Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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gei, gey

gei, gey
gleich gäu, s. unter gau.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1881), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2558, Z. 26.

gei, f.

gei, f.
seemännisch, das segel in die gei setzen, mittels der geitaue zusammenziehen, aber noch nicht fest schnüren (geien), auch das segel hängt in der gei; s. unter geien. dän. gi, gie ist eine vorrichtung zum aufwinden, deutsch gien f., nl. gijblok oder geiblok.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1881), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2558, Z. 27.

geid

geid,
s. geit, geiz, gier. was ist aber der oder das geid, auf dem die hahnen schreien? in der 9. strophe des liedes aus hertem we klagt sich ein held, handschr. in einem liederb. bei Meusebach aus dem anfang des 16. jh., wie in einer Darmstädter aufzeichnung und einem Nürnb. flieg. bl. der K. Hergotin (s. das wunderh. von Birl. und Crec. 1, 554 fg.):
die hanen schreien auf dem geyd,
die hündlein die thun jagen ...
wol auf, wann es wil tagen.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1881), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2558, Z. 70.

geien

geien,
seemännisch, ein segel unter die raa holen, zusammenziehen, auch aufgeien, in die gei setzen (s. unter gei), mittels der geitaue. nl. heiszt es gijen oder geien, schwed. aber giga, das tau gigtaͦg, nl. gijtouw und gijntouw (auch mit ei), deutsch auch gietau, gientau, d. h. mit nd. vocal (in geien ins hochd. umgesetzt). wenn man es mit geige zusammenbringt (vgl. das grosze nl. wb. unter geien), so widersprechen dem die formen nicht, und namentlich schwed. giga spricht dafür, vergl. rhein. gei unter geige 2, d, auch geichel vorhin mit nd. gygel geige Richey 74. ähnlich heiszt auf franz. schiffen ein flaschenzug poulie à violon, mit geigenähnlichen flaschen, violons auch die backen des bugspriets, auf dem rüstwagen das sperrholz östr. das geigel (s. geiglein a. e.).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1881), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2559, Z. 2.

geit

geit
für gibt, nach mhd. gît, s. geben I, 2, d.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1882), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2808, Z. 64.

geit, m.

geit, m.
ältere nebenform von geiz (s. d.), gier, habgier, ahd. kît, mhd. gît, noch nhd. in oberd. mundarten und anfangs bei dortigen schriftstellern, alem. gît:
veracht das spiel zuͦ aller zyt,
das dich nit btruͤb der schäntlich gyt.
Brant 77, 72 u. ö. (geschr. gytt, zytt);
ich gedacht, ist dann der tüfel im git? N. Manuel 76 B., in der geldgier der abläszkrämer; von Christus und den pfaffen:
so straft er sie umb iren git.
105;
was hilft im dann sin groszer git,
so er bald ylends muosz darvon?
Sander trag. Joh. C 8.
auch mit nhd. vocal alem. geit, z. b. Keisersbergs form: das macht din geit. bilg. 1ᵇ; füer des geits. 14ᶜ, hitze der begier, auch brös. 17ᶜ, schiff d. pen. 108ᵃ u. s. w.; und so er auf einem holz (schiff) fart, ruft er vil ein schwecheres holz (bild) um hilf an, das geltsucht und geit erfunden. Zürcher bibel 1530 628ᵃ (weish. Sal. 14, 1); das feuer friszt allezeit weiter um sich, wiewol die zigeuner diesem geit für zu kommen wissen und das feuer in seinem begriff (bereich) erhalten, dasz es nicht weiter dann sie ihm erlauben greifen mag. Thurneisser von wassern 28, das feuer als gefräsziges ungeheuer (s. geiz 2, a). so bei Maaler 181ᵇ geyt avaritia, einen des geyts zeihen, nach dem geyt regieren u. a., auch bei Alberus cc 3ᵃ geit. auch ergeit ambitio 15. jh. Schm.² 1, 958 (vgl. unter geitig 3). noch jetzt bair. geit, dazu geitkragen geizhals Schm. 2, 82, tirol. auch noch gier überhaupt, auch in gutem sinne (s. geitig a. e., geiz 3, a am ende) Schöpf 183, kärnt. Lexer 112, schweiz. gyt Stalder 1, 439, gît Tobler 222ᵃ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1882), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2808, Z. 65.

geiten, gaiten

geiten, gaiten:
auch dieses spiels (zaubers) gemeinlich mit den jungfrauen gespielt, die junge hexin und zauberin waren und insonderheit zu solchem gottlosen stuck gegaitet und geweihet. Fischart übers. von Bodin de magorum daemonomania 1591 s. 93. ein schweiz. geiter m. (unterschieden von gîter) hackmesser, z. b. in der küche, beim weinbauer gibt Tobler 217ᵇ, woraus ein gaiten zurichten, zustutzen für Fischarts stelle allenfalls zu entnehmen wäre.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1882), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2809, Z. 15.

geiten

geiten,
geizen, alem. gîten, mhd. einmal bezeugt (Lexer 1, 1024):
Keiî sprach: sehet den wîgant,
wie rehte gerne er strîtet
und wie er dar nâch gîtet!
krone 24530.
im 15. jh. bezeugt in eergeidung (so), ambitio Dief. 29ᵃ, Frisch 1, 336ᶜ aus Altenstaig 13ᵈ (neben gytig 44ᵇ), wol auch in 'livido geiten' bibelgl. von 1418 Schm. 2, 82. s. auch geitigen. noch schweiz. gîten Stalder 1, 439, Tobler 222ᵃ (vergl. geiter), im 16. jh. im Tellenspiel vorr. 15, geit für geitet, gîtet:
darumb er seinem kind muͦszt schieszen
ein öpfel klein mit einem pfeil,
darumb das er da was subtyl (geübt),
mit dem armbrust zuͦr selben zeit,
welchs nun eins vatters herz nit geyt,
sein eigen kind also zuͦ schmähen.
W. Vischer die sage von der befreiung der waldstädte s. 169.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1882), Bd. IV,I,II (1897), Sp. 2809, Z. 23.

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Zitationshilfe
„geien“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/geien>.

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