Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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gehenk, gehenke, n.

gehenk, gehenke, n.
nebenform zu gehänge, wie henken zu hängen; mhd. gehenkede n. s. Lexer 1, 789, während gehenke unsicher ist (s. unter gehänge 2, a).
1)
vorrichtung zum einhängen, einhenken.
a)
ansa, gehenk (auch kenk, henke) Dief. 36ᶜ, henkel z. b. am topfe.
b)
bänder u. dgl. zu ähnlichem dienst: gehenke, borten, rotulae. Henisch 1437; gehenk an einer infel, tenea. voc. 1482 k 5ᵃ.
c)
besonders gehenk des degens, balteus Aler 869ᵇ, degengehenke, wehrgehenke Steinbach 1, 735; s. gehänge 1, c. auch die schildbänder, riemen:
schweisz wird triefen herab von der brust aufs gehenke des schildes.
Stolberg 11, 62.
2)
als schmuck, angehängtes, hängendes.
a)
gehenk am hals der kinder, bulla. Aler 869ᵇ.
b)
als frauenschmuck Rädlein 336ᵃ (s. u. gehänge 2, c): die diamantene hutschnur und das gehenke sind allein ein zehn oder zwölftausend reichsthaler werth. A. Gryph. 1, 765, Horrib. 13 Br.; ohrgehenke Schuppius 666, halsgehenke, ohrgehenke Steinbach 1, 735; freilich kann auf einem töchterlichen herzen kein schöneres medaillon hängen als das mütterliche, aber Albano glaubte doch heute, das gehenke nehme eine zu breite stelle ein. J. Paul Tit. 3, 22, bildlich.
c)
fruchtgehänge u. ähnl.: eine laue luft flatterte von den zypressenhügeln durch das thal und durch die weingehenke der maulbeerbäume. J. Paul Tit. 4, 67.
3)
wie gehänge 3, b: prepugilium, gehengke. Diefenb. 456ᵃ; exta, das gehenk, läber, herz und lung. Dasvp. 288ᶜ. 291ᵃ; Galenus will, wie das gehenk und kutteln im affen wie in dem menschen gelägen (sei). Forer thierb. 1ᵃ; hat einen groszen magen mit viel gehenk. fischb. 16ᵃ; gehe zum hirten, heisze dir ein lämblin geben und koche uns das gehenk oder gereusch. wegkürzer 14; da waren vollauf kuttelfleck, kopf und krös, uter, gehenk sampt den netzen und börsel. Garg. 81ᵃ (Sch. 138); schafgehenk oder die lungen ... ist ein sondere arzenei. Sebiz 142; gehenk im leib, exta. Schönsleder T 4ᵃ, gelünge, gebüd Aler 869ᵇ, das gebüd eine cöln. nebenform und willkommene bestärkung von gebütte, s. d.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1880), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2476, Z. 11.

gehenk, gehenke, n.

gehenk, gehenke, n.
nebenform zu gehänge, wie henken zu hängen; mhd. gehenkede n. s. Lexer 1, 789, während gehenke unsicher ist (s. unter gehänge 2, a).
1)
vorrichtung zum einhängen, einhenken.
a)
ansa, gehenk (auch kenk, henke) Dief. 36ᶜ, henkel z. b. am topfe.
b)
bänder u. dgl. zu ähnlichem dienst: gehenke, borten, rotulae. Henisch 1437; gehenk an einer infel, tenea. voc. 1482 k 5ᵃ.
c)
besonders gehenk des degens, balteus Aler 869ᵇ, degengehenke, wehrgehenke Steinbach 1, 735; s. gehänge 1, c. auch die schildbänder, riemen:
schweisz wird triefen herab von der brust aufs gehenke des schildes.
Stolberg 11, 62.
2)
als schmuck, angehängtes, hängendes.
a)
gehenk am hals der kinder, bulla. Aler 869ᵇ.
b)
als frauenschmuck Rädlein 336ᵃ (s. u. gehänge 2, c): die diamantene hutschnur und das gehenke sind allein ein zehn oder zwölftausend reichsthaler werth. A. Gryph. 1, 765, Horrib. 13 Br.; ohrgehenke Schuppius 666, halsgehenke, ohrgehenke Steinbach 1, 735; freilich kann auf einem töchterlichen herzen kein schöneres medaillon hängen als das mütterliche, aber Albano glaubte doch heute, das gehenke nehme eine zu breite stelle ein. J. Paul Tit. 3, 22, bildlich.
c)
fruchtgehänge u. ähnl.: eine laue luft flatterte von den zypressenhügeln durch das thal und durch die weingehenke der maulbeerbäume. J. Paul Tit. 4, 67.
3)
wie gehänge 3, b: prepugilium, gehengke. Diefenb. 456ᵃ; exta, das gehenk, läber, herz und lung. Dasvp. 288ᶜ. 291ᵃ; Galenus will, wie das gehenk und kutteln im affen wie in dem menschen gelägen (sei). Forer thierb. 1ᵃ; hat einen groszen magen mit viel gehenk. fischb. 16ᵃ; gehe zum hirten, heisze dir ein lämblin geben und koche uns das gehenk oder gereusch. wegkürzer 14; da waren vollauf kuttelfleck, kopf und krös, uter, gehenk sampt den netzen und börsel. Garg. 81ᵃ (Sch. 138); schafgehenk oder die lungen ... ist ein sondere arzenei. Sebiz 142; gehenk im leib, exta. Schönsleder T 4ᵃ, gelünge, gebüd Aler 869ᵇ, das gebüd eine cöln. nebenform und willkommene bestärkung von gebütte, s. d.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1880), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2476, Z. 11.

verhenken, verb.

verhenken, verb.
zu hängen, nebenform zu verhängen; über den ursprung des wortes s. theil 4², 441. 988: sein augen auch verhenckt dermaszen, das er sich nit umbsehen kund. Wickram pilg. Q 2, 58; wie vil sind deren so mit verhencktem zaum dem tod entgegen lauffen. vorred A 3; ein aff in eim purpur heiszt ein schalk in der haut, ein narr in einem schönen kleid, der den ansehenden vil anzeigt und verheist, da nicht hinder ist, als ein huͦer in einem verhenckten wagen. Frank lob der thorheit 4ᵇ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1889), Bd. XII,I (1956), Sp. 561, Z. 68.

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Zitationshilfe
„gehenk“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/gehenk>.

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