Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)

WDG, 1. Band, 1967

Anstand, der

WDG, 1. Band, 1967
1Anstand, der; -(e)s, Anstände
1. /ohne Pl./ Schicklichkeit, gutes Benehmen: den A. wahren, verletzen; keinen A. haben; umg. jmdm. A. beibringen; der A. erlaubt das nicht; das (er)fordert, verlangt, verbietet (schon) der A.; die Grenzen des Anstandes nicht überschreiten; Sitte und A. lernen; inneren, äußeren A. zeigen; auf A. halten, sehen; etw. aus A. unterlassen; kein Gefühl, keinen Sinn für A. besitzen; das ist gegen den, gegen allen A.; in ihm war auch nicht ein Funken (von) A.; etw. mit A. tun; sich mit A. bewegen, aus einer Affäre ziehen; (im Spiel, Wettkampf) mit A. (Würde, Haltung) verlieren (können) mit A. (gut, ohne sich schämen zu müssen) vor der Kritik bestehen
2. geh. (keinen) A. nehmen (keinen) Anstoß nehmen, (kein) Bedenken haben: er nahm an seinem gebrochenen Deutsch, an ihrem Aufzug keinen A.; er nahm keinen Anstand (zögerte nicht), die Geschichte umherzuerzählen H. Mann 4,440 (Untertan) ; süddt. österr. Beanstandung: Anstände machen, gegen etw. erheben; daß es ja keinen A. gibt!; Habe ich nicht zwölf Jahre unter euch gelebt? … Und es hat keinen Anstand gegeben Werfel Musa Dagh 180; Schwierigkeit: Anstände mit jmdm. bekommen; Wir haben schon die größten Anstände mit ihr gehabt Brecht Die Mutter 9

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Anstand, der

WDG, 1. Band, 1967
2Anstand, der; -(e)s, Anstände
Jägerspr. Ort, an dem der Jäger auf das Wild wartet, Ansitz: auf (den) A. gehen;

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Zitationshilfe
„Anstand“, in: Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (1964–1977), kuratiert und bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/wdg/Anstand>.

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