Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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kletz

kletz,
klebrig, schmuzig, s. klatz 3, wegen der verwandtschaft klette; ein nachklang des nur einmal bezeugten wortes wahrscheinlich in östr. klötzen ankleben, zusammenkleben, z. b. erdreich klötzet, ist klötzig nach langem regen Höfer 2, 145, was sich freilich mit klotz klosz gemischt hat; er gibt auch östr. klötzen m. schlechte, nichtswerte sache als eig. 'etwas das klötzet, ein kotklunker', doch auch diesz kann zu östr. klötze (s. d.) gehören. aber wenn Loritza 75ᵇ klötzen auch als kleistern angibt, ist das wol nur altes kletzen kleben in östr. aussprache mit ö für umgelautetes, daher hohes e.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1867), Bd. V (1873), Sp. 1157, Z. 1.

kletze, kletzen

kletze, kletzen,
kletzenbrot, kletzenmost, s. klötze.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1867), Bd. V (1873), Sp. 1157, Z. 11.

klötze, kletze, f.

klötze, kletze, f.
gedörrte birne, hutzel, im bair. sprachgebiet, aber mit langem vocal (vermutlich überall trotz des geschriebenen tz), klœzen f. m., klôzen m. Schm. 2, 365, östr. kleuzen das., klötze, kletzen Höfer 2, 145, gledsn Castelli 141, kärnt. kloaze, klaize f. Lexer 161: es hilfet kain kletzen oder zweschpenfreszn, ob ein die wol ansunst die schnell Catharina machn. Schwabe tintenfäszl A 3ᵃ. es gilt auch für gedörrtes obst überhaupt mit birnen darunter, und für geringfügiges ding, in letzterm sinn östr. als masc.; daher wol die scherzhafte beschwörung: seht doch umb hundert kletzen willen, was dieses vor eine schöne hofweis ist. Hans guck in die welt, der berühmte narrenspital 37. es wird in redensarten überhaupt damit viel scherz getrieben, daher wol auch guter kletzen sein, gutes muts: enzwischen solle er guter kletzen sein und mit mir wacker fortessen. M. Abele künstl. unordn. 4, 224. östr. wird einer abgewiesen mit 'ja kletzen!' (id. austr. 85), s. unter kirschkuchen. Schmeller vermutet ursprung von kleuzen, klötzen spalten (s. klosz I, b), weil die gedörrten äpfelschnitten spältlein heiszen und auch die gröszeren birnen zum trocknen gespalten werden; zur entscheidung ist die mhd. form nötig. vgl. klaubirne. Davon klœzenbrot, kletzenbrot brot dessen teig mit gedörrten birnen gemengt ist, besonders zur weihnachtszeit, klözendrucker geizhals (schon Abr. a S. Clara), kloazenmehl zerriebene klôzen Lexer 161, kletzenmost birnenmost Abele gerichtsh. (1684) 2, 137, klötzenscherz m. stück klötzenbrot, klözensuppe oder klözenwasser brühe von gekochten klözen, s. Schmeller, Höfer.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1867), Bd. V (1873), Sp. 1254, Z. 19.

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Zitationshilfe
„kletz“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/kletz>.

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