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Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

niedersehen, verb.

niedersehen, verb.
wie niederblicken, niederschauen:
ich hab von ferrn gesehen nider.
Ayrer 730, 9;
Christus' mutter hatte bisher mit sinkendem haupte
niedergesehn.
Klopstock Mess. 14, 254;
(Christus) spricht von deinem (gottes) niedersehen.
Lavater nachgel. schriften 3, 66;
wie oft, mein vater, sah ich schamroth nieder.
Schiller 5, 1, 202 (don Carlos 2, 2);
niedersehen auf, in:
glaubst du, dasz auf das, so auf der erd ihr thut,
wir mit forschendem blick wachsam nicht niedersehn?
Klopstock 1, 81;
endlich sahn die götter nieder
auf die qual, die ich empfand.
Gotter 1, 205;
und nur auf den seh ich voll abscheu nieder,
der menschenliebe nie empfand.
422;
mit welchem hohn sie auf mich niedersah.
Schiller 12, 540 (M. Stuart 4, 10);
und meine beiden augen sahn
in meinen busen nieder.
Claudius (1775) 1, 55;
uneigentlich: es war daselbst ein schroffer .. felsen, welcher in den vorbei flieszenden strom niedersah. Bürger 265ᵇ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 5 (1884), Bd. VII (1889), Sp. 794, Z. 51.

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Zitationshilfe
„niedersehen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/niedersehen>.

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