briefe 51; diese beide kläpper, welche hierauf (d. i. zur jagd) allein bestellet (bestimmt). Philander 1650 2, 165; auf einem hurtigen kläpper. Olearius pers. ros. 8, 92. klepper ist aber nichts als anders geschriebenes kläpper.
e)
es ist aber doch auch eine andre auslegung möglich. man behängte nämlich seit der ritterlichen zeit die rosse mit schellen, wie noch theilweis fuhrmannspferde, Bracks voc. erklärt sonipes, bei Altenstaig ein traber, als 'ein reisig ros mit schellen oder mit harnasch behengt' (Dief. 542ᵃ, Lpz. 1491 33ᵇ), und Kilian 244ᵃ gibt das nl. klepper (sonipes, asturco, tolutarius) förmlich auch als 'cheval à clochette', nd. nl. kleppen aber gilt eben auch vom klingen der glocken, schellen. es müssen schon im 16. jh. beide auffassungen im gange gewesen sein.
f)
klepper herscht übrigens schon seit dem 16. jh. vor, auch oberdeutsch, wie klappen, kläppern dort früh ihre hd. nebenformen zurückdrängten; es musz von einem bestimmten md. oder nd. lande im 15. jh. ausgegangen sein als modewort im pferdehandel. die belege zeigen den klepper als reitpferd bestimmter art oder reitpferd überhaupt, auch zu jagd und krieg (vgl. besonders klepperlehen): nun hatt gedachter lantzknecht ein schönen klepper, darauf er dann war geritten kummen. Wickram rollw. 72, 1. 14 (es ist nicht von krieg die rede); leszt .. den knecht seinen klepper halten. Kirchhof wendunm. 68ᵇ; warfen den klepper umb. Garg. 255ᵇ (482 Sch.), tournans bride Rabelais 1, 43; sie halfen dem könig auf einen anderen klepper, da ihm sein leibpferd todt geschossen worden. Wurstisen Bas. chron. (Frisch);
ehe das gras wechst, ists all zu spat,
in des ist der klepper lengst todt.
Gartneri dict. prov. 100ᵃ;
begegnete ihm ein groszer herr, der war hätzen geritten auf einem klepper, hatte zween leithunde, zween strickwinde, so der knecht neben seinem klepper angefahen führete. Philander (1650) 2, 164; (wir wollen) sehen, ob unsere klepper noch das thor finden können. A. Gryphius 1, 820 (Horribil.). noch im 18. jh.: ein guter reitklepper, a courser. Ludwig 1032 (scherzhaft das. ein arcadischer reitklepper, esel); klepper, reitklepper, ist ein pferd mittelmäsziger taille, welches zum reisen, hetzen, baizen u. dgl. gebrauchet wird (folgen genauere angaben, welche racen dazu taugen, auch zelter oder passgänger werden dazu gezählt, darauf) also wird ein pferd, das einen guten landschritt gehet, ein lindes maul hat und nicht scheu ist, vor den besten klepper gehalten. öcon. lex. Lpz. 1731 sp. 1226, deutlich 'reitpferd' zu geschäftszwecken überhaupt;
schon wartet dein die leiter,
mein klepper bringt dich weiter.
Bürger 53ᵃ.
selten als zugpferd: mit dreien kleppern vor eine kleine kutsche gespannt. Schweinichen 1, 84;
der Titan (die sonne) kommt heran,
spannt seine klepper an.
Tscherning (1642) 225;
ein klepper schickt sich nicht wol zum ziehen. Stieler 968. schon 1570 bestimmt eine kais. reiterbestallung, reisig pferd oder rossklepper (s. unter klepperlehen) sollen nicht in wagen gespannt werden (Frisch 1, 522ᵇ).
g)
als wesentlicher begriff wird nämlich raschheit und kleinheit angegeben (letztere schon von Trochus unter a, vgl. den geringern preis des sattels das.), z. b. in Ludwigs teutsch-engl. wb. Lpz. 1716: klepper oder klöpper, ein klein, leicht und schnell pferd, vgl. Stieler 968. dazu stimmen die belege, z. b.: man konte ihm (beim beten) aber auch nicht nachkommen, dann er so schnell nach dem amen eilete, dasz ihn kein postkläpper hätte einholen können. Simpl. 3, 583, das pferd eines postreiters;
ich sasz, entfernt von meines mentors blicken,
auf eines raschen kleppers rücken.
