Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)

WDG, 1. Band, 1967

anschlagen

WDG, 1. Band, 1967
anschlagen(er schlägt an), schlug an, hat angeschlagen/ ist angeschlagen
/vgl. angeschlagen /
1. (etw.) gegen etw. schlagen
a) (hat): [eine Schreibmaschine] bei der das A zu hoch anschlug Remarque Zeit zu leben 340; die Wellen schlagen (an das Ufer) an; Schwimmen die Beckenwand, Bahnbegrenzung mit der Hand berühren: A schlug einen Meter vor B an; Kinderspiel Verstecken mit Anschlagen
b) an etw. heftig anstoßen(ist): er ist mit dem Kopf (an die Wand) angeschlagen;
c) etw. befestigen(hat): e. Holzleiste, Brett a.; Seemannsspr. Ggs. abschlagen: die Segel a.; Bergm. d. Förderwagen, Grubenhund a. (an Seilen, Ketten befestigen)
d) österr. ein Faß anstechen(hat): es ist gerade frisch angeschlagen; Bier a. (anzapfen)
2. /übertr./ etw. öffentlich, zur allgemeinen Information aushängen(hat): e. Plakat, Aufruf a.; etw. steht, ist am Schwarzen Brett angeschlagen
3. (hat): veraltend eine Schußwaffe (auf jmdn., etw.) a. (anlegen, in Anschlag bringen) [er] warf sich mit angeschlagenem Gewehr ihnen entgegen H. Kurz Sonnenwirt 503
4. etw. durch Anschlagen zum Tönen bringen(hat): e. Glocke, Stimmgabel, den Gong a.; etw. auf dem Klavier angeben, erklingen lassen: e. Akkord, Motiv, Thema, das A, die ersten Töne einer Melodie a.; /übertr./ etw. beginnen: einen gütigen, gemäßigten, ernsthaften, scharfen, ironischen Ton, ein anderes Gesprächsthema a.; Da schlug Diederich ein Gelächter an H. Mann 4,197 (Untertan) ; eine scharfe Gangart, ein rascheres Tempo a.;
5. zu tönen beginnen, ertönen(hat)
a) die Glocke schlägt an; die Uhr schlägt (fünfmal) an; den ganzen Tag schlug die Klingel [der Ladentür] an Viebig Tägl. Brot 26
b) /übertr./ geh. [man hörte] eine starke Stimme anschlagen Seghers 1,133 (Gefährten) ; Irgendwo schlug ein Vogel an (sang) I. Seidel Tor 312
c) der Hofhund schlägt an (bellt)
6. etw. schätzen, taxieren(hat): Wie hoch waren noch die Chancen unserer Rettung? Zwölf Prozent schlug man an Feuchtw. Teufel 109; etw. einschätzen: das kann man nicht hoch genug a.; etw. gering a.; so werde ich das Erreichte nicht niedrig anschlagen G. Hauptm. 2,370
7. die gewünschte Wirkung tun(hat): d. Medizin, Landluft schlägt bei ihm (gut) an; die Kur hatte leider nicht angeschlagen;

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Zitationshilfe
„anschlagen“, in: Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (1964–1977), kuratiert und bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/wdg/anschlagen>.

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