Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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fackel, f.

fackel, f.
fax, facula, taeda, ahd. facchala, fachala, ags. fäcele und þäcele, mhd. vackel, nnl. vakkel, schw. fackel, dän. fakkel; oft in bild und gleichnis. mhd.
daʒ schœne wîp von hôher kür
bescheidenlîche dûhte,
daʒ ir von hërzen lûhte
ein vackel, dës geloubent mir,
diu gewahsen wære ûʒ ir.
tr. kr. 357.
nhd. und er teilete die dreihundert man in drei haufen und gab einem iglichen eine posaun in seine hand und ledige krüge und fackeln drinnen. richt. 7, 16; also bliesen alle drei haufen mit posaunen und zubrochen die krüge, sie hielten aber die fackelen in irer linken hand und die posaunen in irer rechten hand. 7, 20; aus seinem munde faren fackeln und fewrige funken schieszen heraus. Hiob 41, 10; bis das ire gerechtigkeit aufgehe wie ein glanz und ir heil entbrenne wie ein fackel. Es. 62, 1; seine augen wie ein fewrige fackel. Dan. 10, 6; und Elias brach erfur wie ein fewr und sein wort brant wie eine fackel. Sir. 48, 1; kompt er dahin mit fackeln, lampen und mit waffen (goth. miþ skeimam jah haizam jah vêpnam). Joh. 18, 3; und es waren vil fackeln auf dem söller, da sie versamlet waren. apostelg. 20, 8; und es fiel ein groszer stern vom himel, der brante wie eine fackel. offenb. 8, 10; 'das licht macht eine fackel', wenn es zu grosz brennt;
der ist ein narr, der macht ein für
das er dem sunnenschin geb stür,
oder wer fackeln zündet an
und wil der sunnen glast zuͦ stan (beistehen).
Brant 28, 3;
lasset euch die fackel offentlicher warheit unter die nasen stoszen. Joh. Wigand die newen Wittenberger. Königsb. 1575. 10ᵇ; der kadi, diese fackel der gerechtigkeit, die der sultan den geraden weg des rechts und die krummen und finstern pfade des unrechts zu beleuchten aufgestellt hat. Wieland 8, 377; er drehet aus den händen des gefesselten Hymen die hochzeitliche fackel. Thümmel Wilhelmine 125;
das ach und weh der creatur
hat laut dich vor gericht gefodert,
wo hoch der rache fackel lodert.
Bürger 71ᵇ;
der engel, der mit leichtem flug
die fackel seines schönen lebens
helleuchtend sonst voran vor unserm Lessing trug,
kehrt rasch mit einem mal sie um.
Gökingk 3, 233;
des lebens mai blüht einmal und nicht wieder,
mir hat er abgeblüht.
der stille gott, o weinet meine brüder,
der stille gott taucht meine fackel nieder
und die erscheinung flieht.
Schiller 20ᵇ;
damals trat kein gräszliches gerippe
vor das bett des sterbenden. ein kus
nahm das letzte leben von der lippe,
seine fackel senkt ein genius.
22ᵃ;
o schleudre nicht
die fackel in das unglückselge land,
das noch vom alten kriegesbrande raucht.
Uhlands Ernst 44;
todt ist der Werner, todt ist Kunrads feind,
die fackel und das heerhorn alles streits.
130.
laufende fackeln sind irrlichter. unw. doct. 747. eine kieferart führt den namen fackel, pinus taeda, auch die köpfe und blüten der distel heiszen zuweilen fackeln, s. fackeldistel, und Schmid 175 hat fackel für papaver, mohn. in der sternkunde werden die helleren flecken der sonne gleichfalls fackeln genannt.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1861), Bd. III (1862), Sp. 1227, Z. 6.

fuckeln

fuckeln,
im handel und wandel, im spiele heimlich betriegen. in der gegend von Elberfeld (s. Frommann 4, 262), zu und bei Coblenz, hennebergisch (Reinwald 1, 38ᵇ). nd. mit lang gewordenem u fukeln in derselben bedeutung, doch mit dem grundbegriffe der behendigkeit beim betriegen. brem. wb. 1, 461. so weg fukeln = heimlich weg practicieren, to fukeln = heimlich zustecken, wie z. b. die falschen spieler mit den kartenblättern thun. ebenda 462. im besondern hier, d. h. im nd., altmärkisch fukeln, etwas heimlich bei seite bringen, im handel und wandel betriegen. Danneil 58; pommerisch fûcheln, schleichen, schmeicheln, sich verstellen, betriegen wollen. Dähnert 135ᵇ; in und um Fallersleben fûcheln, falsch spielen, im kartenspiele betriegen. Frommann 5, 56. westerwäldisch mit au aus mnd. mhd. û faukeln, vor einer that verzögernde kniffe, umstände machen, heimlich betriegen, besonders im spiel, in der rede betriegen, s. Schmidt 56; wetterauisch faukeln, heimlich betriegen, besonders im spiel, und hier vorzugsweise im kartenspiele. Von fuck, list, betrug. s. fuck 3).
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 2 (1866), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 361, Z. 69.

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Zitationshilfe
„fuckeln“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/fuckeln>.

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