Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

kloder, m.

kloder, m.
macula, pituita.
1)
fleck, kleck: es (das pergament) musz auch suber sein, wann so cloder daruf legen (lägen), so sprech der schreiber 'was sol ich daruf schreiben'? also kann in deim herzen so viel wüster cloder ligen, wüste begierd, wüste gedenk .... das semliche clöder dir in deim sin ligen, das sicht man in dir dick und vil an deinen augen, an deinen geberden. Keisersberg brös. 1, 17ᵇ (Scherz 216).
2)
klumpen schleim aus mund und nase: sie sahe dasz er verspeit was und sein angesicht voller kloder was und mocht es im nicht trücknen. Keisersberg post. 98ᵇ; an einer wand bei dem bet, da man cloder an würfet. brös. 2, 32ᵇ.
3)
zur sicherstellung der form reichen doch die zeugnisse noch nicht, denn in allen stellen könnte kloder, klöder doch auch plur. sein von einem n. klod (klot), wie noch schweiz. ein m. klod, klot schmutzfleck, kotklunker am kleide besteht (Stalder 2, 110), nebst kloten, kloden sudeln, bekloten, bekloden besudeln; die bildung mit -er ist freilich ebenso denkbar nach klater fleck, s. weiter dort.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1867), Bd. V (1873), Sp. 1221, Z. 30.

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Zitationshilfe
„kloder“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/kloder>.

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