Bürger 104ᵇ;
zäume den hurtigsten klepper im stall und jage nach Hamburg.
Voss id. 1, 107 (leibeig.).
dasz urspr. und hie und da bis jetzt ein scharfbestimmter geschäftsbegriff damit verbunden ist, zeigen die angaben bei Gutzeit 1, 192 aus Livland, wo doppelklepper (oder doppelte klepper), klepper und bauerpferde unterschieden werden; zwei pferde, die vollkommene klepper und nahe (beinahe) doppelklepper sind. das., s. die maszangaben dort. von bestimmter race, z. b. der esthnische klepper (ebenda); hatte er eine stimm als die posaun eines ungerischen ochsens oder italianischen postkleppers. Philander 2, 216;
hab ich von jugend auf nicht auf wilden pferden geritten,
auf dem spanischen gaul und auf dem ungrischen klepper?
Zachariä Phaeton 1, 165;
auf einem arabischen klepper ein zierlicher paladin.
Wieland 4, 13. 152.
h)
sonst ist es im gewöhnlichen gebrauche seit dem 18. jh. entartet (bei Adelung als reitpferd geringerer art), man braucht es mehr geringschätzig (z. b. östr. schlechtes pferd, postklepper Loritza 75ᵃ), oder doch scherzhaft, von einem kleinen pferde oder mit bezug auf geschäftsmäszigen trab: in einer mit zwei ausgemergelten dorfkleppern bespannten kalesche. Wieland 12, 351; der hagre klepper, den er ritt, und die burleske wahl seiner kleidungsstücke. Schiller 711ᵇ;
der anfang gieng ganz gut, das leichtbeschwingte pferd
belebt der (daneben gespannten) klepper schritt.
98ᵇ, Pegasus im joche;
und wenn ich denke ich sitze auf meinem klepper und reite meine pflichtmäszige station ab, auf einmal kriegt die mähre unter mir eine herrliche gestalt, unbezwingliche lust und flügel und geht mit mir davon. Göthe an frau v. Stein 1, 343.
i)
entlehnt böhm. kleperlík (auch schlechtes pferd), russ. kleper'', dän. klepper, kleppert, schwed. klippare, daher wol auch isl. klepphestr kleines pferd.
2)
klepper von menschen,
a)
einer der gern und viel läuft, fem. klepperin, als volksmäszig bei Adelung, ein stadtklepper müsziggänger Schmotther 2, 386, vielleicht nur übertragung des vorigen; doch vgl. kläppern 1, b.
b)
sichern bezug auf das vor. hat es in buschklepper, gleich heckenreiter, buschreiter, vgl. schon mhd. 'Durch den pusch' als gemachter name unter allerlei gesindel Renner 1731, wie noch in Ecksteins richstag der edlen und pauren ein junker Claus durch den busch (kloster 8, 827). das pferd und der reiter könnten darin éinen namen haben, wie ähnlich kaper das schiff und den schiffsführer bezeichnet, auch der postklepper bei Philander 2, 216 vorhin könnte den reiter mit meinen. daher auch buschklöpfer, klöpper (2, 561) wie beim pferde. davon ein verbum:
was müde! ein soldat darf nicht tuckmäusern!
den busch durchkleppert, hinterm zaun gelauert!
Eichendorff krieg den philistern (1824) 94.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1867), Bd. V (1873), Sp. 1147, Z. 73.

kläppern, kleppern

kläppern, kleppern,
nebenform zu klappern, wie kläffen neben klaffen, kläppen neben klappen, auch die kläpper (s. d.) neben klapper u. s. w.; es ist allen drei hauptmundarten eigen, wie klappern, auch mhd. schon bei Megenberg kläppern vom storche 175, 9 ff., kleppern von schmiedearbeit u. ä. 227, 6, sodasz an entlehnung aus dem nd. md. schwer zu denken ist (s. klappern I, c). eigen dän. knäbbre klappern (s. knappen a. e.).
