Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)

WDG, 1. Band, 1967

angreifen

WDG, 1. Band, 1967
angreifen, griff an, hat angegriffen
/vgl. angegriffen /
1. jmdn., etw. an-, überfallen, gegen jmdn. gewaltsam vorgehen: den Feind in der Flanke, im Rücken, von vorn, die Festung im Sturm a.; die Verbrecher griffen den Polizisten (tätlich) an; Sport den Gegner a.
2. /übertr./ jmds. Standpunkt bestreiten, jmdn. zu widerlegen suchen: (irrige) Meinungen, jmds. Stellungnahme a.; man hat ihn in der Zeitung scharf angegriffen; diese These wurde angegriffen; das Publikum griff den Redner heftig an; ein Testament a. (anfechten)
3. etw. anfassen, berühren: da zog er die Hand zurück, als hätte er glühenden Stahl angegriffen Brod Tycho Brahe 407; /sprichw./ wer Pech angreift, besudelt sich; umg. du kannst gleich mit a. (mithelfen, zupacken) sich a. sich anfühlen: die Wolle greift sich rauh, weich an;
4. etw., jmdn. (be)schädigen: Säure greift das Metall an; dieses Waschmittel greift d. Wäsche, Hände nicht an; starker Kaffee greift das Herz an; die ständige Aufregung greift d. Nerven, Gesundheit an; d. Fieber, lange Bahnfahrt hat mich sehr angegriffen (mitgenommen, angestrengt)
5. (notgedrungen) einen Teil von etw. verbrauchen, etw. anreißen: Vorräte, die letzten Reserven, ein Guthaben, die Ersparnisse, den Notpfennig a.; ein starrköpfiger Eigensinn verbot ihm, dieses … Geld anzugreifen (anzutasten) Fallada Wolf 1,209; er hatte die ihm anvertrauten Gelder angegriffen (veruntreut)

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Zitationshilfe
„angreifen“, in: Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (1964–1977), kuratiert und bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/wdg/angreifen>.

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