Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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klitsche, f.

klitsche, f.
1)
fliegenklatsche:
ist man bald mit der klitschen dar,
schlegt dich (fliege), dast an der wand thust kleben.
Eyring 2, 7.
2)
klatschrose: klitsche, papaver erraticum. Dioscorides Quellii (1549) 508. s. klatsche 3.
3)
die schmitze vorn an der peitschenschnur (s. klatsche 1, b), ergibt sich aus rhein. glitsch f. Kehrein 167, s. glitschen unter klitschen.
4)
gleich glatze, wol nur durch verwechselung (vgl. glitze): Agathocles trug einen myrtenkranz um das haupt, damit man die klitsche nicht so sehr sehen solte. J. Guirsfeld hist. rosengebüsche (Nürnb. 1686) 933.
5)
schlesisch, kleines ärmliches landgut, 'besonders auf lehmigem boden'. Weinhold 44ᵃ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1867), Bd. V (1873), Sp. 1211, Z. 48.

klitschen

klitschen,
früher klitzschen, klitzen, ablautend zu klatschen (s. d.), zur bezeichnung eines höheren helleren tons als dieses, wie klicken zu klacken, klippen zu klappen. auch glitschen schlagen wird angegeben, z. b. aus Henneberg Fromm. 3, 134, schon im 15. jh. glitzeln (s. klampern 1), s. auch unter klitsche 3; es ist ebenso bei klatschen, s. d.
1)
es gilt meist von schlägen, eigentlich von dem schall den sie machen: einen auf den backen schlagen dasz es klitscht.
a)
intr. mit den händen klitschen manus complodere Steinbach 1, 874, im 16. jh. auch klitzen (Curtze Waldeck 477ᵃ), wie klatzen die eig. form von klatschen ist:
denn klitzet mit den henden frei.
Hayneccius Hans Pfriem (1603) am schlusz;
darumb das du mit deinen henden geklitschet und mit den füszen gescharret und uber das land Israel von ganzem herzen so hönisch dich gefrewet hast. Ezech. 25, 6; da gieng Bagoa hinein und trat fur den furhang und klitzschet mit den henden (um sich zu melden). Judith 14, 12; darnach wolt ich rhümen und mit henden klitzschen und sagen u. s. w. Luther 3, 342ᵇ; welche in liebe ertrunken sein, klitschen mit den händen wann ein ander tanzet. Olearius pers. baumg. 47 (3, 22);
klitzscht in die hände nicht.
Fleming 637.
b)
trans., einen klitschen, mit der flachen hand, z. b. auf den hindersten Stieler 971, auf die backen Steinb.: neulich hube er mir den rock auf und klitschte mich (auf den hintern, schäkernd). Weise überfl. ged. (1701) 207; so hätte dich die mutter nicht mit der ruthe geklitscht (eben auf den hintern). ders. erzn. 350.
2)
von anderm klatschen.
a)
nasse wäsche klitscht u. dgl., ein durchnäszter ist klitschend nasz (gesprochen klitsch'nnasz), klitschnasz, vgl. klatschen sp. 1013; das wasser in den stiefeln klitscht Bernd Posen 128. vgl. klitschern.
b)
urspr. auch von mehr klappendem klingen, s. klitscher 2.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1867), Bd. V (1873), Sp. 1211, Z. 63.

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Zitationshilfe
„klitschen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/klitschen>.

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