1)
Klappern u. ä.
a)
clatrare, cleppern, md. Dief. 125ᶜ (s. clatria sp. 965 unten); croculare, gloculare (von störchen) klepperen, kleperen das. 159ᵃ. 265ᶜ; stridor zenklepprung 556ᵃ;
da kleppert sich der storke.
Uhland volksl. 682 (das sich wie bei sprach sich u. ä.),
so vom storche noch ostfries. Stürenb. 110ᵇ, auch nl. klepperen;
und kam gangen für den keller (um wein zu holen),
klepperte mit der kanten sehr (um sich zu melden).
Peter Lewe, weimar. jahrb. 6, 457,
treib (über tische) mit dem messer klepperns vil.
Scheit grob. M 3ᵇ;
das klepperen der mühle Garg. 161ᵃ (298 Sch.); die pflasterer, die bis zum letzten augenblicke gekläppert haben, packen ihr werkzeug auf (beim beginn des carnevals in Rom). Göthe 29, 237, das klopfen auf den steinen. noch östr. bair. kleppern (kärnt. besonders vom mühlengeklapper), während klappern da zu fehlen scheint; auch schwäb. (z. b. mit dem thürklopfer), schweiz., hier mit einem dem. klepperlen, z. b. von einem lockeren hufeisen Stalder 2, 106 (vgl. kläpperlen plappern). im md. gebiete, z. b. thür., sächs., gilt es als verkleinertes klappern, z. b. mit den tassen kläppern; s. dazu 3.
b)
kläppernd laufen. so vom trabenden pferde, wie klappern, an klepper angelehnt (s. dort): das klepperen und trappen der rossen, quadrupedans sonitus. Maaler 245ᵈ, er stellt es unter klepper; die reuterei klepperte mit ihren .. pferden über das hohe weingebürg. Abele unordn. 3, 35; ein klepperndes pferd, dessen gang müdigkeit ankündigte, liesz sich vernehmen. Tieck novellenkranz 1, 4. es heiszt ein reiter, ein wagen, ein pferd kläpperte durch die stadt, ein pferd kam hinter uns her gekläppert, besonders vom langsamen trappen wo die einzelnen klappe der hufe hörbar werden (s. 3). Auch von menschen, z. b. wer müde ist kläppert übers pflaster, durch die stadt (minutis gressibus procedere Serz 105ᵇ); ich bin den ganzen tag herumgekläppert (während sonst haben das perf. bildet), vgl.Klepperfusz als personenname am Oberrhein i. j. 1471 Mones anz. 5, 388, der wol einen hinkenden meint (ebenso Blepperfusz das.), s. dazu knappen 6. Aus Posen gibt Bernd 127 kleppern laufen; vgl. nd. kleppen hurtig laufen, nâ kleppen nacheilen, klepperske f. ein weib das sich zu tummeln weisz (brem. wb. 2, 803); studentisch kleppen reiten, eine spritzfahrt machen Vollmann bursch. wb., diesz vielleicht erst von klepper.
c)
in einer besondern anwendung kleppern quirlen, zerquirlen, mit dem rührlöffel schlagen Weigand 1, 594, der es als md. gibt, mrhein. Kehrein 228; es ist aber auch schwäb. (verkleppern verrühren, z. b. eier) Schmid 316, fränkisch Schmeller 2, 360, Reinwald 1, 80 (hier auch klöpern, s. klappern I, d). doch wol vom klappenden anschlagen des quirls an den topf, vgl.: dasz er mit dem stempel im mörser herumb kleppert. gespenst 12.
d)
trans., das wild mit klappern aus dem dickicht treiben: da wird er (der fuchs) gekläppert, wenn er im dickicht steckt. gartenlaube 1858 nr. 23 s. 335ᵃ.
e)
besondere hervorhebung verdient kleppern gleich klimpern, bair. schwäb. schweiz., z. b. mit geld: schlug ihn (den guldenthaler) auf den tisch, dasz es kläpperte. Simpl. 2, 283 (vogeln. 1, 11), vgl. Arnim sp. 973; daher volksm. das kläppert (klimpert) nicht, bringt kein baar geld ein, ist nicht einträglich ( Adelung). vgl. dazu kleppen klingen, läuten unter kläppen, auch klappen klingen sp. 962 unten.
2)
Plappern, wie kläffern, klappern 2: daher entstand viel disputirens, schwetzens und hetzens, tadern und schaderns, kleppern und schnepperen. eselkönig 219; grobe untugende, als da sind schweren, fluchen, afterreden, liegen, triegen, kleppern, unzüchtige wort. Freder lob u. unsch. der frauen (1573); schnatterten, tadderten, kläpperten und schnäbelten zusammen, wie die vögel wann sie dem garn entwischen. Fischart Garg. 149ᵃ, s. dazu klappern II, 2, e. vgl. klätschern.
3)
Ein eigner gebrauch besteht in mitteld. mundarten, für langsam, mehr spielend arbeiten u. ä., sodasz auch hier, wie 1, a a. e., kläppern mit dem umlaut ein verkleinertes klappern darstellt; s. ebenso klippern.
a)
in Sachsen, Thüringen z. b. sagt man: ich hatte nicht lust zum arbeiten und habe nur so ein biszchen gekläppert; am sonntag morgen wird in der werkstatt ein biszchen gekläppert, tändelnd, 'busselnd' gearbeitet, kleine nebenarbeit gemacht. diesz von dem mehr spielenden kleinen klappen des werkzeugs anstatt des entschiednen klangs am werkeltage; man braucht es aber auch von arbeit aller art, s. klappern II, 1, l und das schweiz. täpperen dort, ebenso klempern 2, mrh. klettern, nrh. klötern, knostern, immer mit derselben auffassung. Gleichen ursprung hat vielleicht schweiz. klapen langsam und lässig arbeiten (klâp, klêp f. mädchen das im hauswesen so arbeitet) bei Stalder, vgl. schwed. klaͦpa stümpern, pfuschen, klaͦpare pfuscher, dial. klaͦp m. Rietz 330ᵃ; zur form s. klappern I, d.
b)
ähnlich unpers. von einem handelsgeschäft, einer druckerei u. ä.: es geht nicht gut, es kläppert nur so; von einer einzahlung die gelder gehen langsam ein, es kläppert nur, auch es geht kläpperig, kläpprig (damit), es ist eine kläpperei (in anderem sinne unter 1, e). das kann entlehnt sein von einem wagen der sich mühsam fortbewegt nicht mit jenem zusammenhangenden gerassel, sondern mit einzelnem klappern; auch dieser 'kläppert so hin' und heiszt eine kläpperfuhre, womit man auch überhaupt ein fuhrwerk oder eine fahrt verächtlich bezeichnet; auch eine mühle, die nicht genug wasser oder wind hat, kläppert nur, geht kläpperig und heiszt eine kläppermühle (vgl. klappermühle 1), die einzelnen klappe folgen träge zögernd aufeinander. daher bildlich sich durchkleppern (s. d.), von mühsamem auskommen im leben, es ist auch sächs., thür.
c)
der begriff des kleinen, allmälichen ist auch in kläpperschuld, gewöhnlich im pl. kläpperschulden, schulden die sich nach und nach aus kleinigkeiten sammelten: ich hab alles bezahlt bis uf e paar klepperschulde. E. Streff des burschen heimkehr s. 41 (rheinhessisch); auch thür., sächs., wo aber läpperschulden gewöhnlicher ist, vergl. auch kleckschulden, klitterschulden; nordd. klapperschulden, z. b. märkisch Danneil 102ᵇ. es heiszt auch sein geld verkläppern, in kleinlichem treiben einzeln verthun, wie verklippern, verläppern, verklämpern, verklittern, bair. verschnackeln.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1867), Bd. V (1873), Sp. 975, Z. 1.

kleppern

kleppern,
s. kläppern.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1867), Bd. V (1873), Sp. 1150, Z. 24.

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„kleppern“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/kleppern>.

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